Was hilft gegen Warzen?

Warzen sind gutartige Wucherungen. Sie bilden sich häufig an Füßen, Händen oder im Gesicht. Wie Sie die lästigen Hautveränderungen wieder loswerden.
Warzen entstehen durch Viren
Aussehen kann variieren
Was wirklich hilft
Warzen sind Wucherungen in der oberen Hautschicht. Sie können in jedem Lebensalter entstehen; besonders häufig kommen sie bei Kindern und Jugendlichen vor. Die meisten Arten von Warzen verursachen keine Schmerzen, können jedoch ansteckend und kosmetisch störend sein.
Wie entstehen Warzen?
Die Ursache für Warzen (medizinisch: Verrucae) sind Viren, sogenannte humane Papillomviren (HPV). Sie werden meist durch direkten Hautkontakt oder Gegenstände wie Handtücher übertragen. Dornwarzen am Fuß entstehen häufig infolge von Barfußlaufen, etwa im Schwimmbad. Feigwarzen, die vor allem im Intimbereich auftreten, zählen zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen.
Kleinste Risse oder Verletzungen in der obersten Hautschicht reichen aus, damit die Viren eindringen und sich dort vermehren können. Besonders leichtes Spiel haben die Erreger bei trockener und aufgeschürfter Haut sowie bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Nicht viral: Stielwarzen und Alterswarzen
Auch Hautwucherungen, die nicht von Viren verursacht werden, bezeichnen viele Menschen als Warzen. Dazu gehören weiche, gestielte Knötchen – sogenannte Stielwarzen – die sich zum Beispiel am Hals oder am Augenlid bilden können. Die dunkleren Alterswarzen (medizinisch: seborrhoische Keratose) treten vermehrt ab dem 40. Lebensjahr auf. Diese Wucherungen sind ebenfalls gutartig, im Gegensatz zu "echten" Warzen aber nicht ansteckend.
Welche Warzen-Arten gibt es?
Je nach Körperstelle, Aussehen und Begleitsymptomen lassen sich verschiedene Warzentypen unterscheiden:
Gewöhnliche Warzen an Fingern und Händen

Am häufigsten ist die gewöhnliche Warze (Verruca vulgaris), auch Stachelwarze genannt. Sie beginnt als stecknadelkopfgroßes, hautfarbenes Knötchen. Nach und nach kann sie größer als eine Erbse werden und bekommt eine verhornte, zerklüftete, oft weiße bis gelbliche Oberfläche. Manchmal bilden sich kleinere Tochterwarzen in der umgebenden Haut. Gewöhnliche Warzen entstehen oft an den Fingern, auf den Handrücken und am Fuß.
Dornwarze typisch an der Fußsohle
Dornwarzen (Verrucae plantares) treten oft an den Fußsohlen und Fersen auf. Äußerlich wirken sie flach, wachsen aber nach innen in die tieferen Hautschichten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Warzen können Dornwarzen schmerzhaft sein, besonders beim Laufen.
Flachwarzen im Gesicht
Flachwarzen (Planwarzen) bilden sich meist auf der Stirn und an den Wangen, manchmal auch an Händen und Unterarmen. Sie sind nur wenige Millimeter groß und flach, können sich aber vermehren und großflächig ausbreiten.
Feigwarzen im Intimbereich
Feigwarzen (Genitalwarzen) übertragen sich leicht beim Geschlechtsverkehr. Sie kommen vor allem im Bereich von Penis, Schamlippen und After vor. Zunächst entwickeln sich kaum wahrnehmbare Pünktchen, mit der Zeit können Feigwarzen dann zu blumenkohlartigen Gebilden heranwachsen.
Warzen entfernen – aber wie?
Eine Warze erfordert nicht zwingend eine Behandlung. Es empfiehlt sich jedoch, ungewöhnliche Hautwucherungen von einer Hautärztin oder einem Hautarzt abklären zu lassen, um sicher zu gehen, dass es sich um eine Warze handelt. In den meisten Fällen schafft es der Körper, die Warze innerhalb von einigen Wochen bis Monaten selbst zu bekämpfen.
Es gibt außerdem zwei gleichermaßen wirksame Mittel gegen Warzen:
Keratolytika – meist Salicylsäure und/oder Milchsäure – lösen die Hornschicht auf, sodass die Warze sich "abschält". Sie sind in der Apotheke meist als Tinktur oder Warzenpflaster erhältlich. Bis die Warze vollständig verschwunden ist, kann es ein paar Wochen dauern. Wichtig ist, die umgebende Haut zu schützen, zum Beispiel mit einer Fettcreme.
Beim Vereisen (Kryotherapie) behandelt die Ärztin oder der Arzt die Warze mit flüssigem Stickstoff. Es gibt auch Vereisungsmittel für den Heimgebrauch, die bislang weniger gut erforscht sind. Der Kältereiz beim Vereisen kann das Warzengewebe zerstören. Auch hier ist es oft notwendig, die Prozedur im Laufe einiger Wochen mehrfach zu wiederholen.
Andere Medikamente, zum Beispiel Lösungen mit Ameisensäure oder Monochloressigsäure, setzen darauf, die Hornschicht zu verätzen. Ihre Wirksamkeit ist in Studien allerdings noch nicht ausreichend belegt. In speziellen Fällen kommen weitere Methoden infrage, zum Beispiel eine Unterspritzung, Laserbehandlung, Infrarot-Licht oder die operative Entfernung der Warze.
Helfen Hausmittel gegen Warzen?

Gegen Warzen kommen allerlei Hausmittel zum Einsatz, zum Beispiel Teebaumöl, Apfelessig, Knoblauchscheiben oder Bananenschalen. Wissenschaftlich belegt sind diese Mittel nicht. Falls Sie potenziell irritierende Hausmittel wie Essig anwenden, achten Sie unbedingt darauf, die umliegende Haut zu schützen (zum Beispiel mit einer Fett- oder Zinksalbe). Kratzen Sie die Warze nicht auf und waschen Sie sich vor und nach der Behandlung die Hände – sonst können die Viren sich auf andere Hautstellen ausbreiten.
So können Sie Warzen vorbeugen
Unterstützen Sie Ihr Immunsystem, etwa durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf
Pflegen Sie Ihre Haut
Tragen Sie im Schwimmbad Badeschlappen und trocknen Sie Ihre Füße gut ab
Schützen Sie sich beim Geschlechtsverkehr mit Kondomen
HPV-Impfung schützt auch vor Feigwarzen
Einer Infektion mit potenziell krebserregenden humanen Papillomviren kann eine HPV-Impfung vorbeugen. Einige HPV-Typen (Typ 6 und 11) lösen Feigwarzen aus. Die Impfung schützt also sowohl vor Feigwarzen als auch vor Gebärmutterhalskrebs. Empfohlen ist sie für Kinder und Jugendliche zwischen neun und 14 Jahren.
Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Warzen, Stand 02/2023, unter: https://www.gesundheitsinformation.de/warzen.html (Abruf: 21.05.2025)
Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: Warzen, Stand 02/2022, unter: https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/haut-haare-naegel/warzen.html (Abruf: 21.05.2025)
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