Tauernautobahn: Tunnelkette wieder frei, neues Nadelöhr Tauerntunnel

Große Erleichterung: Auf der Tauernautobahn A10 (Salzburg – Villach) zwischen Golling und Werfen ist die jahrelange Tunnelsanierung beendet. Doch schon bald wird auf der wichtigen Reiseroute der Tauerntunnel zum Nadelöhr.
Ofenauer- und Hieflertunnel sowie die Tunnelkette Werfen wieder zweispurig
Tauerntunnel-Sanierung von Herbst 2027 bis 2033
Sechs Jahre nur einspurig durch Tauern- und Katschbergtunnel
Die Tauernautobahn A10 ist Österreichs wichtigste Nord-Süd-Autobahnverbindung. Viele Reisende befahren sie auf dem Weg Richtung Italien oder Kroatien. Im Reiseverkehr ist sie regelmäßig überlastet. Auch wenn jetzt die Staufalle zwischen Golling und Werfen, wo zwei Jahre lang fünf Tunnel (Ofenauer- und Hieflertunnel sowie die Tunnelkette Werfen mit den Röhren Brentenberg, Zetzenberg, Helbersberg) gleichzeitig saniert wurden und der Verkehr nur einspurig floss, seit 26. Juni beseitigt ist, brauchen Autofahrer und Autofahrerinnen auch in Zukunft gute Nerven: Die nächste Großbaustelle steht an – mit jahrelangen Engpässen und großer Staugefahr.
Tauerntunnel wird bis 2033 saniert
Die wichtigste Röhre auf der A10 Tauernautobahn (Salzburg – Villach), der 6,8 Kilometer lange Tauerntunnel zwischen Flachau und Zederhaus, gilt seit jeher als Nadelöhr im Alpenverkehr. Besonders in den Sommermonaten stauen sich die Fahrzeuge dort. Im Herbst 2027 beginnen dort umfassende Sanierungsarbeiten. Voraussichtliches Ende: 2033.
Einspurig durch den Tauerntunnel
Der Tauerntunnel ist seit 1975 in Betrieb, seit Juni 2011 fließt der Verkehr durch zwei Röhren. Inzwischen ist er in die Jahre gekommen und braucht eine Generalüberholung. Die österreichische Autobahngesellschaft Asfinag plant den Komplettumbau bei laufendem Verkehr. Die Bauarbeiten im Tauerntunnel erfolgen in Etappen. Jeweils eine der beiden Röhren wird gesperrt, während der Verkehr in der verbleibenden Gegenröhre in jede Richtung einspurig rollt. Es sind Tempolimits von 60 bis 80 km/h vorgesehen. Für Lkw und Wohnmobile kann es Fahrverbote und Abfahrtssperren geben.
Besonders in Reisezeiten wie Ostern oder Pfingsten hält die Asfinag Rückstaus von bis zu 30 Kilometern für möglich. In der Hauptreisezeit (Juli und August) soll dagegen eine Sanierungs-Pause eingelegt werden. Der Tauerntunnel ist dann frei befahrbar.
Tunnelsanierung für mehr Sicherheit
Die Generalsanierung des Tauerntunnels ist Teil der umfassenden Modernisierung der Tauernautobahn. 2,5 Jahre lang wurde der Abschnitt Golling–Werfen saniert, ab Herbst 2027 geht es mit dem Tauerntunnel und dem südlich gelegenen, 6 Kilometer langen Katschbergtunnel (St. Michael im Lungau – Rennweg) weiter.
Während der Sanierung wird nicht nur die gesamte Tunneltechnik beider Bauwerke auf den neuesten Stand gebracht: neue Beleuchtung, moderne Belüftung, aktualisierte Brandmeldesysteme, verbesserte Fluchtstollen für mehr Sicherheit und nicht zuletzt eine neue Fahrbahn.
Die Kameraüberwachung und die Beschilderung werden ebenfalls erneuert. Auch außerhalb des Tunnels wird gearbeitet. Die Portale, Schutzbauten und Brücken auf beiden Seiten werden mitsaniert. Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, so die Asfinag.
Alternative: Großräumige Umfahrung
Bei Staus auf der Tauern-Route lohnt sich je nach Herkunfts- und Zielgebiet eine großräumige Umfahrung: Infrage kommen die Felbertauern-Bundesstraße (B108) sowie die Pyhrnautobahn (A9) oder die Brennerautobahn (A13). Aber auch diese Routen sind in den Reisezeiten staugefährdet.
Weitere Alternativen: Für Touristen mit Ziel Kärnten eignet sich auch die Bahnverladung Tauernschleuse zwischen Böckstein und Mallnitz. Die Bahnstrecke des Huckepack-Zugs wird allerdings ebenfalls saniert. Anfang 2027 soll der Autoverlad für fünf Monate gesperrt werden. Die örtlichen Ausweichrouten für Tauern- und Katschbergtunnel Radstädter Tauernpass und Katschbergpass (B99) sind nur für Pkw und Lkw bis 7,5 Tonnen geeignet. Und in der kalten Jahreszeit ist Winterausrüstung ein Muss.
Baustelle auf der Brenner-Autobahn seit 2025
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