Vulkanausbruch auf Island: Blaue Lagune wieder offen

Der Vulkanausbruch in Island am Wochenende des 17.03
Gefährlich und gleichzeitig faszinierend: Der Lavaspalt in der Nacht zu Sonntag, 17. März© picture alliance / Anadolu

Nach dem dritten Vulkanausbruch in diesem Jahr beginnt sich die Lage südwestlich von Reykjavik zunehmend zu beruhigen zumindest vorerst. Eine wichtige Touristenattraktion empfängt wieder Besucher. Alle Infos für Reisende.

  • Touristenattraktion Blaue Lagune wieder offen

  • Stadt Grindavík nicht mehr unmittelbar bedroht

  • Flugverkehr nach Island derzeit normal

Nur fünf Wochen nach dem letzten Vulkanausbruch öffnete sich auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavík am Sonntag, 17. März, erneut ein Erdspalt. Auf einer Länge von rund drei Kilometern sprudelte Lava hervor. Inzwischen tritt nur noch an einer Stelle geringfügig Lava aus.

Grindavík nicht unmittelbar bedroht

Beim dem Ausbruch im Bereich der Sundhnúkur-Kraterreihe, rund drei Kilometer nordöstlich der evakuierten Stadt Grindavík haben die in den Wochen vor der Eruption errichteten Schutzbarrieren gehalten und den Lavafluss von dem 4000-Einwohner-Ort abgelenkt. Laut Vulkanologen ist Grindavík nicht mehr unmittelbar bedroht.

Für eine nachhaltige Entwarnung ist es aber dennoch zu früh. Vulkanologen beobachten auf der Reykjanes-Halbinsel weiterhin Magmaaktivitäten, die bereits in einigen Wochen oder Monaten zu einem erneuten Vulkanausbruch führen könnten. Vor diesem Hintergrund gibt es Überlegungen, Grindavík mittelfristig aufzugeben und an einem anderen Ort wieder aufzubauen.

Blaue Lagune für Besucher wieder offen

Menschen in der blauen Lagune in Island
Das Thermalwasser der Blauen Lagune hat eine konstante Temperatur von rund 37 Grad© iStock.com/elkaphotos

Die rund sechs Kilometer nordwestlich von Grindavík gelegene Blaue Lagune, eine der wichtigsten Attraktionen auf Island, ist seit Samstag 6. April, wieder für Besucher geöffnet.

Da sich die Situation jedoch jederzeit wieder ändern kann, sollten sich Touristen und Touristinnen auf der Homepage der Blauen Lagune* über die aktuelle Lage informieren.

Island: Die Maßnahmen der Behörden

Die isländischen Behörden überwachen die Lage auf der Reykjanes-Halbinsel weiterhin aufmerksam: Bei Bedarf sendet das Department of Civil Protection and Emergency Management* aktuelle Informationen an alle in der betroffenen Region eingeschalteten Mobiltelefone.

Die isländische Regierung weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass für Menschen in der Gefahrenzone in der Regel keine Gefahr besteht, wenn sie die Anweisungen der Behörden befolgen.

Verhalten in Vulkangebieten: Tipps des Deutschen GeoForschungsZentrums (PDF)*

Flughafen Keflavík im Normalbetrieb

Der Flugverkehr am nahe gelegenen internationalen Flughafen Keflavík läuft derzeit normal, eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts gibt es nicht. Die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Flughafen und Reykjavík, die an der Nordküste der Reykjanes-Halbinsel verläuft, ist offen.

Im Gegensatz zum Ausbruch des Eyjafjallajökull im Jahr 2010 sind die Vulkanaktivitäten auf der Reykjanes-Halbinsel mit keiner größeren Aschewolke verbunden, die in die Atmosphäre ausgestoßen wird. Störungen im Flugverkehr sind daher unwahrscheinlich, aber nicht gänzlich ausgeschlossen.

Flughafen Keflavik: Die aktuelle Lage*

Ansprüche bei Flugausfällen

Grundsätzlich gilt Folgendes: Sollte ein Flug aufgrund eines Vulkanausbruchs annulliert werden, erhalten die Passagiere von den Fluggesellschaften den kompletten Ticketpreis zurück. Alternativ können sie eine kostenlose Umbuchung auf einen anderen Flugtermin verlangen. Ein Recht auf Ausgleichszahlungen besteht wegen außergewöhnlicher Umstände allerdings nicht.

Erdbebengefahr südlich von Reykjavík

Unabhängig von den aktuellen Vulkantätigkeiten befürchten Wissenschaftler zudem, dass es in dem weiter östlich gelegenen Gebiet rund um den Vulkan Brennisteinsfjöll zu einem starken Erdbeben der Stärke 6 oder mehr kommen könnte. Darauf deuten seismische Aktivitäten im Bereich der dort aufeinanderstoßenden Kontinentalplatten hin.

Der Brennisteinsfjöll befindet sich nur rund 20 Kilometer südlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík. Ein Erdbeben könnte daher auch die Metropole in Mitleidenschaft ziehen und Schäden an der Infrastruktur verursachen.

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Island: Aktive Vulkaninsel im Atlantik

Island ist durch vulkanische Aktivitäten entstanden und bietet Urlaubern faszinierende Landschaften und spektakuläre Naturphänomene wie Geysire und heiße Quellen. Von insgesamt 140 Feuerbergen sind 31 noch aktiv.

Für Menschen bedeuten die Vulkane aber auch eine immer wiederkehrende Gefahr. Beim Ausbruch des Laki im Jahr 1783, der schlimmsten Eruption der neueren isländischen Geschichte, kam rund ein Fünftel der damaligen Inselbevölkerung ums Leben.

Das Vulkangebiet auf der Reykjanes-Halbinsel war zuletzt im Dezember 2023 sowie im Januar und Februar 2024 aktiv. Bei der Eruption des Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 verteilte sich eine riesige Aschewolke in der Atmosphäre und führte zu wochenlangen gravierenden Behinderungen im Flugverkehr.

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