Fahrrad-Unfall in Australien: ADAC organisiert Heimflug in Businessclass

ADAC Blog

Eine Frau sitzt im Krankenhaus in einem Rollstuhl
Noch im Krankenhaus in Perth: Anke P. mit ihrem Enkel© Privat

Bei einem Fahrrad-Unfall in Australien erlitt Anke P. eine Fußfraktur und wollte so schnell wie möglich nach Hause. Sie erzählt, wie der ADAC Ambulanz-Service geholfen hat.

"Mein Mann und ich waren zu Besuch bei unserer Tochter und deren Familie im australischen Perth. Auf einer der Stadt vorgelagerten Insel wollte mein Mann einen Fallschirmsprung wagen. Zuvor planten wir eine gemeinsame Radtour über die Insel. Für diese Tour hatte ich mir in einem Fahrradgeschäft ein E-Bike gemietet.

Als ich das Fahrrad rückwärts aus seinem Ständer schob, geriet ich ins Straucheln. Wie, ist mir bis heute unklar. Jedenfalls fiel ich hin, und das schwere E-Bike krachte auf meinen linken Fuß. Ich spürte sofort, dass das ein größeres Problem war. Ich war ernsthaft verletzt. Dazu sackte mein Kreislauf weg.

Komplizierter Bruch

Eine Frau hat sich das Bein gebrochen und sitzt mit ihrer familie im Rettungswagen mit gipsbein
Der Besuch der Familie nahm ein unglückliches Ende© Privat

Mein Schwiegersohn holte sofort einen Rollstuhl aus einer nahegelegen Krankenstation, die mich gleich aufnahm. Mein Fuß wurde mit einer mobilen Röntgenanlage untersucht. Das Ergebnis war ernüchternd: Das medizinische Personal erkannte einen komplizierten Bruch, ein Stück Knochen war sogar verschoben. Der Fuß wurde eingegipst, und ich bekam Krücken. Mit einem Krankenwagen wurde ich dann in unsere Ferienwohnung auf der Insel gefahren.

Eigentlich hätte ich die Untersuchung und die Behandlung bezahlen müssen. Aber das sehr freundliche Personal auf der Insel erließ mir alle Kosten. Sie meinten, dass ich gleich in der ersten halben Stunde meines Insel-Aufenthaltes so großes Pech gehabt hätte, dass wenigstens die Behandlung kostenlos sein sollte. Unfassbar toll! So nette Menschen habe ich lange nicht getroffen.

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Fuß muss abschwellen

Da ich am nächsten Tag mit meinem schmerzenden, eingegipsten Fuß nicht mit dem Bus zur Fähre nach Perth fahren konnte, brachte mich ein Ranger zum Hafen. Das tat mir gut, weil auch mein Kreislauf noch sehr angeschlagen war. In Perth wurde ich erneut im Krankenhaus untersucht – wieder von auffallend freundlichem Personal. Dabei sollte entschieden werden, ob ich operiert werden muss. Der Assistenzarzt untersuchte meinen Bruch gründlich. Dann entschied der Chefarzt sich gegen eine Operation. Zwar sei der Bruch ein Grenzfall, aber eine OP hielt er nicht für nötig. Die Ärzte in Deutschland kamen allerdings später zu einem anderen Ergebnis und operierten. Daher bin ich im Moment noch eingeschränkt, aber das wird jeden Tag etwas besser.

Inzwischen nahmen wir Kontakt mit dem ADAC auf. Auf diese Idee kam ich, weil einer entfernten Bekannten zuvor ein ähnlicher Unfall auf Bali passiert war. Der ADAC half ihr sehr gut. Außerdem ist mein Mann seit 1988 Club-Mitglied und seit einiger Zeit auch Premium-Mitglied.

Ambulanz-Service organisiert Rückflug

Die ersten Anrufe beim ADAC in München waren zwar etwas holprig, aber als wir den ADAC Ambulanz-Service in der Münchner Zentrale erreicht hatten, klappte alles sehr gut. Auch der siebenstündige Zeitunterschied zwischen Australien und Deutschland war für den ADAC kein Problem – die Ärzte waren immer erreichbar. Die freundliche ADAC Ärztin versprach, die Rückholung zu organisieren. Wichtig sei die Information, ob das Bein während des Fluges hochgelagert werden müsse.

17 Stunden Flugzeit

Die aktuelle Diagnose aus Perth samt Röntgenbildern und dem Wunsch, möglichst schnell nach Hause zu kommen, schickten wir dem ADAC Ambulanz-Service, der einen Flug in der Businessclass buchte. Das war wichtig, um das Bein während der über Dubai nach Düsseldorf geplanten zwei Flüge hochlagern zu können. Insgesamt würde allein die Flugzeit 17 Stunden betragen – ohne Zwischenlandungen. Ich war froh, dass ich ohne medizinische Betreuung auskam. Bis zum vom ADAC gebuchten Rückflug war noch so viel Zeit, dass mein Mann in die gleiche Maschine buchen konnte.

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In Düsseldorf erwartet

Eine Frau sitzt in einer schwarzen Limousine
In der Limousine zum Flug in der Businessclass© Privat

Der ganze Rücktransport war toll organisiert. In Perth holte mich eine Limousine ab, an jedem Flughafen stand ausgesprochen freundliches, hilfsbereites Personal samt Rollstühlen bereit. Ich wurde jedes Mal schnell und nett in das Flugzeug gebracht. Es war fast ein Rollstuhl-Hopping. Am Schluss erwartete mich an unserem Heimatflughafen Düsseldorf ein Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes, der mich in einer einstündigen Autofahrt, ebenfalls mit hochgelegtem Bein, bis vor die Haustür brachte. Alles hat völlig reibungslos geklappt, das war mega-gut organisiert.

Familientreffen geplant

Zu Hause entschieden sich die Ärzte eben doch für eine Operation. Es war sehr gut, dass ich so schnell und souverän nach Hause gebracht wurde. Denn je mehr Zeit vergangen wäre, desto schwieriger wäre diese nun doch notwendige Operation geworden.

Meine Tochter, ihren Mann und meine Enkel sehe ich im kommenden April wieder. Wir planen ein großes Familientreffen in Deutschland. Bis dahin ist mein Fuß sicher gut verheilt."