Aus- und Neubau: So sollen Radwege in Deutschland besser werden

Fahrradfahrer fahren bei Sonnenuntergang auf einem Radweg
Deutschland investiert mehrere hundert Millionen Euro in bessere Radwege© iStock.com/Leonardo Patrizi

Das Rad als Verkehrsmittel gewinnt – nicht erst durch die Corona-Pandemie – immer mehr an Bedeutung. Jetzt reagiert der Bundesregierung und stellt mehrere hundert Millionen Euro für den Aus- und Neubau der Radwege in Deutschland bereit. Das sagt der ADAC dazu.

  • Radfahrer sollen durch bessere Infrastruktur mehr geschützt werden

  • Ausbau soll auch Beitrag zum Klimaschutz sein

  • ADAC begrüßt die Initiative der Bundesregierung

Länder und Gemeinden erhalten für den Aus- und Neubau von Fahrradwegen erstmals direkte finanzielle Hilfe von der Bundesregierung. Sie können ab sofort Gelder beim Verkehrsministerium beantragen, um Radverkehrsinfrastruktur-Projekte in den Regionen umzusetzen. Insgesamt stellt die Bundesregierung bis 2023 im Rahmen des Finanzhilfe-Sonderprogramms "Stadt und Land" 660 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung.

Radwege: Deswegen lohnt sich ihr Ausbau

Viele Großstädte setzen bei der Mobilitätswende verstärkt auf das Fahrrad als Ersatz für das Auto, was sich in steigenden Radverkehrs-Anteilen bemerkbar macht. Zugleich wird das Radfahren vor allem bedingt durch die elektrische Unterstützung (E-Bikes, Pedelecs) auch auf längeren Strecken immer beliebter.

Diese Ziele sollen erreicht werden:

  • Radfahren soll attraktiver werden

  • Verlagerung von mehr Verkehr auf den klimafreundlichen Radverkehr – insbesondere im ländlichen Raum.

  • Bessere Vernetzung des Radverkehrs mit anderen Verkehrsträgern

  • Aufbau einer möglichst lückenlosen Rad-Infrastruktur

  • Stadt-Umland-Verbindungen sollen geschaffen werden

  • Berücksichtigung des zunehmenden Lastenradverkehrs

ADAC: Rad-Netz ausbauen ist richtig und wichtig

Der ADAC hält den Ausbau der Rad-Infrastruktur in den Städten und auf dem Land für richtig und wichtig. Mit der Förderung von Fahrradstraßen sowie Radwegen, die von der Fahrbahn getrennt sind, leistet der Bund einen einen wirksamen Beitrag für mehr Verkehrssicherheit. Aus Sicht des ADAC kommt es jetzt darauf an, die zur Verfügung stehenden Finanzmittel nun auch rasch zu verbauen.

ADAC-Test: Viele Radwege sind zu schmal

Der ADAC hat in zehn deutschen Landeshauptstädten untersucht, ob die Radwege die empfohlenen Breiten haben. Das Ergebnis finden Sie hier

Nationaler Radverkehrsplan

Nationaler Radverkehrsplan unterstützt

Der Nationale Radverkehrsplan (NRVP) der Bundesregierung setzt aus Sicht des ADAC richtige und wichtige Zielmarken. Es geht um die Förderung des Radverkehrs in Deutschland für die Zeit bis 2030 – auch auf längeren Strecken. Wenn es gelingt, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu bewegen, kann die Städte von Verkehrsproblemen wie Staus und Parkplatzmangel entlasten.

Mehr Radverkehr ist auch ein zunehmend wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Deswegen begleitet der ADAC die Umsetzung des NRVP aktiv. Entscheidend ist der Ausbau der Radinfrastruktur: mehr, bessere und sicherere Radwege, ohne dem Autoverkehr den notwendigen Platz wegzunehmen. Der Weg zu einer anderen Fahrradkultur ist nur gemeinsam, nicht gegeneinander zurückzulegen.