Tankrabatt für Benzin und Diesel: ADAC Bilanz und Ausblick

Autos warten in einer Schlange an einer Tankstelle
So preiswert war Tanken in den ersten Tagen des Tankrabatts© dpa/Daniel Vogl

Der Tankrabatt in Deutschland ist Geschichte. Seit Anfang September profitieren Autofahrerinnen und Autofahrer nicht mehr von der gesenkten Energiesteuer auf Kraftstoffe. Was in Zukunft besser laufen sollte.

  • Seit 1. September wieder Spritpreise ohne steuerlichen Nachlass

  • ADAC Bilanz: Tankrabatt nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben

  • Gesamte Energiekosten werden für Verbraucherinnen und Verbraucher zur Belastung

Seit Anfang September werden Benzin und Diesel in Deutschland wieder ohne Steuernachlass verkauft. Das hat zu einem deutlichen Preisanstieg geführt, außerdem ist Sprit in vielen Nachbarländern deutlich günstiger als in der Bundesrepublik.

Die Bilanz des Tankrabatts fällt nach Ansicht des ADAC gemischt aus. Der Tankrabatt hat dazu geführt, dass die Preise gesunken sind. Dabei ist die Steuersenkung allerdings insgesamt nicht vollständig an die Verbraucher weitergegeben worden. Deshalb müssten, so ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand, bessere Wege für eine Entlastung der Bevölkerung gefunden werden

Denn inzwischen steigen auch die Kosten für Wärme und Strom. Auch deshalb spricht sich der ADAC für eine breite Gesamtentlastung der Verbraucherinnen und Verbraucher aus.

Solche Maßnahmen wären in der Summe geeigneter als der Tankrabatt, um die Menschen gleichzeitig finanziell bei den Energiekosten zu entlasten, Anreize zum Treibstoff-Sparen zu setzen und die Klimaschutzziele zu erreichen. Für die von den hohen Spritpreisen besonders betroffenen Pendler sollte aus Sicht des ADAC die Entfernungspauschale für den Arbeitsweg bereits ab dem ersten Kilometer auf 38 Cent erhöht werden.

Dieser Vorschlag wurde von der Ampel-Regierung jedoch nicht aufgegriffen. Stattdessen begründete Finanzminister Christian Lindner (FDP) in einem Interview mit dem Münchner Merkur* das Ende des Tankrabatts sogar mit einem vermeintlichen Widerstand des ADAC.

Dieser Darstellung widerspricht der ADAC, schließlich hatte die Regierung selbst die Verlängerung von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket mit Verweis auf die fehlende Finanzierbarkeit in Frage gestellt.

ADAC Umfrage zum Tankrabatt

Für die Bewertung des Tankrabatts kann der ADAC zwei Umfragen miteinander vergleichen. Die erste wurde im Frühjahr 2022, also vor dessen Einführung, erhoben, die zweite im Sommer, als die Steuersenkung gültig war.

Ein Ergebnis: Im Frühjahr verzichten 49 Prozent der Autofahrerinnen und Autofahrer auf Fahrten, um Energie und Kosten einzusparen. Zum Zeitpunkt der zweiten Befragung (11. bis 16.8.2022) ließen noch 45 Prozent der Befragten das Auto zumindest teilweise stehen.

Der ADAC erklärt diesen Rückgang einerseits mit der in den Sommermonaten steigenden (Reise-)Mobilität. Zudem scheinen sich die Autofahrerinnen und Autofahrer ein Stück weit an die hohen Spritpreise gewöhnt zu haben. Außerdem hat der Tankrabatt dazu beigetragen, den Kostendruck zu senken.

Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn Autofahrerinnen und Autofahrer ihre Fahrweise bewerten sollten. Ein großer Teil (47 Prozent) passte sie der ersten Befragung im Frühjahr zufolge an, um Kraftstoff zu sparen. Auch dieser Wert war in der Sommerumfrage etwas niedriger.

Befragt wurden 1661 Autofahrende ab 18 Jahren, die an mindestens zehn Tagen im Jahr selbst als Fahrer mit dem Auto unterwegs sind.

Tankrabatt endete am 31. August

Am 1. September lief der Tankrabatt nach drei Monaten aus. Seither wird wieder der bisherige Steuersatz erhoben. Zum 1. Juni war die Energiesteuer zeitlich befristet auf das EU-weite Mindestniveau gesenkt worden.

So hoch war der Tankrabatt

Durch den Tankrabatt wurde die Energiesteuer wie folgt gesenkt:

  • Bei Benzin rund 35 Cent je Liter (30 Cent Senkung der Energiesteuer plus 5 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer)

  • Bei Diesel rund 17 Cent je Liter (14 Cent Senkung der Energiesteuer plus 3 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer)

Spritpreis: Die Entwicklung der letzten Monate

Was können Autofahrende tun?

Autofahrende sollten die Kraftstoffpreise im Blick behalten und grundsätzlich dann tanken, wenn sich hierfür eine günstige Gelegenheit bietet.

Tipp: Mit der ADAC Spritpreise App hat man die aktuellen Kraftstoffpreise an den Tankstellen immer im Blick und kann problemlos erkennen, wo man in der Nähe preiswert tanken kann.

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