Einbruchschutz: Bewegungsmelder, Kameras, Alarmanlagen und Smart Locks

Smarter Einbruchschutz kann helfen, Ihr Zuhause sicherer zu machen. Was Bewegungsmelder, Überwachungskameras, Alarmanlagen und smarte Türschlösser am Haus bringen und worauf Sie bei der Anschaffung achten sollten.
Bewegungsmelder und Außenbeleuchtung schrecken Einbrecher ab
Überwachungskameras und smarte Alarmanlagen geben Sicherheit und Beweise
Vernetzte Systeme bieten Rundum-Schutz
Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden 2024 mehr als 70.000 Fälle gemeldet. Experten raten deshalb, mechanische Sicherungen wie einbruchsichere Fenster und Türen mit moderner Technik zu kombinieren. Ein Überblick über smarte Sicherheitslösungen am Haus.
Bewegungsmelder und Außenbeleuchtung

Ein gut beleuchtetes Grundstück gehört zu den besten Mitteln, Einbrecher abzuschrecken. Bewegungsmelder mit hellen Strahlern machen unerwünschte Besucher sofort sichtbar. Smarte Varianten lassen sich per App steuern, individuell einstellen und mit anderen Geräten vernetzen – zum Beispiel Kameras und Sirenen.
Kosten: einfache Bewegungsmelder gibt es ab ca. 10 bis 50 Euro, Modelle mit LED-Strahlern liegen bei 50 bis 150 Euro.
Stromverbrauch: LED-Bewegungsmelder verbrauchen im Schnitt 5 bis 20 kWh pro Jahr – das entspricht etwa 1,50 bis 6 Euro Stromkosten.
Worauf beim Kauf zu achten ist:
Reichweite und Erfassungswinkel: Modelle mit großem Winkel (z. B. 180°) decken mehr Fläche ab und verhindern tote Winkel. Das spart zusätzliche Geräte.
Empfindlichkeit und Einstellungen: Ein zu empfindlicher Sensor löst bei Katzen oder Wind aus. Achten Sie auf einstellbare Empfindlichkeit und Nachlaufzeit.
Leuchtmittel: LEDs sind sparsamer und langlebiger als Halogen. LED-Leuchten schalten sich zudem sofort mit voller Helligkeit ein. Das sorgt dafür, dass Eindringlinge direkt geblendet und effektiv abgeschreckt werden
Tipp: Eine Kombination aus Bewegungsmelder und Dauerlichtfunktion verschafft zusätzliche Sicherheit, wenn Sie länger unterwegs sind.
Überwachungskameras installieren

Überwachungskameras gibt es in zwei Hauptvarianten: kabelgebundene Modelle, die stabil und oft wartungsärmer sind, und WLAN-Kameras, die sich leicht ins Heimnetzwerk einbinden lassen und Zugriff via Smartphone-App ermöglichen. Moderne Kameras bieten nicht nur Livebilder, sondern auch Bewegungsalarm, Nachtsicht und Datenspeicherung.
Kosten: Innenkameras gibt es ab 30 bis 100 Euro, wetterfeste Außenkameras mit hoher Auflösung liegen zwischen 100 und 300 Euro, Sets mit mehreren Kameras kosten etwa zwischen 200 bis 500 Euro.
Stromverbrauch: Bei einem Modell mit 8 W Dauerleistung liegt der Verbrauch beispielsweise bei etwa 70 kWh/Jahr. So entstehen bei einem Strompreis von 0,40 /kWh rund 28 Euro Jahreskosten. Bei Modellen mit Nachtsicht, Infrarot-LEDs und der Möglichkeit, viele Aufnahmen zu speichern, liegt der Stromverbrauch noch einmal höher.
Überwachungskameras gibt es in zwei Hauptvarianten: kabelgebundene Modelle, die stabil und oft wartungsärmer sind, und WLAN-Kameras, die sich leicht ins Heimnetzwerk einbinden lassen und Zugriff via Smartphone-App ermöglichen. Moderne Kameras bieten nicht nur Livebilder, sondern auch Bewegungsalarm, Nachtsicht und Datenspeicherung.
Kosten: Innenkameras gibt es ab 30 bis 100 Euro, wetterfeste Außenkameras mit hoher Auflösung liegen zwischen 100 und 300 Euro, Sets mit mehreren Kameras kosten etwa zwischen 200 bis 500 Euro.
