Kakerlaken-Plage in Italien: Amerikanische Schabe kann Keime übertragen

Eine Kakerlake krabelt auf dem Küchentisch unter einen Tellerrand
Hygiene-Problem für die Gastronomie: Die Amerikanische Schabe kann unter anderem Salmonellen verteilen© Shutterstock/gan chaonan

Ekelalarm in der "Ewigen Stadt": Dank des feuchtwarmen Klimas vermehren sich in Rom derzeit die Kakerlaken-Populationen besonders schnell. Was Italien-Urlauber wissen sollten.

  • Vor allem große Amerikanische Schaben

  • Sind sehr schnell und können sogar fliegen

  • Verbreiten krankmachende Darmkeime

Aktuell kursieren in sozialen Netzwerken Berichte über Heerscharen riesiger Schaben in Rom. Italienische Medien wiegeln indes ab: Es handele sich lediglich um die gewöhnlichen jährlichen Schwankungen. Die heißen Temperaturen schaffen ideale Voraussetzungen für eine schnelle Vermehrung der Schädlinge, die sich bei ihrer Nahrungssuche zunehmend auch auf den Straßen tummeln.

Große Kakerlaken, die fliegen

In Rom scheint sich gerade vor allem eine Art besonders wohlzufühlen: Amerikanische Schaben, die zu den schnellsten Insekten der Welt zählen und sogar fliegen können. Man erkennt sie an ihren langen Flügeln und Fühlern. Insbesondere in Südeuropa sind die rotbraunen Schädlinge schon seit Jahrhunderten heimisch. Es handelt sich also nicht um eine neuartige, invasive Schädlingsform.

Wo sich Schaben aufhalten

In einem feuchtwarmen, eher lichtarmen Umfeld fühlen sich die nachtaktiven Krabbeltiere besonders wohl. Ideal sind Lager- und Kellerräume, beispielsweise von Restaurants, Großküchen oder Lebensmittelhändlern. Kakerlaken sind Allesfresser und tummeln sich überall dort, wo sie gut an unverpackte Lebensmittel oder Speisereste herankommen. Mit Verpackungen, Elektrogeräten oder im Reisegepäck können sie auch in Privathaushalte gelangen.

Kakerlaken als Krankheitsüberträger

Die Schädlinge halten sich zwar im Umfeld von Menschen auf, stechen oder beißen aber nicht. Kakerlaken wie die Amerikanische Schabe verbreiten jedoch indirekt Krankheiten durch das Verschleppen von Lebensmittelkeimen wie Salmonellen. "Schaben können an ihren Beinen haftende Krankheitserreger verschleppen und so Lebensmittel sowie Arbeitsflächen in der Küche kontaminieren", erklärt Dr. Juliane Fischer, Tierärztin beim Umweltbundesamt. Zudem können ihre Ausscheidungen, also Kot und Speichel, bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.

Schaben-Befall vermeiden

Speisereste sind die typische Nahrungsgrundlage für Kakerlaken. "Wenn man in einer Ferienunterkunft einen Befall mit Schaben feststellt, sollte man zunächst dafür sorgen, dass Lebensmittel nicht kontaminiert oder angefressen werden können", so Fischer. Achten Sie deshalb im Haushalt auf Hygiene und spülen Sie gebrauchtes Geschirr unmittelbar nach dem Essen ab. Entsorgen Sie Essensreste in einem geschlossenen Mülleimer. Lagern Sie Lebensmittel in verschließbaren Behältern und Verpackungen oder im Kühlschrank.

"Das Reisegepäck sollten Sie vor der Abreise und insbesondere nach der Ankunft zuhause oder in der nächsten Unterkunft gründlich in Augenschein nehmen", empfiehlt Dr. Juliane Fischer. "Packen Sie Taschen bei guter Beleuchtung auf hellem Untergrund aus, z. B. in der Badewanne. So sehen Sie eventuell mitgeführte Schaben und können diese direkt unschädlich machen."

Finden Sie Kakerlaken oder ihre Häute in der Wohnung, müssen Sie von einem größeren Befall ausgehen und sollten einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen.

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So reagieren die Behörden in Rom

Wie die italienische Zeitung "La Repubblica" berichtet, werden nun in besonders betroffenen Stadtteilen Roms (Casal Bertone, Pietralata u.a. ) großflächig Insektizide verbreitet, insbesondere in Abflusskanälen und Straßenschächten. Laut Sabrina Alfonsi, Stadträtin für Landwirtschaft, Umwelt und Abfallwirtschaft, bestehe für die Menschen keine Gesundheitsgefahr.