Nationalparks in Deutschland: 16 Mal Urlaub & Abenteuer

Der Nationalpark Berchtesgaden mit Blick auf den Königsee
Eine der meistbesuchten Touristenattraktionen im Nationalpark Berchtesgaden: Der Königssee© Shutterstock/ DirkVG

Sie haben den höchsten Naturschutzstatus und bieten gleichzeitig Erholung und Abenteuer für Ausflügler und Urlauber: Die 16 deutschen Nationalparks. Die wichtigsten Infos.

  • Eintritt, Führungen und Mitmachprogramme häufig kostenlos

  • In vielen Nationalparks auch im Winter aktive Erholung möglich

  • Nationalparks: Übersichtskarte und alle Infos

In den deutschen Nationalparks lässt sich ein Stück Wildnis erleben – und das nicht nur im Sommer. Gerade Kinder freuen sich über zusätzliche Attraktionen wie Tiergehege, Flugshows oder Waldbaden. Und im Gegensatz zu Vergnügungsparks sind Eintritt und Mitmachprogramme häufig kostenlos.

Karte: Hier liegen die Nationalparks

Nationalparks Wattenmeer (Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen)

Pferdekutsche und ein paar Reiter durchqueren das Wattenmeer
Die Abfahrtszeiten der Pferdekutschen im Wattenmeer richten sich nach Ebbe und Flut© Shutterstock/Panoglobe

Die drei Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Hamburgisches Wattenmeer und Niedersächsisches Wattenmeer an der Nordseeküste bilden zusammen das deutsche Wattenmeer. Teile der Urlauberinseln, darunter Borkum, Wangerooge und Norderney, gehören zum Schutzgebiet.

Laut Nationalparkverwaltung erwartet Besucher und Besucherinnen das vogelreichste Gebiet Europas. Hier brüten Eiderenten, Austernfischer, Brandgänse, Kiebitze und Seeschwalben, im Frühjahr und Herbst machen viele Zugvögel Station. Zu den Wattbewohnern zählen Schnecken, Muscheln, Krebse, Seehunde und inzwischen auch wieder Kegelrobben. Im Frühjahr bestehen Chancen, Schweinswale zu sichten.

Erholung suchende Aktivurlaubende, Strand- und Wassersportfans (in ausgewiesenen Bereichen) sind am Wattenmeer genau richtig. Ein Muss: Watt- und Strandspaziergänge, Kutschfahrten oder ein Besuch in der Seehundstation Friedrichskoog.

ADAC Maps: Nationalparks Wattenmeer

Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft (Mecklenburg-Vorpommern)

von Wasser durchzogene Landschaft
Paradies für Tier- und Naturfreunde: Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft© Shutterstock/Pilguj

Zu den Highlights des Parks an der Ostseeküste gehören die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und die Insel Hiddensee vor Rügen. Die Hälfte des Nationalparks ist offenes Meer. Der Rest ist durch Windwatten (das Watt entsteht nicht durch die Gezeiten wie an der Nordsee, sondern durch Wind), Nehrungen, Kliffs und Kiefernwälder sowie Strände und Dünen geprägt.

Im September machen hier jährlich bis zu 60.000 Graukraniche auf ihrem Weg nach Süden einen Zwischenstopp. Tier- und Pflanzenbeobachter kommen besonders auf ihre Kosten. Von etwa 160 Vogelarten, die hier brüten, gelten knapp die Hälfte als gefährdet. Sonstige Tiere: Kegelrobben, Fischotter, Rehe, Wildschweine und auf Hiddensee Mufflons in der südlichen Dünenheide.

Auch Wassersportfreunde wie Kanu- und Kajakfahrer, Segler, Wind- und Kitesurfer sind hier willkommen. Motorboote sind nur in ausgewiesenen Bereichen erlaubt. Das Angeln ist an den meisten Stränden gestattet. Tabu sind Wasserskisport und Parasailing.