Stromverbrauch: Bei einem Modell mit 8 W Dauerleistung liegt der Verbrauch beispielsweise bei etwa 70 kWh/Jahr. So entstehen bei einem Strompreis von 0,40 /kWh rund 28 Euro Jahreskosten. Bei Modellen mit Nachtsicht, Infrarot-LEDs und der Möglichkeit, viele Aufnahmen zu speichern, liegt der Stromverbrauch noch einmal höher.
Worauf beim Kauf zu achten ist:
Auflösung und Sichtfeld: Mit einer Full-HD- oder einer noch höheren Auflösung (4K) bleiben Gesichter oder Autokennzeichen erkennbar. Ein weiter Winkel deckt größere Bereiche ab.
Nachtsicht und Bewegungsalarm: Ohne gute Infrarot-LEDs sieht man nachts fast nichts. Eine Bewegungserkennung informiert sofort per App, erhöht aber auch den Stromverbrauch.
Speicherart und Datenschutz: Lokale Speicherung (SD-Karte, NAS) schützt die Privatsphäre, Cloud-Speicherung ist komfortabler, aber oft kostenpflichtig. Ob und wie Cloud-Speicherung datenschutzkonform genutzt werden kann, hängt davon ab, wie der Anbieter die Daten speichert, in welchem Land die Server stehen und welche Sicherheitsmaßnahmen er bietet.
Rechtliche Vorgaben: Öffentliche Wege oder Nachbargrundstücke dürfen nicht dauerhaft überwacht werden. Erlaubt ist die Aufzeichnung nur auf dem eigenen Grundstück. Im öffentlichen Bereich sind meist nur wenige Sekunden erlaubt.
Tipp: Machen Sie Vorversuche (z. B. mit einem Lichtstrahl oder Taschenlampe), um einschätzen zu können, was die Kamera wirklich sieht, bevor Sie sie dauerhaft montieren.
Smarte Alarmanlagen
Smarte Alarmanlagen sind das Herzstück eines modernen Einbruchschutzes. Tür- und Fensterkontakte erkennen Manipulationen, Glasbruchmelder reagieren auf Geräusche, bei Auslösung werden Sirenen aktiviert und Push-Nachrichten verschickt.
Eine smarte Alarmanlage besteht aus einer Zentrale und Sensoren, die Türen, Fenster oder Räume überwachen. Bei einem Einbruchsversuch meldet das System sofort Alarm, entweder per Sirene, per App-Benachrichtigung oder über SMS/Mobilfunk.
Kosten: Basis-Sets gibt es ab 300 bis 600 Euro, größere Systeme mit vielen Sensoren kosten schnell zwischen 1000 bis 2000 Euro.
Stromverbrauch: Eine Alarmanlage für ein Einfamilienhaus benötigt im Dauerbetrieb rund 250 bis 300 kWh pro Jahr. Das entspricht Stromkosten von etwa 100 bis 120 Euro.
Worauf beim Kauf zu achten ist:
Außenhaut- und Fallenüberwachung: Nur die Kombination aus beiden Elementen macht das System sicher. Außenhaut-Sensoren reagieren schon beim Aufbrechen, Bewegungsmelder erst im Innenraum.
Signalübertragung: WLAN ist praktisch, aber störanfällig. Systeme mit Mobilfunk (GSM/LTE) senden auch bei Strom- oder Internetausfall eine Warnung.
Sabotagesicherheit: Manipulationssichere Gehäuse, Notstrombatterien und Zertifizierungen wie das VdS-Siegel garantieren mehr Zuverlässigkeit.Erweiterbarkeit: Glasbruchsensoren, Rauchmelder oder Kameras können in ein Alarmanlagensystem integriert werden. Wer flexibel bleiben möchte, sollte ein System wählen, das nachträglich erweiterbar ist. So können später weitere Kameras, Sensoren oder Smart Locks problemlos hinzugefügt werden, ohne die bestehende Anlage auszutauschen.
Tipp: Förderprogramme (z. B. KfW) unterstützen Investitionen in Sicherheitstechnik mit Zuschüssen. Details gibt es direkt bei der KfW: Vor Einbruch schützen mit staatlicher Förderung | KfW
Smart Locks für Türen und Fenster

Smart Locks sind elektromechanische Schlösser für Türen und Fenster. Sie kombinieren Sicherheit und Komfort. Türschlösser lassen sich per App, Fingerabdruck oder PIN öffnen, Fenstergriffe melden automatisch, wenn sie unbefugt bewegt werden.
