Achtung, Allergiker: Ambrosia-Pollen an der Autobahn!

Ambrosia wächst am RAnd einer Straße
Allergiker-Plage am Straßenrand: Pollen der Ambrosia-Pflanze haben jetzt Hochsaison © Shutterstock/Dmytro Bilozor

Ambrosia hat Hochsaison: Die für Allergiker sehr unangenehme Pflanze blüht jetzt – und zwar bevorzugt am Straßenrand oder entlang der Autobahn. In einer Region fliegen die Pollen bereits besonders stark.

  • Ambrosia-Pollen werden durch Abgase besonders allergen

  • Aktuell betroffene Regionen: Süddeutschland, Hessen, Brandenburg

  • ADAC: So gefährlich sind Niesanfälle am Steuer

Für manche Allergiker stehen harte Zeiten bevor. Während Bäume wie Birke, Hasel und Erle im Frühjahr blühen und auch die meisten Gräser längst durch sind, hat die Ambrosia-Pflanze im Spätsommer Hochsaison. Sie verbreitet ihre Pollen allem im August und September.

Und diese haben laut Umweltbundesamt (UBA) ein fünfmal höheres Allergiepotenzial als Gräserpollen. Sie können schon in kleinen Mengen heftige Gesundheitseffekte wie Heuschnupfen, Bindehautreizungen und allergisches Asthma auslösen. Bei einigen Menschen kann schon die Berührung allergische Reaktionen auf der Haut verursachen, erklärt die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW).

Ambrosia wächst entlang der Autobahn

Autofahrende sind besonders betroffen: Forschende des Helmholtz-Zentrums in München haben vor Jahren herausgefunden, dass Ambrosia ausgerechnet an Straßenrändern so richtig aggressiv wird. Stickstoffdioxid (NO2) aus Abgasen verursacht bei ihr Stress. Dadurch verändert sich die Protein-Zusammensetzung der Pollen. Die Menge sogenannter allergener Proteine werde größer.

Zugleich wächst die Ambrosia-Pflanze häufig ebendort, nämlich an gut belichteten, vegetationsarmen Standorten. Man findet sie nicht nur an Randstreifen und Böschungen von Wegen, Straßen, Autobahnen und Gleisen, sondern auch auf Brachflächen, in Neubaugebieten oder Erddeponien.

Ambrosia: Wo die Pollen aktuell fliegen

Die aus Nordamerika eingeschleppte Art Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia) ist mittlerweile in Deutschland etabliert. Zurzeit tritt sie vor allem in Süddeutschland, im Südwesten, im südlichen Brandenburg und in Hessen auf. Insbesondere das südliche Brandenburg ist laut Messungen ein Hotspot, so die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst.

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Allergie am Steuer: So gefährlich ist Niesen

„Wer mit tränenden Augen, Niesanfällen oder unter dem Einfluss bestimmter Medikamente Auto fährt, setzt sich und andere einem höheren Unfallrisiko aus“, warnen ADAC Fachleute. Bereits ein einzelner Niesanfall kann dazu führen, dass man mehrere Sekunden die Augen von der Straße abwendet – bei Tempo 50 bedeutet das mehr als 13 Meter Blindflug.

Hinzu kommt: Viele rezeptfreie Allergiemittel können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Antihistaminika der älteren Generation machen müde – und das ist am Steuer gefährlich. Autofahrerinnen und Autofahrer sollten daher vor der Einnahme unbedingt den Beipackzettel lesen oder Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Das sollten Allergiker beim Autofahren beachten

  • Pollenfilter regelmäßig wechseln – mindestens einmal jährlich vor Beginn der Saison

  • Frische Luft kann Reize verringern – also Fenster öffnen oder Klimaanlage auf Frischluft stellen

  • Vor der Fahrt Medikamente auf Nebenwirkungen prüfen

  • Fahrten bei starkem Pollenflug möglichst vermeiden

  • Mehr Abstand zum Vordermann erhöht die Sicherheit

  • Bei plötzlichen Attacken während der Fahrt trotzdem beide Hände am Lenkrad zu halten und an der nächsten Parkbucht oder Haltemöglichkeit pausieren.

Mit Material von dpa.