ADAC Maps: Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Nationalpark Jasmund (Mecklenburg-Vorpommern)

Kreidefelsen auf Rügen am Meer
Die Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund sind das Wahrzeichen Rügens© imago images/blickwinkel

Der kleinste Nationalpark Deutschlands liegt im Nordosten der Insel Rügen. Berühmt ist er für die Rügener Kreidefelsen und den Aussichtspunkt Königsstuhl. Von hier genießen Besucher und Besucherinnen einen einmaligen Blick über die Küste mit alten Buchenwäldern, die zum Weltnaturerbe gehören.

Nachdem der alte Aussichtspunkt auf dem Königsstuhl auf Rügen 2022 wegen Erosion gesperrt werden musste, gibt es dort nun eine neue Möglichkeit, die Aussicht zu genießen: Nach zweijähriger Bauzeit steht seit 2023 der 185 Meter lange, ellipsenförmige Skywalk für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Der so genannte Königsweg wird von Seilen an einem riesigen Abspannmast gehalten. Bereits im ersten halben Jahr zog die neue Attraktion, die auch für Menschen mit Gehbeeinträchtigung nutzbar ist, 300.000 Besucher an.

Jasmund ist ein Paradies für Tierfreunde: Rothirsche, Damwild, Seeadler und viele andere Tierarten sind hier zu Hause. Im Frühjahr kann man Kraniche über der Ostsee fliegen sehen. Der Park verfügt über ein dichtes Netz an Wander- und Radwegen. Ausflugstipp für Familien: der Baumwipfelpfad Adlerhorst sowie die Naturerlebniswanderungen für Kinder zu Themen wie Kreide und Fossilien.

ADAC Maps: Nationalpark Jasmund

Nationalpark Müritz (Mecklenburg-Vorpommern)

Bootshäuser an einem See im Herbst
Über 100 Seen gibt es im Nationalpark Müritz zu entdecken© Shutterstock/Thorsten Schier

Ausgedehnte Wälder, an die 400 Moore und über 100 Seen prägen die Gegend zwischen Rostock und Berlin. Besonders bekannt ist die Mecklenburgische Seenplatte. Bei Kanu- oder Radtouren kann man viele See- und Fischadler sowie Kraniche beobachten. Der gesamte Nationalpark ist mit einem großen Netz an Rad- und Wanderwegen ausgestattet. Außerdem verkehrt von Mai bis Oktober eine Nationalpark-Buslinie inklusive Fahrradbeförderung.

Für Fußgänger und Fußgängerinnen empfehlen sich u.a. Touren rund um den Feisnecksee (Ausgangspunkt Waren) oder rund um die Havel-Quellseen Mühlensee und Bornsee (Ausgangspunkt Ankershagen). Geradelt werden darf zum Beispiel entlang der größten Moorgebiete am Ostufer der Müritz zwischen Schwarzenhof und Boek. Ein Highlight für Familien: eine Kanutour auf der Havel.

ADAC Maps: Nationalpark Müritz

Nationalpark Unteres Odertal (Brandenburg)

Baumstamm liegt in einem See und spiegelt sich
Faszinierende Wasserwelt im Nationalpark Unteres Odertal© Shutterstock/RadekD

Der einzige Auen-Nationalpark Deutschlands liegt im Nordosten Brandenburgs an der Grenze zu Polen. Hier finden sich große Polder, die regelmäßig überflutet werden – ein Paradies für Vögel und Vogelbeobachter. Mehr als 160 Vogelarten gibt es hier, unter anderem Weiß- und Schwarzstörche, Singschwäne und Eisvögel. In der Auenlandschaft tummeln sich Biber, und mit etwas Glück kann man die Teichfledermaus entdecken.

