Muskelkrampf: Wenn das Bein beim Autofahren schmerzt

Ein Fuß mit einem gelben Segelschuh auf dem Gaspedal eines Autos
Krämpfe können aus heiterem Himmel auftreten – auch beim Autofahren© iStock.com/Shisanupong Khankaew

Muskelkrämpfe kommen meist plötzlich. Die Ursachen dafür und was Sie tun können, wenn Fuß oder Bein beim Autofahren krampfen.

  • Wadenkrämpfe sind meist harmlos

  • Häufige Ursachen sind Fehlbelastungen

  • Schnelle Hilfe durch Dehnen

Bei einer langen Autofahrt verhärtet sich plötzlich das Bein? Solche Muskelkrämpfe sind in der Regel harmlos. Da sie aber meist plötzlich auftreten – beim Autofahren, Sport oder nachts im Bett – können sie durchaus beunruhigend sein.

Ein Muskel oder ein Teil davon kann sich stark und unwillkürlich anspannen. Das macht sich mit Schmerzen und durch eine Verhärtung der Haut bemerkbar.

Es gibt verschiedene Faktoren, die Krämpfe in den Beinen oder im Fuß begünstigen:

  • Über- oder Fehlbelastung, z. B. während der Autofahrt, wenn der Fuß lange in derselben Position auf dem Gaspedal verharrt

  • Ungünstige Sitzposition, wenn Sie den Sitz so eingestellt haben, dass Sie zu nah am Lenkrad sind

  • Bereits bestehende Muskelverspannungen, z. B. aufgrund von Bewegungsmangel

  • Elektrolytmangel durch fehlende Mineralstoffe, z. B. aufgrund von entwässernden Medikamenten, Vitamin-D-Mangel oder Durchfall

  • Flüssigkeitsmangel, z. B. durch vermehrtes Schwitzen

  • Falsches Schuhwerk, z. B. Sandalen, Flip-Flops oder Schuhe mit hohen Absätzen, weil sie dem Fuß nicht den nötigen Halt bieten

Krämpfe treten häufig während oder direkt nach einer anstrengenden, ungewohnten Tätigkeit oder Bewegung auf. Auch in Ruhe und nachts, wenn der Körper entspannt ist, können sie auftreten. Krämpfe sind an fast jeder Stelle der Skelettmuskulatur möglich. Häufig ist die Wadenmuskulatur betroffen.

Erkrankungen als Ursache von Muskelkrämpfen

Auch Erkrankungen können Krämpfe im Bein auslösen. Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) sind die Blutgefäße verengt oder verstopft, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen in die Gliedmaße transportieren. Dadurch kommt es zu einer Minderversorgung mit Sauerstoff und Mineralien. Dieser Mangel begünstigt Krämpfe. Umgangssprachlich wird die pAVK auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet.

Auch bei neuromuskulären Erkrankungen wie dem Piriformis-Syndrom sind krampfartige Beschwerden in Gesäß und Beinen möglich. Muskelkrämpfe sind in manchen Fällen auch die Folge von regelmäßigem Alkoholkonsum oder einer Alkoholkrankheit. Auf Dauer dehydriert der Alkohol den Körper und stört den Elektrolythaushalt. In der Folge sind Nervenschäden und Muskelkrämpfe möglich.

Krampf beim Autofahren

Wenn Sie spüren, dass sich beim Autofahren ein Krampf in Oberschenkel, Wade oder Fuß aufbaut, sollten Sie ruhig bleiben:

  • Tief atmen, um den Körper besser mit Sauerstoff zu versorgen

  • Weiterhin auf den Verkehr konzentrieren

  • Bei nächster Gelegenheit anhalten. Bleiben Sie auf der Autobahn nicht auf dem Standstreifen stehen.

Wie lindert man Krämpfe beim Autofahren?

Wenn Sie einen geeigneten Ort zum Anhalten gefunden haben, sollten Sie das Bein dehnen. Unabhängig davon, ob der Krampf in Fuß, Wade oder Oberschenkel ist.

Finden Sie dafür eine bequeme Position. Am besten ist es, wenn Sie

  • aus dem Auto aussteigen und sich daran festhalten

  • Ihren Oberkörper ab der Hüfte vorbeugen und

  • das betroffene Bein ausstrecken, während Sie es mit der Ferse aufsetzen.

Oft hilft es, wenn Sie in dieser Position nach den Zehen greifen und diese sanft in Richtung Schienbein ziehen. Dadurch intensivieren Sie die Dehnung und führen so den Muskel wieder in seine natürliche Länge zurück.

Alternativ können Sie auch im Auto sitzen bleiben, den Sitz so weit nach hinten schieben, dass Sie das Bein so gut wie möglich ausstrecken und nach den Zehen greifen können.

Was gegen Krämpfe hilft

Regelmäßige Bewegung kann Muskelkrämpfen entgegenwirken. So beugen Sie Krämpfen im Alltag, vor dem Sport oder während einer Autofahrt vor:

  • Ausreichend trinken: Besonders eignen sich Wasser, Apfelsaftschorle oder isotonische Getränke

  • Oft Pausen einlegen: Diese nutzen Sie am besten, um sich die Beine zu vertreten. Das entlastet sie und fördert die Durchblutung

  • Beine dehnen: Tägliches Dehnen der Beine und Arme, z. B. vor dem Schlafengehen, einer sportlichen Tätigkeit oder vor Fahrtantritt und während der Pausen, kann einer Verspannung entgegenwirken

  • Ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Salz

  • Fehlbelastung vermeiden: Achten Sie beispielsweise am Steuer auf die richtige Sitzposition: Sie vermeiden Krämpfe, wenn Sie so im Fahrersitz sitzen, dass Sie alle Bedienelemente erreichen können

  • Bei einem nächtlichen Wadenkrampf hilft Wärme, damit sich die Muskulatur am Bein wieder entspannt

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.