Masern-Ausbruch: WHO warnt vor Infektionswellen

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Von Tanja Echter

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Ein krankes Kind mit Hautausschlag liegt im Bett.
Kinder sollten vor Eintritt in Kindergarten oder Schule gegen Masern geimpft werden© adobe.stock.com/Forewer

Infektionswellen in Kanada, den USA und in vielen Teilen Afrikas – die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist aufgrund zunehmender Masern-Fälle alarmiert. Immer wieder kommt es auch zu Todesfällen. Wer sich jetzt schützen sollte.

  • Weltweit mehrere Millionen Menschen erkrankt

  • In Deutschland schwanken die Fallzahlen

  • Falsche Aussagen führen zu Impfskepsis

"Für große Teile der Welt läuten die Alarmglocken", fasst Kate O'Brien, Direktorin der WHO-Impfabteilung, den aktuellen Bericht zur weltweiten Verbreitung der Masern zusammen. Aus 59 Ländern werden neue Ausbrüche gemeldet. Dabei galt die Krankheit in 96 Staaten bereits als ausgerottet.

Masern in Deutschland

Global gesehen steigen die Infektionszahlen für Masern seit einigen Jahren wieder stark an. Für 2024 spricht die WHO von circa 11 Millionen Erkrankten – das ist ein Plus von 800.000 Fällen im Vergleich zu Zeiten vor Corona. Auch in Deutschland kletterten die Masern-Meldungen sprunghaft in die Höhe: von 79 Erkrankungen 2023 auf 645 im Folgejahr. Für 2025 spricht das Robert Koch-Institut (RKI) von 224 Fällen bis Ende November.

Viele Masern-Fälle in den USA und Kanada

Seit 1998 galten die Masern in Kanada als ausgerottet. Ein großer Ausbruch mit rund 5000 registrierten Fällen macht diesen Status jetzt zunichte. Auch im Nachbarland schießen die Zahlen nach oben: In den USA erkrankten um die 1700 Menschen, drei starben an den Folgen der Infektion.

"Tatsächlich ist in verschiedenen Teilen der USA ein Rückschritt bei den Impfungen zu verzeichnen", erklärt WHO-Expertin O'Brien. US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. gilt als Impfskeptiker. Seit einem massiven Masern-Ausbruch im Südwesten der USA Anfang des Jahres plädiert er allerdings für eine Immunisierung gegen die hochansteckende Krankheit.

Masern-Impfung schützt zuverlässig

Schätzungen der WHO zeigen, dass dank der Impfung bis dato vermutlich um die 58 Millionen Todesfälle durch Masern vermieden werden konnten. Im Jahr 2000 endeten 780.000 Infektionen tödlich; 2024 starben weltweit 95.000 Menschen an den Folgen von Masern. Vor allem in Afrika erliegen nach wie vor viele Kleinkinder den tödlichen Folgen eines schweren Krankheitsverlaufs.

Grund zur Sorge bereitet den Expertinnen und Experten die zunehmende Impfskepsis, die durch Fehlinformationen in den sozialen Medien befeuert wird. Gleichzeitig schrumpfen Fördermittel für entsprechende Aufklärungskampagnen.

In Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) einen kombinierten Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung). Nach zwei Dosen schützt die Immunisierung ein Leben lang. In Deutschland sichert das Masernschutzgesetz, dass Kinder vor dem Eintritt in Kindergarten und Schule gegen Masern geimpft werden. Insbesondere Kleinkinder tragen das Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung.

In welchem Alter sind Masern gefährlich?

Einige Menschen sind besonders gefährdet für einen schweren Verlauf, sofern sie keinen vollständigen Impfschutz haben:

  • Babys und Kleinkinder in den ersten beiden Lebensjahren (bei SSPE bis zum fünften Lebensjahr)

  • Erwachsene ab dem 20. Lebensjahr

  • Menschen mit Immunschwäche

  • Schwangere

Symptome bei Masern

Kinderkrankheiten mit Ausschlag
Viele Infektionskrankheiten gehen mit Ausschlag einher© ADAC e.V.

Masern sind hoch ansteckend. Die krankmachenden Viren werden über Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. In der frühen Phase zeigt sich die Erkrankung mit Erkältungssymptomen wie Schnupfen, Halsweh, Husten und Fieber. Häufig sind auch Entzündungen der Mundschleimhaut sowie eine allgemeine Lichtempfindlichkeit.

Im weiteren Krankheitsverlauf folgt ein Hautausschlag mit roten Flecken, der sich von den Ohren und dem Gesicht über den gesamten Körper ausbreitet. Eine spezielle Therapie gegen Masern gibt es nicht, lediglich die Symptome können behandelt werden.

Meistens heilen Masern folgenlos ab. Dennoch kann es zu schweren Verläufen mit Gehirnentzündungen (Enzephalitis) kommen, die im schlimmsten Fall tödlich enden.

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Mit Material von dpa.