Ab Mitte Juli beginnt die Kanusaison. Bis in den Spätherbst kann man bei geführten Exkursionen die Wasserwelt der Polderlandschaft erkunden und sogar Kraniche aus der Nähe erleben. Es gibt ein 120 Kilometer langes Netz an Fahrrad- und Wanderwegen. Bekanntestes Teilstück ist der Oder-Neiße-Fahrradweg. Bei Wandernden besonders beliebt: der zehn Kilometer lange "Weg der Auenblicke", der durch den Wald auf Moränenhügeln immer wieder die Aussicht auf die Flusslandschaft freigibt.

ADAC Maps: Nationalpark Unteres Odertal

Nationalpark Harz (Niedersachsen, Sachsen-Anhalt)

Ein Zug fährt durch eine Berglandschaft.
Die Brockenbahn führt auf rund 19 Kilometern direkt durch den Nationalpark Harz© Shutterstock/Marcus_Hofmann

Wald bedeckt 97 Prozent der Fläche im Nationalpark Harz. Mehr als 7200 Tier- und Pflanzenarten kommen hier vor. Besonders stolz ist man auf die erfolgreiche Wiederansiedlung von Luchsen. Höchster Punkt des Nationalparks: der 1141 Meter hohe Brocken, Wahrzeichen des Parks.

Tipps für Kinder: ein Besuch im Luchs-Schaugehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg. Wer einmal einen Auerhahn aus der Nähe sehen will, ist im Schaugehege bei Lonau richtig. Mitmachausstellungen und Erlebnisführungen werden im Nationalpark-Besucherzentrum Torfhaus und im Nationalparkhaus Sankt Andreasberg angeboten.

Bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt: der Baumwipfelpfad bei Bad Harzburg. Für passionierte Wanderer ein Muss: der Harzer Hexenstieg, ein knapp 100 Kilometer langer Fernwanderweg, der von Osterode über den Brocken nach Thale führt. Neben dem Wandern und Radfahren (96 Prozent aller Wege sind freigegeben) gibt es Klettern im Hochseilgarten oder im Winter Skifahren, z.B. in St. Andreasberg, Altenau, Clausthal-Zellerfeld.

Neue Attraktion: Der 65 Meter hohe Harzturm – Deutschlands höchster Aussichtsturm mit Glas-Skywalk und Rutsche. Die spiralförmige Holzkonstruktion befindet sich in Torfhaus, der höchstgelegenen Ortschaft Niedersachsens auf 802 Metern.

ADAC Maps: Nationalpark Harz

Nationalpark Sächsische Schweiz (Sachsen)

Frau geht eine steile Treppe in den Bergen hinunter
Die zerklüfteten Felsformationen im Nationalpark Sächsische Schweiz laden zum Klettern ein© Shutterstock/Jan Nedbal

Die Sächsische Schweiz – der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges – ist der einzige Felsennationalpark in Deutschland. Rund 30 Kilometer südöstlich von Dresden bietet die Bastei mit der Basteibrücke eine wunderbare Aussicht. Der Malerweg, einer der schönsten deutschen Wanderwege, inspirierte zahlreiche Kunstschaffende zu Naturgemälden. Die zerklüfteten Felsformationen sind außerdem ein beliebtes Kletterrevier.

Hier fühlen sich Turm- und Wanderfalken, Kolkraben, Dohlen, Uhus, Fledermausarten und das seltene zweiblütige Veilchen wohl. In den Gewässern leben die in Mitteleuropa sehr selten gewordenen Fischotter, ebenso Biber und sogar einige Lachse.

Radfahren ist im Nationalpark auf einer Strecke von rund 50 Kilometern möglich. Überwiegend handelt es sich dabei um Wanderwege, die als Radrouten ausgeschildert sind. Für Kinder, die keine Lust auf Wandern oder Radfahren haben, bietet der Park unter anderem einen Spieletreff an (nicht im Winter).

