Waldbrände in Griechenland 2025: So ist die aktuelle Lage

Ausgedörrte Wälder, lange Trockenheit und Hitze: Im Sommer kommt es immer wieder zu Waldbränden in Griechenland. So ist die aktuelle Lage in den Urlaubsregionen.
Waldbrände auf Zypern und auf dem Peloponnes
Zu heiß: Akropolis zeitweise geschlossen
Waldbrandgefahr vielerorts in Griechenland sehr hoch
Das raten ADAC Juristen Griechenland-Reisenden
Der Sommer 2025 in Griechenland hat schon mehrere, teils auch schwere Waldbrände mit sich gebracht. Es kam bereits zu Evakuierungen von Einwohnenden und Touristen. Besonders betroffen waren bereits die Ferieninsel Kreta und Thasos sowie Regionen rund um Athen. Zuletzt brannte es am Dienstag, 22. Juli, in einem Waldgebiet bei Korinth (Peloponnes), die Flammen sind jedoch mittlerweile unter Kontrolle.
Waldbrände auf Zypern außer Kontrolle
Nördlich der zyprischen Hafenstadt Limassol ist aktuell ein Wald- und Buschbrand außer Kontrolle geraten. Nach Berichten des zyprischen Rundfunks (RIK) kamen dabei mindestens zwei Menschen ums Leben. Mehrere Häuser brannten aus, zahlreiche Tiere verendeten. Touristische Anlagen, die sich entlang der Küste von Limassol befinden, seien nicht betroffen, hieß es in Berichten örtlicher Medien.
Dort, wo es brennt, müssen Reisende mit Beeinträchtigungen der Infrastruktur rechnen. Es kann zu Straßensperren und Umleitungen kommen.
Hitze lässt Risiko für Waldbrände steigen
Für viele Urlaubsregionen im Westen des Landes, darunter auch die Halbinsel Peloponnes, gilt die Warnstufe "hoch", die vierte von fünf Stufen auf der Skala für Waldbrandgefahr. Die anhaltende Hitze trocknet den Boden weiter aus und lässt das Risiko für neue Brände weiter steigen. In einigen Teilen Griechenlands klettert das Thermometer bereits in den Morgenstunden auf 30 Grad und erreicht im Laufe des Tages die 40-Grad-Marke.
Hier finden Sie eine aktuelle Karte zu waldbrandgefährdeten Regionen in Griechenland.
Waldbrandgefahr: Tipps für Reisende
Das Auswärtige Amt rät allen deutschen Touristinnen und Touristen auf ihrem Mobiltelefon die Option "Notfallbenachrichtigungen" (Cell Broadcast Alerts) zu aktivieren. Diese werden von den zuständigen griechischen Stellen regional per SMS bzw. als Push-Mitteilung in griechischer und englischer Sprache versandt. Hierüber wird man auch über eventuelle Evakuierungsmaßnahmen informiert.
Zu heiß: Akropolis zeitweise geschlossen
Aufgrund der hohen Temperaturen wird die Akropolis immer wieder zeitweise geschlossen. Die Besucher und Besucherinnen sowie die Mitarbeitenden des UNESCO-Welterbes Akropolis in Athen sollen so vor zu viel Sonne geschützt werden. Die antike Stätte bleibt dann in den heißesten Stunden (13 bis 17 Uhr) des Tages zu.
Urlauber und Urlauberinnen, die die Akropolis besuchen möchten, sollten sich rechtzeitig über etwaige – auch kurzfristige – Schließungen informieren.
Immer wieder Waldbrände in Griechenland
Im Sommer kommt es aufgrund der großen Hitze immer wieder zu zahlreichen Busch- und Waldbränden. Vor allem die Ägäis ist bis in den Herbst hinein von Waldbränden betroffen, wenn der trockene Wind Meltemi stark aus Nord, Nordost und Nordwest bis hinunter nach Kreta weht. Dort, wo es seit Wochen nicht geregnet hat, reichen Funken, die der Wind vorantreibt, um gewaltige Brände zu entfachen.
Viele Teile Griechenlands leiden zudem im Sommer – wie auch andere südeuropäische Länder – unter Wasserknappheit. Im vergangenen Jahr hatte sogar der Norden des Landes mit den Auswirkungen der anhaltenden Trockenheit zu kämpfen. Reisende sollten also achtsam mit der Ressource umgehen.
Seit 2017 war laut dem Nationalen Observatorium Athens fast ein Viertel des Festlands der griechischen Region Attika von Wald- und Buschbränden betroffen.
