Tipps zum Packen und Einstellen des Rucksacks

Wenn der Rücken schmerzt, wird die Backpacker-Tour schnell zur Qual. Das A und O ist daher ein bequemer Rucksack aus dem Fachhandel sowie das Wissen, wie man ihn optimal einstellt und packt. Das sollten Sie beachten.
Die Anschaffung eines Trekking-Rucksacks sollte man buchstäblich nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine fachmännische Beratung zahlt sich letztendlich mit einem erhöhten Tragekomfort aus, denn auch bei Menschen identischer Körpergröße können Hüftweite, Schulterbreite oder Rückenlänge stark variieren. Gerade letztere ist für die Wahl der richtigen Rucksackgröße maßgeblich.
Dazu kommen Faktoren wie Verarbeitung und Material sowie die Funktionalität (Fächer). Nehmen Sie sich deshalb Zeit bei der Auswahl eines für Ihre Statur und Bedürfnisse passenden Rucksackmodells.
Beim Kauf des Trekking-Rucksacks die Rückenlänge beachten: Maßband vom Beckenkamm bis zum untersten Halswirbel (C7) anlegen – den C7 sieht man, wenn man den Kopf nach vorne beugt
Richtige Lastenverteilung: 70 Prozent des Gesamtgewichts sollten auf der Hüfte lasten, nur 30 Prozent auf den Schultern
Die Tragelast sollte maximal ein Viertel des eigenen Körpergewichts betragen
Pack-Tipp 1: Schweres dicht am Körper tragen
Intuitiv verstauen die meisten Backpacker die schwersten Gegenstände ganz unten im Rucksack – das ist falsch. Gefühlt leichter wird ein Rucksack, wenn das Schwerste so dicht wie möglich am Körper getragen wird, und zwar am besten mittig auf Höhe der Schulterblätter. Dies verhindert auch das Hin- und Herwackeln des Backpacks und leitet zudem das Gewicht hauptsächlich auf die Hüften.
Pack-Tipp 2: Leichtes nach unten, Mittelschweres in die Mitte
Kleidung sowie andere leichte Gegenstände sollten für den maximalen Tragekomfort ganz unten eingepackt werden. Mittelschwere Dinge gehören in die Mitte des Rucksacks, aber nicht wie die schweren Utensilien direkt an den Rücken. Wertsachen sollten übrigens nicht im Rucksack verstaut, sondern am Körper getragen werden (Bauchtasche, Geldgürtel).
Pack-Tipp 3: Klamotten rollen
Grundsätzlich sollte man sich bei der Auswahl der Kleidung stark einschränken. Abgesehen davon spart es Platz, T-Shirts und Hosen zu rollen anstatt sie zusammenzulegen. Am besten mehrere Kleidungsstücke gleicher Art aufeinander stapeln und zusammen einrollen. Mit solchen "Würsten" lassen sich auch prima Hohlräume stopfen.
Hilfreich sind zudem durchsichtige Zip-Lock-Beutel, in denen sich Slips, Socken, Hygieneartikel etc. geordnet verstauen lassen. Besonders platzsparend sind Vakuumbeutel. Hier finden Sie weitere Tipps zu Kleidung und Gadgets für Backpacker.
So geht's: Rucksack optimal anpassen

Schmerzender Rücken, steifer Nacken, verspannte Schultern: Fehlendes oder falsches Anpassen des Rucksacks an die individuelle Statur macht nach einer Weile nicht nur jeden Schritt zur Qual, sondern kann auf Dauer auch die Wirbelsäule schädigen.
Wichtig ist, dass die Hauptlast auf den Hüften ruht anstatt auf Rücken und Schultern. Doch auch bei optimaler Anpassung empfiehlt es sich auf längeren Strecken, Hüft- und Schultergurt wechselweise anzuziehen oder zu lockern, um das Gewicht zu verlagern und so einzelne Muskelpartien zu entspannen.
Alle Riemen lösen: Schulterträger, oberer und unterer Lageverstellriemen (Lasten- und Stabilisationsriemen), Brust- und Hüftgurt
Hüftgurt anpassen: Das Gewicht sollte zu 60 bis 70 Prozent von der Hüfte und nicht von den Schultern getragen werden. Aus diesem Grund muss der Hüftgurt mittig über dem Hüftbein aufliegen. Dazu legt man den vollgepackten Rucksack an, beugt sich leicht nach vorne und platziert den Gurt mittig über die Hüftknochen. Ohne dabei den Bauch zu sehr einzuziehen, werden der Gurt gestrafft und die Schnallen geschlossen
Schultergurte anziehen: Trekking-Rucksäcke lassen sich über das Straffziehen der Schultergurte in ihrer Höhe auf dem Rücken variabel einstellen. Ziel ist es, das Gewicht so zu verteilen, dass weder Wirbelsäule noch Schultern zu sehr belastet werden – nur 30 bis 40 Prozent der Last dürfen, wie bereits erwähnt, auf den Schultern ruhen. Zu diesem Zweck sollten die Schultergurte so angezogen werden, dass ihr Ansatz mittig an den Schulterblättern anliegt und die Schulterpolster oben auf den Schultern platziert sind. Durch das Ziehen an Schlaufen (je nach Hersteller) lässt sich gegebenenfalls die Höhenverstellung noch etwas korrigieren – sofern der Rucksack grundsätzlich zur Rückenlänge passt. Mit diesem Schritt ist die Hauptarbeit geleistet
Lageverstellriemen (Lastenriemen) anpassen: Das Anziehen der Lageverstellriemen bezweckt, dass der Rucksack dicht am Körper sitzt und beim Gehen nicht wackelt. Der obere sorgt dafür, dass der Rucksack etwas nach oben und vorne gezogen wird, wodurch die Schultergurte etwas angehoben werden; der untere zieht den Rucksack etwas näher an den Körper
Brustgurt anpassen: Er dient lediglich dazu, die Schultergurte an Ort und Stelle zu halten, so dass sie nicht seitlich verrutschen. Er sollte nicht zu fest angezogen werden