ADAC Maps: Nationalpark Sächsische Schweiz

Nationalpark Hainich (Thüringen)

Aussichtsplattform eines Baumwipfelpfades über einem Herbstwald
Vogelperspektive: Der 546 Meter lange Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich© Shutterstock/Noska Photo

In dem rund 7500 Hektar großen Nationalpark zwischen Eisenach, Mühlhausen und Bad Langensalza findet man mehr als "nur" die berühmten Rotbuchen: Auf über 50 Baumarten kommt man beim Zählen. Experten schätzen, dass bis zu 10.000 Tierarten hier zu Hause sind. Der Hainich hat sich dem Schutz der Wildkatze verschrieben. Zu Gesicht bekommen Besucher die scheuen Tiere aber meist nur im Gehege des "Wildkatzendorfs Hütscheroda".

Tipp für Kinder: der Besuch im Wildkatzenkinderwald. Hier können sie auf Schnecken reiten, sich durch ein Eichhörnchenlabyrinth hangeln oder auf einer Spechtschaukel riesige Spechte zum Klopfen bringen. Beliebt sind auch Fahrten mit dem Pferdeplanwagen (Kremser) oder im Winter mit dem Pferdeschlitten. Gute Aussichten bietet der Baumkronenpfad, ein barrierearmer Pfad, der in einen Teil des Walds führt, der sonst unzugänglich ist.

Tipp zum Wandern: der Welterbepfad, der auf zehn Kilometern durch die alten Buchenwälder führt und einen Abstecher mit Ausblick auf die Wartburg bietet. Radfahren (auf mehr als 50 Kilometer gut ausgebauten Wegen) und Reiten sind hier möglich.

ADAC Maps: Nationalpark Hainich

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Nationalpark Kellerwald-Edersee (Hessen)

Großer Stausee mit Damm und Haus
Wassersport erlaubt: Der 28 Kilometer lange Edersee im Nationalpark Kellerwald-Edersee© Shutterstock/bluecrayola

Der südwestlich von Kassel gelegene Nationalpark ist dank seiner bis zu 260 Jahre alten Bäume Teil des Unesco-Welterbes. Hier befindet sich einer der größten Stauseen Europas, der 28 Kilometer lange Edersee, ein Wassersport- und Angel-Eldorado. Tier- und Pflanzenfreunde finden 1500 Käfer-, 1300 Schmetterlings- und 380 Wurmarten. Mit etwas Glück entdeckt man ein Exemplar der 18 Fledermausarten, die ihr Winterquartier in einem alten Bergwerksstollen haben.

Ein Highlight für Wanderer: der rund 68 Kilometer lange "Urwaldsteig" durch wilden Wald und rund um den Edersee mit zahlreichen Badestellen. Wer die Mehrtagestour abkürzen will, kann aufs Schiff umsteigen. Weitere Attraktion, vor allem für Familien: der Baumwipfelpfad TreeTopWalk in der Nähe des Sees. ADAC Mitglieder erhalten dort eine Ermäßigung. Durch den Nationalpark führen abschnittsweise die Edersee-Radwege. Am Nationalpark Zentrum und bei Partnern können E-Bikes ausgeliehen werden.

ADAC Maps: Nationalpark Kellerwald-Edersee

Nationalpark Eifel (Nordrhein-Westfalen)

Weiter Blick über eine hügelige Landschaft mit See
Beliebtes Ausflugsziel bei Jung und Alt: Der Rursee im Nationalpark Eifel© Shutterstock/r.classen

Der Nationalpark mit seinen dichten Laubwäldern, artenreichen Wiesen und vielen rauschenden Bächen grenzt an den malerischen Rurstausee. Hier haben über 2000 bedrohte Tier- und Pflanzenarten ihr Zuhause, unter anderem die scheue Wildkatze, der seltene Schwarzstorch und der "Tintenfisch-Pilz".

