Mpox (vormals Affenpocken): Symptome, Übertragung, Schutz

Mpox Test im Labor
Im Labor werden weltweit Fälle von Mpox (Affenpocken) bei Menschen diagnostiziert© Shutterstock/Arif biswas

Weltweit infizieren sich Menschen mit Affenpocken, die mittlerweile offiziell Mpox heißen. Auch in Deutschland gibt es immer wieder Fälle. Was Sie über die Krankheit wissen sollten.

  • Mpox-Infektionen auch in Deutschland

  • Bei den meisten Erkrankten nur milde Symptome

  • Impfung für Personen mit Ansteckungsrisiko empfohlen

Affenpocken heißen nun offiziell Mpox. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat empfohlen, die englische Bezeichnung Monkeypox zu ändern, da diese als rassistisch und stigmatisierend wahrgenommen werden könne. Der Verständlichkeit halber werden zunächst beide Begriffe (Mpox/Affenpocken) verwendet.

Mittlerweile stuft die WHO Affenpocken nicht mehr als internationalen Gesundheitsnotstand ein. Nachdem sich das Virus im Jahr 2022 ausbreitete, gehen die Zahlen derzeit weltweit wieder zurück.

Was sind Affenpocken?

Bei Mpox handelt es sich um eine bei Menschen seltene Viruserkrankung. Auslöser ist das Orthopoxvirus simiae, auch als Monkeypox Virus (MPXV) bezeichnet. Der Name ist irreführend: Der Erreger wurde zwar erstmals 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen. Virologen gehen aber davon aus, dass er zunächst unter Nagetieren, u. a. Eichhörnchen, zirkulierte.

Die WHO unterscheidet mittlerweile die Affenpocken-Varianten "Klade I", "Klade IIa" und "Klade IIb". Letztere bestimmt seit 2022 das Infektionsgeschehen in Europa. "Klade I" wurde bis dato ausschließlich in Zentralafrika nachgewiesen.

Sind Affenpocken gefährlich?

Aktuell schätzt das Robert Koch-Institut (RKI) die Gefahr, in Deutschland an Mpox zu erkranken, als sehr gering ein. Eine Infektion mit Mpox verläuft meist mild und gilt in den allermeisten Fällen als ungefährlich.

Sehr selten kann es auch zu komplizierten und sogar tödlichen Verläufen kommen. Entzündungen des Gehirns sowie der Lunge sind möglich. Durch Affenpocken ausgelöste Hornhautschäden können zu Erblindung führen. Von schweren Krankheitsverläufen sind insbesondere sehr junge oder immungeschwächte Menschen betroffen.

Wie werden Mpox übertragen?

Das Affenpocken-Virus ist vom Tier auf den Menschen und von Mensch zu Mensch übertragbar. Das Risiko, sich mit Mpox zu infizieren, ist hierzulande gering. Die Übertragung erfolgt über Körperflüssigkeiten und durch engen, insbesondere sexuellen Körperkontakt.

Eine Tröpfcheninfektion durch Niesen, Husten oder Sprechen ist grundsätzlich möglich. Ebenso wie eine Infektion durch Kontakt mit kontaminierter Kleidung, Bettwäsche, Handtüchern oder Gegenständen wie Essgeschirr.

Die Inkubationszeit von Affenpocken beträgt in der Regel fünf bis 21 Tage. Auch kürzere Zeitspannen von ein bis vier Tagen zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit wurden bereits registriert. Sobald die Krankheit zum Ausbruch kommt, sind Infizierte ansteckend.

Welche Symptome rufen Affenpocken hervor?

Pusteln und Hautausschlag an den armen durch Affenpocken
Ein für Affenpocken typisches Bild: Hautausschlag in Form von Bläschen und Pusteln © iStock.com/Marina Demidiuk

Üblich ist ein pockentypischer Hautausschlag, insbesondere im Gesicht, auf Händen und Fußsohlen, aber auch im Mund und an den Genitalien. Die Hautveränderungen durchlaufen verschiedene Stadien, und letztlich verkrusten die betroffenen Stellen. Weitere Anhaltspunkte für eine Infektion mit Mpox können allgemeine Krankheitszeichen sein: plötzlich auftretendes Fieber, Kopf-, Muskel- oder Rückenschmerzen sowie Lymphknotenschwellungen.

Wie bei vielen anderen Viruserkrankungen werden bei Affenpocken vorrangig die Symptome behandelt. Bei schweren Verläufen kann ein Medikament mit dem antiviralen Wirkstoff Tecovirimat eingesetzt werden.

Die meisten Menschen erholen sich innerhalb weniger Wochen von der Krankheit.

Wie kann man sich schützen?

Mpox werden hauptsächlich über engen Körperkontakt übertragen. Deshalb sollten Betroffene während des Krankheitsverlaufs gänzlich darauf verzichten, um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Die Viruslast ist in den typischerweise auftretenden Hautbläschen besonders hoch. Die Hautläsionen sowie deren Krusten, die bei der Abheilung entstehen, sollten nicht berührt werden und möglichst mit Verbänden oder Kleidung abgedeckt werden.

Das RKI empfiehlt, nach einer Infektion und Abheilung der Pusteln für acht Wochen Kondome beim Sex zu benutzen, da sich das Virus weiterhin in der Samenflüssigkeit befinden kann. Auch präventiv können Kondome vor einer Infektion mit Affenpocken schützen.

Wer Kontakt zu einer mit Mpox infizierten Person hatte, sollte insbesondere Risikogruppen wie Immungeschwächte, Schwangere und Kinder unter zwölf Jahren meiden. Betroffene sollten sich außerdem über die mögliche maximale Inkubationszeit von 21 Tagen genau beobachten und sich an das örtliche Gesundheitsamt wenden. Dabei kann auch die Möglichkeit einer postexpositionellen Impfung besprochen werden.

Gibt es eine Impfung gegen Affenpocken?

Eine Impfung gegen Mpox wird in Deutschland Menschen mit möglichem engen Kontakt zu Infizierten sowie infektiösem Material angeraten. Dazu zählen Männer mit häufig wechselnden gleichgeschlechtlichen Sexualpartnern, sowie Laborpersonal. Für einen dauerhaften Schutz sind zwei Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von 28 Tagen nötig. Die Impfung gegen Affenpocken wird subkutan (unter die Haut) verabreicht.

Die Möglichkeit, sich in der Hausarztpraxis gegen Mpox impfen zu lassen, variiert derzeit von Bundesland zu Bundesland. Wer sich immunisieren lassen möchte, sollte sich vorab bei der Krankenkasse über die Möglichkeiten einer Kostenerstattung informieren. Es kann vorkommen, dass Impflinge in Vorleistung gehen müssen.

Nach derzeitigem Kenntnisstand schützt die Pockenimpfung – bis 1976 verpflichtend in Deutschland durchgeführt – auch vor Mpox/Affenpocken. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Menschen, die bereits gegen Pocken geimpft wurden, lediglich eine einmalige Impfdosis mit den aktuellen Vakzinen gegen Affenpocken.

Zum Schutz gegen Mpox ist eine Impfung auch als zeitnahe Postexpositionsprophylaxe (PEP) nach einem Kontakt mit dem Erreger möglich.

Müssen sich Erkrankte isolieren?

Das RKI empfiehlt eine Selbstisolation für Betroffene. Patientinnen und Patienten sollten auf körperlichen Kontakt verzichten, bis Schorf und Krusten vollständig abgeheilt sind bzw. abfallen.

Der Kontakt mit Schwangeren, kleinen Kindern sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollte vermieden werden, bis die Krankheit vollständig ausgeheilt ist.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.