ADAC Prüfdienst-Duo im Interview: Wir ertappen regelmäßig Kilometerschwindler

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Werner Kerkow und Gerald Bochmann arbeiten seit 30 Jahren beim ADAC Prüfdienst in Stuttgart. Rund 150.000 Autos haben sie unter die Lupe genommen und dabei so manches Mitglied vor Betrügern geschützt.

Wofür braucht man einen Prüfdienst? Es gibt doch die Hauptuntersuchung, sprich TÜV…

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Nehmen wir mal den Urlaubscheck. Unsere Mitglieder wollen sicher gehen, dass alles in Ordnung ist, wenn sie mit ihrem Wagen in die Ferien fahren. Für diese Untersuchung nehmen wir uns 45 Minuten Zeit. Das kann man mit der Hauptuntersuchung nicht vergleichen. Dort findet in vielen Bereichen nur eine Sichtprüfung statt.

Welche Vorteile gibt es noch gegenüber der Werkstatt?

Ich muss nichts verkaufen. Ich sage, was kaputt ist und spreche eine Empfehlung aus, was zu reparieren wäre. Das gilt auch für die Gebrauchtwagenuntersuchung. Die Mitglieder kommen zu uns, weil sie eine neutrale Meinung über ein Auto erhalten wollen.

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Wie viele Fahrzeuge checken Sie pro Woche!

Wir sind 2 Mann und schaffen rund 100 Autos pro Woche. Aufs Jahr gerechnet macht das mehr als 5000, in 30 Jahren etwa 150.000. Einmal pro Monat müssen wir den Abschleppdienst rufen, weil wir den Kunden mit seinem Fahrzeug nicht mehr auf die Straße lassen können, zum Beispiel bei defekten oder durchgerosteten Bremsleitungen. Was erleben Sie sonst noch so im Prüf-Alltag? Was immer wieder vorkommt sind manipulierte Kilometerstände. Jüngstes Beispiel: ein Mitglied, das einen BMW kaufen wollte. 80.000 Kilometer standen auf dem Tacho. Mit dem Diagnosegerät haben wir ermittelt, wie oft das Fahrzeug schon bei der Inspektion war und dann die Kilometer hochgerechnet. Wir sind auf 300.000 gekommen. Der Verkäufer, ein Händler, war mit dabei. Er ist sofort abgehauen, als er den Braten gerochen hat.

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