Rund 240 Kilometer Wegenetz durchziehen den Park, ein Teil davon ist auch für Radfahrende sowie Reiterinnen und Reiter zugelassen. Der "Wildnis-Trail" kann in vier Tagesetappen erwandert werden und führt einmal quer durch den Nationalpark. Auch die vierte Etappe des Eifelsteigs durchquert den Nationalpark und passiert dabei die mehr als 100 Jahre alte Urfttalsperre, die den Fluss Urft aufstaut.

Für Wanderungen mit Kindern geeignet: der 1,6 Kilometer lange barrierefreie Naturerkundungspfad "Wilder Weg". Die Ausstellung "Wildnis(t)räume" im Besucherzentrum Vogelsang sollten sich Familien ebenfalls nicht entgehen lassen. Dort gibt es Tierpräparate zum Anfassen, Pflanzendüfte zum Schnuppern und Tiergeräusche zum Lauschen. Auch eine Schifffahrt auf dem Rursee ist gefragt. Eine Besonderheit: Im Nationalpark Eifel kann man die Milchstraße noch mit eigenen Augen sehen und an der Sternwarte Vogelsang an astronomischen Wanderungen teilnehmen.

ADAC Maps: Nationalpark Eifel

Nationalpark Hunsrück-Hochwald (Rheinland-Pfalz, Saarland)

Eine lange Hängebrücke in einer herbstlichen Waldlandschaft
Für Schwindelfreie: Die 100 Meter hohe Hängeseilbrücke Geierlay im Nationalpark Hunsrück-Hochwald© Shutterstock/A. Emson

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald mit seinen weitläufigen Buchenwäldern liegt im Mittelgebirge des Hunsrück und im Saarländischen Hochwald. Er wurde von den Vereinten Nationen für seine Barrierefreiheit ausgezeichnet. Zu den Parkbewohnern zählen unter anderem Wildkatze, Schwarzstorch und Schwarzspecht, wilde Narzissen und seltene Schmetterlinge.

Ausflugstipp für Familien: Bei Otzenhausen stößt man auf den Ringwall, eine mehr als 2000 Jahre alte Befestigungsanlage der Kelten und ein rekonstruiertes keltisches Dorf. Tour-Tipp für Kinder: Naturerlebnisweg "Zauberwald", wo Waldmeister Willy Wurzel kleine und große Gäste in sein Reich zum mystischen Hambacher Felsen, zu Spielstationen und zum Barfußpfad mitnimmt.

Ein Muss für erwachsene Wandernde: mindestens eine der vier Etappen des Saar-Hunsrück-Steigs. Ein Highlight für Pferdefreunde sind die geführten Zwei- bis Dreitagestouren. Ob mit Trekkingrad oder E-Bike – im Park ist für jeden etwas dabei. Beliebt bei Mountainbikern: Bikepark Nahbollenbach und der Erbeskopf. Am höchsten Berg in Rheinland-Pfalz ist sogar Wintersport möglich.

ADAC Maps: Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Nationalpark Bayerischer Wald (Bayern)

Ein Lux sitzt im Wald
Dem Luchs ganz nah: Tier-Freigelände am Falkenstein im Nationalpark Bayerischer Wald© Shutterstock/Peter Fodor

2020 feiert er seinen 50. "Geburtstag": Der Nationalpark Bayerischer Wald ist damit der älteste der Nationalparks in Deutschland. Mit dem Böhmerwald in Tschechien bildet er das größte zusammenhängende Waldgebiet in Mitteleuropa. Dort fühlen sich Tiere wie Wildkatzen, Luchse, Siebenschläfer, Biber und Fischotter wohl. Faszinierend sind die Wasserfälle, Hochmoore und Moorseen. Wegen einer Borkenkäferplage in den 1990er-Jahren sind viele Waldflächen heute zerstört und bieten ein bizarres Bild im sonst dicht bewaldeten Gebiet.

