Aus für Amalgam: Quecksilber-Zahnfüllungen jetzt verboten
Mit dem Start ins Jahr 2025 wird Amalgam nicht mehr als zahnmedizinisches Füllmaterial eingesetzt. Gesundheitliche Risiken stehen dabei nicht im Vordergrund.
Amalgam-Füllungen müssen nicht ausgetauscht werden
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen Kosten für Alternativen
Amalgam in der Zahnmedizin kaum mehr gefragt
Formbar und robust – über Jahrzehnte diente Amalgam, um Karieslöcher zu stopfen. Eine EU-Verordnung macht damit nun Schluss: Ab 2025 wird das quecksilberhaltige Metallgemisch in der Zahnmedizin aus dem Verkehr gezogen. Grund dafür sind die immensen Umweltschäden, die bei der Entsorgung von Quecksilber entstehen können. Nur in medizinisch begründeten Ausnahmefällen, beispielsweise bei Allergien gegen andere Stoffe, sollen Zahnmediziner weiterhin Amalgambehandlungen beantragen können.
Alte Füllungen können bleiben
Das Verbot bezieht sich lediglich auf künftige Behandlungen und hat keine Auswirkungen auf bestehende Zahnfüllungen. Wer eine Amalgam-Füllung hat, sollte einen möglichen Austausch mit der Zahnärztin oder dem Zahnarzt besprechen. Dentalamalgam gilt als unbedenklich, mögliche Gesundheitsrisiken werden allerdings diskutiert.
Zuletzt wurde das Material in der Zahnmedizin kaum mehr verwendet, obwohl die gesetzlichen Krankenkassen die Behandlung mit Amalgam zuzahlungsfrei übernahmen. Im Jahr 2022 machten Amalgam-Füllungen lediglich 2,4 Prozent aller plastischen Restaurationen aus, so die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK).
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Keramik und Kunststoff lösen Amalgam ab
Als Folge des Amalgam-Verbots sollen in Zukunft selbsthaftende Kunststofffüllungen komplett von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden. Außerdem können sich Patientinnen und Patienten für zuzahlungspflichtige Füllmaterialien aus Keramik oder Edelmetall entscheiden. Anders als das grau-silberne Amalgam werden die modernen Alternativen in der Regel an die Farbe der Zähne angepasst, sind meist langlebiger und werden deshalb schon seit längerem stärker nachgefragt.