Kennen Sie schon diesen neuen Trick gegen Reisekrankheit?

Eine Frau sitzt auf dem Beifahrersitz und hält sich vor Übelkeit die Hand vor den Mund
Wenn es bei der Fahrt im Magen rumort, hilft meist eine Pause an der frischen Luft – oder auch ein neuer Kniff© Shutterstock/New Africa

Eine Studie aus Japan beschreibt die Wirksamkeit einer simplen Methode gegen Reisekrankheit – ohne große Vorbereitung oder Medikamente. So können Sie es selbst testen.

  • 100-Hertz-Ton soll gegen Beschwerden helfen

  • 60 Sekunden Zuhören reichen aus

  • Kann den Gleichgewichtssinn regulieren

Fenster auf, nach vorne schauen, Ingwer kauen: Wer unter Reiseübelkeit leidet, hat oft schon vieles ausprobiert. Forscherinnen und Forscher der japanischen Nagoya University untersuchten nun einen neuartigen Ansatz, um die Symptome der Reisekrankheit zu bekämpfen. Das Lauschen eines bestimmten Tons soll dem Unwohlsein entgegenwirken.

Ursache sitzt im Innenohr

Warum wird manchen Menschen im Auto schlecht? Der Körper kann mit Schwindel und Übelkeit reagieren, wenn die Sinnesorgane gegensätzliche Informationen an das Gehirn senden.

Das kommt so zustande: Im Innenohr befindet sich das Gleichgewichtsorgan, der sogenannte Vestibularapparat. Dort werden unter anderem Geschwindigkeiten oder Richtungsänderungen verarbeitet und weitergegeben. Widersprechen diese Impulse einer anderen Sinnesquelle wie dem Auge, kommt das Gehirn durcheinander.

Wenn also Menschen, die an Reisekrankheit leiden, beispielsweise auf einer kurvenreichen Straße ein Buch lesen, reagieren sie mit Symptomen.

Mit 100 Hertz gegen Übelkeit

Ein dumpfer Ton könnte das Innenohr vor dieser Art von Reizüberflutung schützen. Das fand nun eine japanische Forschungsgruppe heraus. Im Versuch hörten Menschen 60 Sekunden lang einen 100-Hertz-Ton, während sie in Fahrsimulatoren saßen und dabei etwas lesen mussten. Die Annahme der Wissenschaftler: Das monotone Geräusch stimuliert das Gleichgewichtsorgan im Ohr und lindert dadurch Symptome der Reisekrankheit.

Die Versuchspersonen wurden vorab nicht darüber informiert, warum sie das Geräusch während der Fahrsimulationen hörten. In den anschließenden Untersuchungen bestätigten sie aber die These, dass sich Übelkeit und Gleichgewichtsstörungen während der Fahrt mit Ton verringerten. Wie lange die Wirkung des 100-Hertz-Tons anhält, sei Gegenstand weiterer Tests, so das Forschungsteam.

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So testen Sie es

Wer die Methode auf der nächsten Autofahrt einmal selbst ausprobieren möchte: Den Ton gegen Reisekrankheit können Sie mit einem Sound-Generator auf dem Smartphone selbst erstellen. In den App Stores werden diverse Anwendungen zum Download angeboten, die Sie meist gratis nutzen können: 100 Hertz angeben, auf dem Endgerät 80 Dezibel als Ausgangslautstärke einstellen und für 60 Sekunden monoton abspielen.