Der Nationalpark eignet sich für einen Aktivurlaub zu jeder Jahreszeit. 200 Kilometer Radwege warten darauf, erobert zu werden. Berg- oder Schneeschuhwandernde können sich auf dem Großen Arber, dem Falkenstein, Lusen und dem Rachel austoben. Im Winter sind vielerorts Langlaufloipen gespurt und Lifte in Betrieb.

Highlights für Familien: das Nationalparkhaus und der 1300 Meter lange Baumwipfelpfad in Neuschönau, die Urwaldtour rund um das Zwieslerwaldhaus, der Eiszeitlehrpfad oder die Tier-Freigelände am Lusen und Falkenstein (mit Wölfen, Elchen, Luchsen, Bären).

ADAC Maps: Nationalpark Bayerischer Wald

Nationalpark Schwarzwald (Baden-Württemberg)

Zwei Wanderer gehen durch den Wald
Bergmischwälder, Seen und den Auerhahn entdecken: Nationalpark Schwarzwald © Shutterstock/Juergen Wackenhut

Der Nationalpark mit seinen Bergmischwäldern liegt zwischen Baden-Baden und Freudenstadt. Zu den geschützten Tierarten zählen Dreizehenspecht, Wanderfalke, Sperlingskauz, Wendehals, Kreuzotter und Auerhahn. Seltene Insektenarten, Amphibien und Libellen sind hier ebenfalls zu Hause. Das Landschaftsbild prägen Gebirgszüge, der Hornisgrinde als höchster Berg im Nordschwarzwald und der Hohe Ochsenkopf. Auch auf die Gipfel von Dreifürstenstein, Vogelskopf, Schliffkopf und Seekopf kann man wandern oder klettern. Mehrere Fernwanderwege durchziehen den Nationalpark.

Vor allem bei Kindern beliebt sind die drei Erlebnispfade. So geht es auf dem "Lotharpfad" (benannt nach dem Orkan Lothar 1999) auf Brücken über umgestürzte Bäume, auf dem "Wildnispfad" gilt es, alte Baumstämme kriechend oder kletternd zu überwinden, und auf dem "Luchspfad" sieht man den Wald aus der Perspektive eines Luchses.

Im Winter lässt sich der Nationalpark gut mit Schneeschuhen oder auf Langlaufskiern durchqueren. Skipisten gibt es unter anderem am Ruhestein oder Vogelskopf.

Weiterer Tipp: Die interaktive Ausstellung mit Waldblick-Skywalk im neuen Nationalparkzentrum Ruhestein.

ADAC Maps: Nationalpark Schwarzwald

Nationalpark Berchtesgaden (Bayern)

Blick über Wiesen und Wälder auf eine schneebedeckte Bergkette
Wahrzeichen des Nationalparks Berchtesgadener Land: Der 2713 Meter hohe Watzmann © Shutterstock/candadastock

In der Grenzregion zu Österreich liegt der einzige Alpen-Nationalpark Deutschlands. Wanderer, Kletterer, Mountainbiker und Wintersportler lieben ihn besonders. Tierfreunde erfreuen sich an Steinadler, Alpensteinbock, Murmeltier und Alpenschneehuhn. Pflanzenliebhaber finden mit ein wenig Glück das selten gewordene Edelweiß.

Das Wegenetz zum Wandern umfasst 400 Kilometer. Der berühmte Watzmann, Wahrzeichen des Parks, ist jedoch nur was für Profis. Radfahrende können auf sechs Routen die Landschaft erkunden.

Ausflugstipps für Familien: Mit dem E-Boot über den smaragdgrünen Königssee oder mit der Gondelbahn auf den Jenner. Ein Highlight im Herbst ist der Almabtrieb der prachtvoll geschmückten Milchkühe mit Schifffahrt.

Nicht erlaubt am Königssee sind Schwimmen, Stand-Up-Paddling und ähnliche Aktivitäten. Im Winter möglich sind Skifahren, Schneeschuhwanderungen und Langlaufen in ausgewiesenen Gebieten.

ADAC Maps: Nationalpark Berchtesgaden