Verkehrstote 2023: Mehr tödliche Unfälle

Ein Kreuz an der Landstrasse erinnert an einen tödlichen Unfall
Verkehrstote in Deutschland: Bei Verkehrsunfällen kamen 2023 etwas mehr Menschen ums Leben als 2022© Shutterstock/Ronald Rampsch

Mehr Verkehrstote in Deutschland: Die Zahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Menschen im Jahr 2023 ist etwas höher als im Vorjahr. So ließen sich schwere Unfälle vermeiden.

  • 1,5 Prozent mehr Verkehrstote als 2022

  • 4,5 Prozent mehr Verkehrsunfälle, 365.000 Verletzte

  • Mehr Verkehrssicherheit durch Fahrassistenz- und Notbremssysteme

Verkehrstote: Leichter Anstieg gegenüber 2022

2023 starben auf Deutschlands Straßen 2830 Menschen, das sind 1,5 Prozent oder 42 Personen mehr als im Vorjahr. Verletzt wurden knapp 365.000 Verkehrsteilnehmende, ein Anstieg von rund einem Prozent. Dies ergibt eine provisorische Auswertung des Statistischen Bundesamtes.

Die Zahlen liegen aber unter dem Vor-Corona-Niveau, obwohl das Verkehrsaufkommen wieder den Stand vor der Pandemie erreicht hat. Im Vergleich zu 2019 starben 7,1 Prozent weniger Menschen, die Zahl der Verletzten ging um 5,0 Prozent zurück.

Die bisher niedrigste Anzahl an Opfern (2562 Verkehrstote) war 2021 zu verzeichnen, als der Verkehr durch Lockdowns und Beschränkungen stark reduziert war.

Verkehrstote seit 1953: Im Trend sinken die Zahlen

Im langfristigen Trend ist die Zahl der Verkehrstoten aber seit Beginn der 1970er-Jahre deutlich gesunken. In den vergangenen 50 Jahren gab es in Deutschland viele technische und rechtliche Neuerungen, um die Zahl der Verkehrstoten zu reduzieren (siehe Grafik). Ziel der Bundesregierung ist es, die Zahl der Verkehrstoten im Zeitraum von 2021 bis 2030 um weitere 40 Prozent zu senken.

2.500.000 Verkehrsunfälle in Deutschland

Die Zahl der insgesamt polizeilich erfassten Unfälle stieg 2023 laut Angaben des Statistischen Bundesamtes gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf rund 2.500.000.

Bei Unfällen mit Personenschäden ist hingegen lediglich ein Anstieg von 0,4 Prozent auf knapp 290.000 zu verzeichnen.

Unfälle mit Fußgängern und Radfahrern

Einen starken Anstieg von 12,3 Prozent gab es 2023 bei den getöteten Fußgängern und Fußgängerinnen. Diese verunglückten meistens beim Überqueren einer Straße und seien in ihrer Mehrheit (55 Prozent) älter als 65 Jahre.

Hier müssten die Städte mehr Sicherheit durch Ampeln, Überwege und Mittelinseln sowie bessere Sichtverhältnisse schaffen, so eine Forderung von Kirstin Zeidler, der Leiterin der Unfallforschung der Versicherer. Demgegenüber sank die Zahl der tödlich verunglückten Radfahrenden um 7,6 Prozent.

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ADAC: Fahrerassistenz- und Notbremssysteme wichtig

Die Anstrengungen, im Zeitraum von 2021 bis 2030 die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr um 40 Prozent zu verringern, müssen nach Ansicht des ADAC verstärkt werden. Auf diese Reduzierung hatten sich Bund, Länder und Kommunen im "Pakt für Verkehrssicherheit" verständigt.

Der ADAC setzt vor allem auf den weiteren Ausbau von Fahrerassistenz- und Notbremssystemen – sie haben großes Potenzial für mehr Verkehrssicherheit. Auch die Ausweitung des Lernzeitraums bei der Fahrausbildung (Führerschein mit 16) ist ein wichtiges Instrument, um die Unfälle mit Beteiligung junger Fahrer zu reduzieren. Generell wichtig ist rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr, was der ADAC als Partner der Kampagne #mehrAchtung für ein besseres Miteinander auf den Straßen unterstreicht.

Mit Material von dpa.