2020: Deutlich weniger Verkehrstote als im Vorjahr
Im Jahr 2020 werden nach einer aktuellen Prognose des ADAC 2780 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sein. Damit wären im Vergleich zum Vorjahr 8,7 Prozent oder 266 weniger Verkehrstote zu beklagen.
ADAC rechnet mit rund 2,27 Millionen Unfällen im Jahr 2020
Mehr Getötete bei den Radfahrern und Fußgängern
ADAC Verkehrspräsident Hillebrand will mehr Schutz für schwächere Verkehrsteilnehmer
Hauptgrund für das deutliche Minus dürften der coronabedingte Rückgang von Pendlerfahrten, die vielen ausgefallenen Urlaubsfahrten und damit das insgesamt geringere Verkehrsaufkommen sein. Der bisherige Tiefststand lag nach Zahlen des Statistischen Bundesamts bei 3046 Verkehrstoten im Jahr 2019.
Auch die Zahl der bei einem Verkehrsunfall Verunglückten wird in diesem Jahr stark rückläufig sein. Gegenüber dem Vorjahr rechnet der ADAC für 2020 mit 336.000 Verunglückten – ein Minus von 13,2 Prozent. Ebenfalls stark sinken wird die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle: Der ADAC geht von rund 2.270.000 Unfällen aus, das wäre ein Rückgang von 15,5 Prozent. Bei voraussichtlich rund 268.000 Verkehrsunfällen – und damit 10,7 Prozent weniger als im Vorjahr – werden zudem Personen zu Schaden gekommen sein.
Zahl der getöteten Radfahrer und Fußgänger gestiegen
Ein Rückgang bei der Zahl der Verkehrstoten ist allerdings nicht bei allen Verkehrsarten zu verzeichnen: Während 14 Prozent weniger Pkw-Insassen und etwa zehn Prozent weniger Motorradfahrer bei Unfällen ums Leben kommen, steigt die Zahl der Getöteten bei Fußgängern und Radfahrern um jeweils vier Prozent. Hintergrund ist unter anderem das veränderte Mobilitätsverhalten seit Beginn der Corona-Krise: Deutlich mehr Wege wurden in diesem Jahr mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurückgelegt.
ADAC will mehr Schutz für schwächere Verkehrsteilnehmer
Auch vor diesem Hintergrund sieht der ADAC weiterhin Handlungsbedarf zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand:
Gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer werden auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit sein müssen – allen bisherigen Verbesserungen der Verkehrssicherheit zum Trotz. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer ist darüber hinaus aufgefordert, sich rücksichtsvoll zu verhalten und auf riskante Fahrmanöver zu verzichten, egal ob im Auto, auf dem Fahrrad oder mit dem E-Scooter."