Wichtige Infos für Urlauberinnen und Urlauber
Wenn Sie in Not geraten, folgen Sie bitte unbedingt den Hinweisen und Anweisungen der lokalen Behörden. Außerdem sollte in Notfällen umgehend ein Notruf über 112 abgesetzt werden. ADAC Mitglieder, die in ihrem Urlaub in Not geraten und Hilfe benötigen, können sich an den ADAC Auslandsnotruf (Tel. +49 89 22 22 22) wenden. Weitere Kontaktmöglichkeiten zum ADAC finden Sie hier.
Waldbrände auch in der Türkei
Hitze und Trockenheit begünstigen auch die Waldbrandgefahr in der Türkei. In mehreren Provinzen lodern die Flammen. Betroffen ist auch die Urlaubsregion Antalya. Meldungen über bedrohte touristische Einrichtungen liegen derzeit aber nicht vor. Die ebenfalls von schweren Bränden getroffenen Provinzen Izmir und Bilecik wurden zum Katastrophengebiet erklärt.
Naturkatastrophen: Diese Rechte haben Reisende
Pauschalurlauberinnen und -urlauber können kostenlos stornieren, wenn am Urlaubsort oder in dessen unmittelbarer Nähe sogenannte unvermeidbare, außergewöhnliche Umstände auftreten, die die Reise erheblich beeinträchtigen.
Waldbrände können solche außergewöhnlichen Umstände sein, allerdings muss die gebuchte Reise auch konkret oder zumindest mit hinreichender Wahrscheinlichkeit von diesen Bränden bzw. den Folgen wie Rauch in der Luft betroffen sein. Urlauber können sich hierauf nur berufen, wenn die Reise zeitnah bevorsteht und es in eine Region gehen soll, in der die Waldbrände unmittelbar stattfinden.
Anders sieht es aus, wenn die Reise nicht in Kürze beginnt. Schließlich kann man nicht immer vorhersagen, wann Brände gelöscht sein könnten. Somit lässt sich auch nicht Wochen oder Monate vor Reisebeginn abschätzen, ob diese erheblich beeinträchtigt wird. Ein kostenloses Storno wäre dann also nicht möglich. Brennt es irgendwo anders im Land, ist dies ebenfalls kein Grund, kostenfrei zurückzutreten. Es empfiehlt sich bei nicht unmittelbar bevorstehenden Reisen, die Entwicklung der Lage im Einzelfall vor Ort weiter zu beobachten.
Hitze oder Angst vor Waldbränden kein Stornogrund
Extreme Hitze allein genügt übrigens nicht, um eine Reise kostenlos zu stornieren. Wird die Reise aus bloßer Angst oder wegen Bedenken abgesagt, muss damit gerechnet werden, dass der Veranstalter Stornokosten verlangt.
Feuer treten während des Urlaubs auf – was tun?
Treten im Pauschalurlaub die Probleme erst während der Reise auf, kann man den Vertrag unter gewissen Voraussetzungen kündigen und die Heimreise antreten. Hierzu muss aber belegt werden, dass die Reise durch außergewöhnliche Umstände erheblich beeinträchtigt wird. Muss der Reiseveranstalter aufgrund der vorzeitigen Kündigung der Reisenden Leistungen nicht mehr erbringen, kann er hierfür auch keine Kosten verlangen. Außerdem muss er die Rückreise der Reisenden sicherstellen, wenn diese Teil des Reisevertrags ist. Mögliche Mehrkosten sind vom Reiseveranstalter zu tragen.
Ist die Rückreise wegen außergewöhnlicher Umstände nicht möglich und müssen Reisende länger bleiben, ist der Veranstalter verpflichtet, eine Unterkunft für einen Zeitraum von maximal drei Tagen zu bezahlen. Wer seine Reise fortführt, kann den Reisepreis gegenüber dem Reiseveranstalter mindern, wenn ein (nicht unerheblicher) Reisemangel vorliegt, weil z.B. vertraglich vereinbarte Leistungen nicht erbracht werden.
Waldbrände: Das gilt für Individualreisende
Nach deutschem Recht müssen auch Individualreisende die bereits gebuchten Leistungen wie Flug und Unterkunft nicht zahlen, wenn diese nicht erbracht werden. Das kann der Fall sein, wenn die Urlaubsregion, in der sich das Hotel befindet, gesperrt ist. Ist die Unterkunft jedoch zugänglich, ohne dass Reisende sich in Gefahr begeben, sind diese auf die Kulanz des Anbieters angewiesen. Reisende bekommen auch dann ihr Geld zurück, wenn ein kostenfreies Rücktrittsrecht vertraglich vereinbart wurde.
Sicherheitshinweise zu Waldbränden finden Reisende auch beim Auswärtigen Amt.
Mit Material von dpa.