9-Euro-Ticket: Autofahrende wünschen sich ein Nachfolgeangebot

In einer repräsentativen ADAC Umfrage sprechen sich fast 60 Prozent der Autofahrenden für ein neues subventioniertes Angebot aus.
9-Euro-Ticket wurde vor allem für Freizeitfahrten genutzt
Bundesweite Gültigkeit besonders wichtig
ADAC für mehr Investitionen in den ÖPNV
Immer mal wieder Bus und Bahn statt Auto: Das 9-Euro-Ticket hat Autofahrerinnen und Autofahrern den öffentlichen Personennahverkehr näher gebracht. In einer repräsentativen Online-Umfrage des ADAC unter 1661 Autofahrenden ab 18 Jahren äußerten sich Mitte August 42 Prozent positiv über das 9-Euro-Ticket. Ein Drittel der Befragten war seit der Einführung häufiger als sonst mit dem ÖPNV unterwegs. 70 Prozent nutzten das Ticket vor allem für Freizeitfahrten. Für den Weg in die Arbeit waren es 25 Prozent – das entspricht dem üblichen Wert bei Autofahrenden.
Die meisten sind für ein neues bundesweites Angebot
Der Abschied von einer günstigen Nutzung des ÖPNV soll nicht endgültig sein: 59 Prozent der Autofahrenden wünschen sich laut ADAC Umfrage die Fortsetzung eines subventionierten verbilligten Angebots. Mit Abstand am wichtigsten ist ihnen dabei die deutschlandweite Gültigkeit, gefolgt von einem günstigen Ticketpreis.
Aber auch ohne eine Vergünstigung würden viele Autofahrende dem ÖPNV treu bleiben. Gern verzichten sie dabei sicher auf überfüllte Züge – diese Erfahrung ist rund zwei Dritteln beim 9-Euro-Ticket am meisten im Gedächtnis geblieben. Zu volle Busse oder Züge gaben auch die Autofahrenden, die kein 9-Euro-Ticket gekauft haben, als wichtigen Grund dafür an. Bemängelt wurden außerdem eine nicht passende Taktung, eine zu lange Fahrdauer und schlechte Zugangsmöglichkeiten.
ADAC: Mehr Geld für die Verbesserung des ÖPNV
"Eine gute Nachricht ist, dass der öffentliche Nahverkehr und die Bahn im Sommer häufiger genutzt wurden, um auf das Auto zu verzichten", sagt ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Er hält es für wichtig, mehr öffentliche Gelder in die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots auf der Schiene sowie der Straße zu investieren und dabei schneller zu sein als heute.
"Wir sehen die Vorschläge eines bundesweiten 69-Euro-Tickets als sachgerechter an als die Verlängerung des 9-Euro-Tickets", so Hillebrand. "Klar ist für uns, dass die Nutzer ein bundesweites Nahverkehrsticket wollen." Wichtiger als die Preisdiskussion sei aber die Verbesserung des Angebots, vor allem im ländlichen Raum, eine Ausweitung der Zugkapazitäten und eine engere Taktung. Hillebrand: "Nur so kann man die Attraktivität des ÖPNV für Autofahrer erhöhen."