Faktencheck: Darf man nach dem Essen schwimmen?

Ein Junge mit Pommes im Freibad
Nach dem Essen nicht ins Wasser – guter Rat oder überholter Mythos?© Shutterstock/Timof

Schon die Eltern mahnten: Nach dem Essen nicht schwimmen. Aber ist da überhaupt was dran? Welche Mythen rund ums Baden stimmen.

  • DLRG gibt Empfehlungen

  • Fußpilz kann sich im Schwimmbad schnell verbreiten

  • Sonnenschutz auch beim Baden wichtig

Beim Besuch in öffentlichen Bädern gelten von jeher einige ungeschriebene Gesetze. Aber sind die althergebrachten Ratschläge wirklich sinnvoll, oder handelt es sich um Mythen?

Nach dem Essen schwimmen

Die Freibad-Pommes duften verlockend. Aber bei vielen klingt noch die elterliche Stimme im Ohr: „Mit vollem Magen darf man nicht ins Wasser!“

Das stimmt – zumindest teilweise. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) empfiehlt in ihren Baderegeln, niemals mit ganz vollem, aber auch nicht auf leeren Magen schwimmen zu gehen. Beides kann zu Kreislaufproblemen und Übelkeit führen, bei körperlich sensiblen Personen auch zu Erbrechen oder gar zu einer Ohnmacht im Wasser.

Der Grund: Direkt nach dem Essen benötigt der Körper Zeit für die Verdauung. Fordern Magen und Darm sowie die Muskulatur gleichzeitig eine intensive Durchblutung, entsteht ein Konflikt. Insbesondere Kinder, Schwimmanfänger, ältere und vorerkrankte Menschen sollten nach einer fettreichen Mahlzeit (wie Currywurst oder Pommes frites) mindestens eine halbe Stunde warten, bevor sie wieder ins kühle Nass springen – besser noch etwas länger.

Leicht verdauliche Snacks wie Obst oder ein kleines Eis sind kein Problem. Auch eine Unterzuckerung kann im Wasser gefährlich werden. Deshalb sollte ein Ausflug ins Schwimmbad auch nicht mit komplett leerem Magen angetreten werden.

Bekommt man im Schwimmbad Fußpilz?

Fußpilz (Tinea pedis) ist eine sehr häufige Pilzerkrankung, die sich überall dort schnell verbreitet, wo viele Menschen barfuß gehen – zum Beispiel in der Sauna, in der Therme oder im Freibad. Die Pilzsporen lauern gern in Pfützen am Beckenrand oder im Duschraum. Insbesondere in geschädigte und aufgeweichte Haut können sie leicht eindringen.

Wenn Sie Fußpilz-Symptome haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie die Sporen überall im Schwimmbad verbreiten. Gehen Sie daher erst wieder baden, wenn Sie den Fußpilz erfolgreich behandelt haben. Frei verkäufliche Salben oder Gels aus der Apotheke können dabei helfen. Bei hartnäckigem, wiederkehrendem oder sich ausbreitendem Fußpilz empfiehlt sich ein Besuch in einer Hautarztpraxis.

Fußpilz im Freibad vorbeugen

So können Sie eine Fußpilz-Infektion im Freibad vermeiden:

  • Tragen Sie außerhalb des Beckens Badelatschen oder Schwimmschuhe.

  • Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Baden gründlich ab, bevor Sie in Ihre Schuhe steigen.

  • Teilen Sie Handtücher, Schuhe und Socken nicht mit anderen.

  • Lassen Sie Luft an Ihre Füße, zum Beispiel durch Sandalen.

  • Wenn Sie zu trockener und rissiger Haut neigen, pflegen Sie Ihre Füße durch regelmäßiges Eincremen.

Muss man sich beim Baden eincremen?

Eine Frau im Schwimmbad läßt sich im Wasser treiben
Auch im Wasser benötigt die Haut einen ausreichenden Sonnenschutz­­­© Shutterstock/ShotPrime Studio

Schultern, Rücken und Gesicht befinden sich beim Schwimmen oft über Wasser oder nur wenige Zentimeter unter der Oberfläche. Wasser reflektiert das Sonnenlicht und verstärkt damit die UV-Belastung. Zudem dringt die UV-Strahlung auch ins Wasser vor: Einen halben Meter unter der Oberfläche beträgt sie noch 40 Prozent. Es ist also durchaus möglich, unter Wasser einen Sonnenbrand zu bekommen.

Für Kleinkinder und Personen mit lichtempfindlicher Haut empfiehlt sich zum Baden ein T-Shirt oder – noch besser – spezielle UV-Schutzkleidung fürs Wasser. Wasserfeste Sonnencreme ist ebenfalls sinnvoll, verliert durch Schwimmen, Schwitzen und Abtrocknen aber rasch ihre Schutzwirkung. Trocknen Sie die Haut deshalb nach jedem Bad mit einem Handtuch sorgfältig ab und cremen Sie großzügig nach. Achten Sie dabei darauf, die Sonnencreme möglichst vor Sonne und Hitze geschützt zu verstauen.

Luftige Kleidung, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille beugen einem Sonnenbrand zusätzlich vor. Das gilt insbesondere für Kinder: Sie haben ein höheres Risiko für einen Sonnenbrand oder Sonnenstich als Erwachsene, da Haut und Kreislauf sensibler reagieren. Zudem blenden sie beim Spielen und Planschen körperliche Warnsignale wie Kopfschmerzen oder kribbelnde Haut eher aus.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.