Umweltzonen in Frankreich: Wo Sie eine Umweltplakette brauchen

Schild der Umweltzone in Frankreich
Weite Teile des Pariser Stadtgebiets sind als Umweltzone ausgewiesen© ddp/Batard Patrick

In Frankreich gibt es in vielen Städten Umweltzonen. Sie dürfen nur mit einer Umweltplakette, der Crit'Air-Vignette, befahren werden. Wo sie nötig ist, was sie kostet und wie man sie bekommt.

  • Zahl der Umweltzonen in Frankreich wächst stetig

  • Einfahrt nur mit französischer Umweltplakette

  • Verstöße kosten zwischen 68 und 375 Euro

Benötigt jeder die Umweltplakette?

Für jedes Fahrzeug, mit dem Sie eine französische Umweltzone befahren wollen, benötigen Sie unbedingt eine Crit'Air-Vignette. Sie ist überall in Frankreich einheitlich gültig – auch in den sporadischen Umweltzonen (nur bei Umweltalarm). Für Fahrten außerhalb der Umweltzonen ist in Frankreich keine Umweltplakette vorgeschrieben. Die deutsche Umweltplakette ist in Frankreich nicht ausreichend.

Achtung: Umweltzone in Straßburg verschärft

Seit 1.1.2023 gilt in Straßburg das Fahrverbot in der Umweltzone für Kraftfahrzeuge ohne Crit’air-Vignette bzw. mit einer Crit’Air-Vignette der Klasse 5. Die Umweltzone wird durch automatisierte Kontrolle mittels Kennzeichenerfassung überwacht.

Ab 1.1.2024 werden Verbot und Ahndung auf Fahrzeuge mit Crit’Air-Vignette der Klasse 4 erweitert.

Verstöße werden bei Kraftfahrzeugen bis 3,5t zGG mit einer Buße von 68 Euro bestraft. Bei schwereren Fahrzeugen fallen 135 Euro Buße an.

Wer bekommt die französische Plakette?

Die Crit'Air-Vignette erhalten auf Antrag folgende Fahrzeuge:

  • Pkw (erstmalig nach dem 31.12.1996 zum Straßenverkehr zugelassen)

  • Motorräder, Trikes und leichte Quads (erstmalige Zulassung ab dem 1.6.2000)

  • leichte Nutzfahrzeuge bis 3,5 Tonnen zulässiger Gesamtmasse (nach dem 30.9.1997 erstmals zugelassen)

  • Lkw und Busse (erstmalige Zulassung ab dem 1.10.2001)

Älteren Fahrzeugen wird keine Umweltplakette zugeteilt. Sie dürfen in französischen Umweltzonen nicht fahren, sofern nicht eine lokal geltende Ausnahmeregelung greift.

Was gilt für Wohnmobile und Oldtimer?

Wohnmobile mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) bis 3,5 Tonnen werden wie Pkw behandelt, während für schwerere Wohnmobile die Bestimmungen für Lkw gelten.

Für Oldtimer besteht eine offizielle Ausnahme bislang nur in Paris und nur für französische Oldtimer mit einer Carte Grise de Collection (Vermerk "Vehicule de Collection"). Allerdings werden nach Auskunft des französischen Oldtimerverbandes F.F.V.E Fahrzeugen mit deutscher H-Zulassung die gleichen Rechte eingeräumt. In anderen Umweltzonen gibt es bisher generell keine Ausnahmen für Oldtimer.

Umweltplakette kaufen: Preis & Bestellung

Die Crit'Air-Vignette kann ausschließlich online bestellt werden und ist auch für nicht in Frankreich zugelassene Fahrzeuge auf der offiziellen Internetseite des französischen Umweltministeriums* zu beziehen. Die Bestellung ist dort auch auf Deutsch möglich (Änderung der Spracheinstellung oben rechts auf der Webseite). Der Versand erfolgt per Post. Es gibt auch andere Anbieter bzw. Unternehmen, über die gegen Zahlung einer zusätzlichen Gebühr eine Bestellung im Internet möglich ist.

Über die Homepage des französischen Umweltministeriums kostet die Umweltplakette 4,61 Euro inklusive Versandkosten. Bei einer Bestellung über andere Anbieter fallen meist deutlich höhere Kosten an.

Wie lange gilt sie & wo wird sie angebracht?

Die Plakette ist fahrzeugbezogen und gilt zeitlich unbegrenzt. Bei Zuteilung eines neuen Kennzeichens muss allerdings eine neue Plakette beantragt und aufgeklebt werden. Die Crit'Air-Vignette wird auf der Innenseite der Windschutzscheibe aufgeklebt.

Bei Motorrädern, Trikes und Quads, die keine Windschutzscheibe haben, sollte die Plakette deutlich sichtbar an einem fest mit dem Fahrzeug verbundenen Teil aufgeklebt werden.

Für welche Zonen welche Plakette?

Umweltzonen gibt es in vielen französischen Städten, Regionen und Departements. Dabei wird zwischen permanenten und temporären Umweltzonen unterschieden.

In den permanenten Umweltzonen ZFE ("zone à faible émission") und ZCR ("zone de circulation restrainte") gibt es dauerhafte Beschränkungen für den Kraftfahrzeugverkehr.

Dagegen gelten in den temporären Umweltzonen ZPA ("zone de protection de l’air") und ZPAd ("zone de protection de l’air departementale") Plakettenpflicht und Beschränkungen nur, wenn bei Überschreiten vorgegebener Schadstoffgrenzwerte der Umweltalarm ausgerufen wurde.

Wer mit dem Auto in betroffene Städte mit ZFE oder ZCR einfahren oder während eines bestehenden Umweltalarms eine temporäre Umweltzone befahren möchte, braucht die Crit'Air-Vignette (offiziell "certificat qualité de l'air"). Ist sie nicht ordnungsgemäß am Fahrzeug angebracht, werden Bußgelder fällig. Die Strafe beträgt je nach Fahrzeugart und Umweltzone zwischen 68 und 375 Euro.

Da auch weiterhin mit neuen Umweltzonen und der Verschärfung bestehender Regelungen zu rechnen ist, sollten sich Frankreichreisende unmittelbar vor Reiseantritt unbedingt über die Lage in den betreffenden Regionen informieren und rechtzeitig eine Crit'Air-Vignette erwerben.

Umweltplaketten Frankreich
Die französische Umweltplakette gibt es in sechs unterschiedlichen Farben.© Shutterstock/Drazbedel [M]

Die Umweltplakette selbst ist in sechs unterschiedliche Kategorien unterteilt, die durch unterschiedliche Plakettenfarben kenntlich gemacht sind. Welche Crit'Air-Vignette nötig ist, hängt von Ihrem Fahrzeugtyp, der Euro-Schadstoff-Norm und dem Datum der erstmaligen Zulassung zum Straßenverkehr ab.

Weitere Informationen zu den Zufahrtsbeschränkungen und den Vignettenklassen

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