RKI-Studie: Jeder Dritte gefährdet Gesundheit durch Alkohol

Menschen die sich auf der Wiesn mit einer Hacker Pschorr Mass zu prosten
Prosit mit Nachwirkungen: Regelmäßiger Alkoholkonsum schadet der Gesundheit© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Ab welcher Menge wird Alkohol zur Gefahr für die Gesundheit? Das Robert Koch-Institut (RKI) veröffentlicht in einer Studie eine neue Risikobewertung.

  • Fast jeder zweite Mann über 45 zeigt kritisches Konsumverhalten

  • Deutschland eines der Länder mit höchstem Konsum

  • Je höher der Bildungsgrad, desto mehr wird getrunken

Vor allem Männer trinken regelmäßig

Deutschland zählt zu den Ländern, in denen am meisten getrunken wird. In einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) mit einer Befragung von 22.708 Erwachsenen geben lediglich 21,1 Prozent an, dass sie komplett die Finger vom Alkohol lassen. Fast genauso viele Frauen (21 Prozent) und 44 Prozent der Männer greifen so oft zum Alkohol, dass laut Experten ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Folgen besteht.

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Alkoholkonsum: Wie viel ist zu viel?

Herzinfarkt, Schlaganfall, Leber- und Krebserkrankungen – der dauerhafte Konsum von alkoholischen Getränken kann schwere gesundheitliche Nachwirkungen haben. Unter Betrachtung weltweiter Gesundheitsdaten gibt das RKI deshalb im Rahmen der Studie eine neue Risikoeinstufung für den Konsum von Alkohol heraus.

Wer mehr als zwei Gläser pro Woche trinkt, geht demnach ein moderates Risiko ein. Bei einem wöchentlichen Konsum von mehr als sechs alkoholischen Getränken wird dieses nochmal erhöht. Ein Getränk entspricht in der RKI-Bewertung einer Flasche Bier mit 330 ml und 5% vol., einem Glas Wein mit 125 ml und 12% vol. oder einem Schnaps mit 40 ml und 38% vol.

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Gebildete trinken mehr

Laut RKI-Studie sind die gesundheitlichen Folgen von Alkohol für Frauen drastischer als für Männer. Unter den weiblichen Befragten gibt es jedoch Unterschiede in Hinblick auf Alter und Konsumverhalten: Bei den 30- bis 44-Jährigen trinken wesentlich weniger in einem riskanten Ausmaß als in den anderen Altersgruppen.

Außerdem wird in der Studie ein Zusammenhang zwischen Risikokonsum und Bildungsgrad deutlich: Je gebildeter, desto mehr wird getrunken. Jeder zweite Mann sowie fast jede dritte Frau aus der höchsten Bildungsgruppe gibt an, sechs und mehr Getränke pro Woche zu sich zu nehmen.

In Anbetracht der Studienlage fordert das RKI verschärfte Maßnahmen, um den gesundheitsschädigenden Konsum von Alkohol in Deutschland zu reduzieren. Denkbar sind demnach Werbeverbote, eine höhere Besteuerung sowie eine Einschränkung der Verfügbarkeit.