Venedig verlangt 2026 öfter Eintritt

In Venedig überprüfen drei Männer ob Touristen die Gebühr für Touristen bezahlt haben
Ein Versuch gegen Overtourism: Tagestouristen müssen in Venedig Eintritt bezahlen© dpa/CHROMORANGE

Italien-Reisende, die einen Tagesausflug nach Venedig unternehmen wollen, müssen auch 2026 wieder zu bestimmten Zeiten Eintritt zahlen. Die Regelung wird ausgeweitet.

  • Eintritt an 60 statt 54 Tagen

  • Preis für Ticket 2026 noch nicht bekannt

  • Eintrittsgebühr von 3. April bis 26. Juli

Venedig wird auch nächstes Jahr Eintritt kosten – und das noch häufiger als bisher. Die zweite Testphase mit einer Gebühr für Tagesbesucherinnen und -besucher der Lagunenstadt wurde Ende Juli dieses Jahres beendet. 2026 sollen Besucher und Besucherinnen an noch mehr Tagen zur Kasse gebeten werden. Die Maßnahme soll dazu beitragen, die negativen Auswüchse des Massentourismus in den Griff zu bekommen.

Venedig weitet 2026 Eintritt aus

Die Lagunenstadt im Norden Italiens will 2026 an insgesamt 60 Tagen – vom 3. April bis 26. Juli – Eintritt erheben, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Damit geht die Regelung nach 2024 und 2025 in die dritte Saison. Wie hoch die Eintrittsgebühr im nächsten Jahr sein wird, lässt die Stadt bislang noch offen.

Venedig: So war die Regelung 2025

In der Testphase 2025 wurde die Eintrittsgebühr an 54 Tagen zwischen Mitte April und Ende Juli fällig, jeweils zwischen 8.30 und 16 Uhr. Sie galt durchgehend zwei Wochen rund um Ostern und seither vor allem an den Wochenenden (Freitag bis Sonntag). Der Eintritt kostete pro Person 10 Euro, Kinder unter 14 Jahren waren davon befreit.

Bezahlt wurde schon vor Ankunft online über das Portal für die Touristengebühr. Bei den Kontrollen vor Ort mussten die Tagesausflügler dann nur noch den QR-Code vorzeigen, den sie nach Bezahlung erhalten hatten.

Von der Gebühr betroffen waren ausschließlich Tagestouristinnen und -touristen. Wer mindestens eine Übernachtung in Venedig gebucht hatte, musste kein Ticket lösen. Allerdings wird Hotelgästen bereits seit längerem eine Kurtaxe berechnet.

Eintrittsgebühr: Bilanz der Testphasen

Die Stadt registrierte im Testzeitraum 2025 über 720.000 zahlende Besucher, die rund 5,4 Millionen Euro einbrachten. Insgesamt wurden etwa 2500 Bußgelder verhängt, meist wegen fehlender Tickets. Im ersten Jahr des Tests 2024 wurde die Gebühr lediglich an 29 Tagen fällig.

Während viele Besuchende Verständnis für die Maßnahme zeigten, empfanden sie andere als Abzocke. Ein Großteil der Kritiker wendet ein, dass der Eintritt kaum jemanden davon abhält, nach Venedig zu kommen.

Venedig – eine der meistbesuchten Städte der Welt

Mit geschätzt etwa 15 Millionen Gästen pro Jahr gehört Venedig zu den meistbesuchten Städten der Welt. Der Massentourismus bringt viel Geld in die Kassen, richtet aber auch erhebliche Schäden an. Heute leben im Zentrum mit seinen hunderten Kanälen keine 50.000 festen Einwohnenden mehr. Dafür gibt es mehr als 50.000 Gästebetten. An vielen Tagen ist in den engen Gassen rund um Markusplatz und Rialtobrücke kaum noch ein Durchkommen.

Urlaubstipps und Reiseinspirationen. Kostenlos vom ADAC

Venedig: Keine Gruppen ab 25 Personen mehr

Seit 1. August 2024 verbietet Venedig zudem von Reiseleitern begleitete Touristengruppen mit mehr als 25 Personen. Auch dürfen bei Führungen im Stadtzentrum und auf den Inseln Burano, Murano und Torcello keine Lautsprecher mehr zum Einsatz kommen.

Dass Reisegruppen auf Brücken oder in engen Gassen anhalten, soll künftig auch nicht mehr toleriert werden. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, muss Medienberichten zufolge mit Strafen zwischen 25 und 500 Euro rechnen.

Mobil in Venedig: Anreise, Nahverkehr, Sehenswürdigkeiten

Bettensteuer: Wenn Besucher extra zur Kasse gebeten werden

Mit Material von dpa.