Vulkan auf Island: Was der neue Ausbruch für Touristen bedeutet
Auf Island ist der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel zum sechsten Mal in diesem Jahr ausgebrochen. Die wichtigste Touristenattraktion der Region ist trotz der Eruption wieder offen. Alle Infos für Reisende.
Touristenattraktion Blaue Lagune wieder offen
Vulkanausbruch: Intensität lässt nach
Flugverkehr nach Island derzeit normal
Vulkanausbruch: Vier Kilometer langer Spalt
Bereits im Vorfeld hatten Erdbeben darauf hingedeutet: In der Nacht zu Freitag, 23. August, ist der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel westlich von Reykjavik zum sechsten Mal in diesem Jahr ausgebrochen. In der Nähe der Stadt Grindavik öffnete sich ein vier Kilometer langer Spalt, aus dem meterhoch Lava sprudelte.
Inzwischen hat die Intensität des Ausbruchs nachgelassen. Lava tritt derzeit nicht mehr am gesamten Spalt, sondern nur noch an einzelnen Schloten aus.
Blaue Lagune wieder offen
Die nur wenige Kilometer von der aktiven Zone entfernte Touristenattraktion Blaue Lagune, ein beliebtes Geothermalbad, ist trotz der jüngsten Eruption seit Montag, 26. August, wieder für Besucher geöffnet.
Da sich die Situation jedoch jederzeit ändern kann, sollten sich Touristen und Touristinnen auf der Homepage der Blauen Lagune über die aktuelle Lage informieren.
Island: Die Maßnahmen der Behörden
Die bereits durch die früheren Vulkanausbrüche schwer in Mitleidenschaft gezogene 4000-Einwohner-Stadt Grindavik musste erneut evakuiert werden. Der Ort ist von den Lavamassen aber nicht unmittelbar bedroht.
Reisende erhalten aktuelle Informationen beim Department of Civil Protection and Emergency Management und außerdem werden alle in der betroffenen Region eingeschalteten Mobiltelefone mit Nachrichten versorgt.
Verhalten in Vulkangebieten: Tipps des Deutschen GeoForschungsZentrums (PDF)
Flughafen Keflavík im Normalbetrieb
Der Flugverkehr am nahe gelegenen internationalen Flughafen Keflavík läuft derzeit normal, eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gibt es nicht. Die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Flughafen und Reykjavík, die an der Nordküste der Reykjanes-Halbinsel verläuft, ist offen.
Im Gegensatz zum Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 sind die Vulkanaktivitäten der letzten Monate auf der Reykjanes-Halbinsel mit keiner größeren Aschewolke verbunden, die in die Atmosphäre ausgestoßen wird. Störungen im Flugverkehr sind daher unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich ausgeschlossen.
Flughafen Keflavik: Die aktuelle Lage
Ansprüche bei Flugausfällen
Grundsätzlich gilt Folgendes: Sollte ein Flug aufgrund eines Vulkanausbruchs annulliert werden, erhalten die Passagiere von den Fluggesellschaften den kompletten Ticketpreis zurück. Alternativ können sie eine kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flugtermin verlangen. Ein Recht auf Ausgleichszahlungen besteht wegen außergewöhnlicher Umstände allerdings nicht.
Erdbebengefahr südlich von Reykjavík
Unabhängig von den aktuellen Vulkantätigkeiten befürchten Wissenschaftler zudem, dass es in dem weiter östlich gelegenen Gebiet rund um den Vulkan Brennisteinsfjöll zu einem starken Erdbeben der Stärke 6 oder mehr kommen könnte. Darauf deuten seismische Aktivitäten im Bereich der dort aufeinanderstoßenden Kontinentalplatten hin.
Der Brennisteinsfjöll befindet sich nur rund 20 Kilometer südlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík. Ein Erdbeben könnte daher auch die Metropole in Mitleidenschaft ziehen und Schäden an der Infrastruktur verursachen.
Island: Aktive Vulkaninsel im Atlantik
Island ist durch vulkanische Aktivitäten entstanden und bietet Urlaubern faszinierende Landschaften und spektakuläre Naturphänomene wie Geysire und heiße Quellen. Von insgesamt 140 Feuerbergen sind 31 noch aktiv.
Für Menschen bedeuten die Vulkane aber auch eine immer wiederkehrende Gefahr. Beim Ausbruch des Laki im Jahr 1783, der schlimmsten Eruption der neueren isländischen Geschichte, kam rund ein Fünftel der damaligen Inselbevölkerung ums Leben.
Das Vulkangebiet auf der Reykjanes-Halbinsel war zuletzt im Dezember 2023 sowie im Januar und Februar 2024 aktiv. Bei der Eruption des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 verteilte sich eine riesige Aschewolke in der Atmosphäre und führte zu wochenlangen gravierenden Behinderungen im Flugverkehr.