Kosten: Smarte Fenstergriffe schlagen mit 50 bis 150 Euro zu Buche, elektronische Türschlösser (Smart Locks) kosten zwischen 100 und 300 Euro.
Stromverbrauch: Türschlösser wie Yale Linus oder Nuki verbrauchen im Standby nur wenige Watt. Hochgerechnet sind das meist weniger als 10 kWh pro Jahr. Damit entstehen Stromkosten von etwa 4 bis 5 Euro pro Jahr. Auch bei häufiger Nutzung steigt der Verbrauch nur leicht an.
Worauf beim Kauf zu achten ist:
Zugangsmethoden: Mehrere Optionen (PIN, Fingerprint, App) sind praktisch, aber nur sinnvoll, wenn die App-Verbindung auch sicher verschlüsselt ist. Seriöse Hersteller geben an, dass die Datenübertragung end-to-end verschlüsselt ist. Auch Zertifikate wie ISO 27001 oder TÜV/GS sind ein Hinweis auf geprüfte Sicherheit.
Notentriegelung: Ein Schlüssel oder eine mechanische Notöffnung sollte immer möglich sein, sonst besteht die Gefahr, bei einem Stromausfall ausgesperrt zu werden.
Batterielebensdauer: Manche Modelle halten ein Jahr, andere müssen alle paar Monate gewechselt werden. Ein hoher Batterieverbrauch kann Folgekosten bedeuten.
Kompatibilität: Wer schon ein Smart-Home-System nutzt, sollte prüfen, ob das Schloss z. B. mit Alexa, HomeKit oder Google kompatibel ist.
Tipp: Bewertungen von Nutzern bei Händlern wie Amazon oder MediaMarkt/Saturn geben oft realistischere Infos zur Batterieleistung und Alltagstauglichkeit als reine Datenblätter.
Vernetzte Sicherheitsysteme
Wer mehrere Geräte kombiniert, kann sie über eine zentrale Steuerung verknüpfen. Typisch sind Komplettsysteme von Herstellern wie Bosch oder Telekom, bei denen sich später weitere Geräte einfach hinzufügen lassen. So können Sie das System nach Bedarf erweitern, etwa um zusätzliche Kameras, Sensoren oder Smart Locks, ohne die bestehende Anlage ersetzen zu müssen. Mit einem vernetzten System lassen sich Bewegungsmelder, Kameras und Smart Locks gemeinsam steuern.
Auch einfache Tricks wie eine Anwesenheitssimulation erhöhen die Sicherheit: Smarte Steckdosen oder Lichtsysteme lassen Lampen nach Zeitplan oder zufällig leuchten. So wirkt es, als sei das Haus bewohnt.
Kosten: Zentrale Steuerungen kosten meist zwischen 100 und 300 Euro, dazu kommen die angeschlossenen Geräte. Eine Anwesenheitssimulation über smarte Steckdosen ist schon ab 20 bis 40 Euro möglich.
Worauf beim Kauf zu achten ist:
Ab ca. drei bis vier Geräten lohnt sich eine Zentrale, weil Bedienung und Automatisierung sonst unübersichtlich werden.
Prüfen Sie, welche Standards (z. B. ZigBee, Matter, WLAN) unterstützt werden, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.
Systeme ohne Cloud-Bindung sind datenschutzfreundlicher, aber weniger komfortabel in der Fernsteuerung.
Fazit: Smarten Einbruchschutz gezielt einsetzen
Von einfachen Bewegungsmeldern bis hin zu vernetzten Alarmanlagen können smarte Sicherheitslösungen Ihr Zuhause wirksam schützen, wenn sie gezielt ausgewählt werden. Wichtig ist, nicht nur auf den Preis zu achten, sondern vor allem auf Funktionalität, Energieverbrauch, Bedienbarkeit und die Möglichkeit, Geräte zuverlässig in ein bestehendes System zu integrieren.
Intuitive Apps mit sicherer Verschlüsselung und hochwertige Sensoren sorgen dafür, dass Fehlalarme minimiert und Einbruchrisiken effektiv reduziert werden. Zusätzlich kann ein Beratungstermin bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Hinweise liefern, welche Maßnahmen für Ihr Haus besonders sinnvoll sind. Smarte Systeme ersetzen zwar nicht die mechanische Absicherung, bieten aber ein wirkungsvolles Werkzeug, um Einbrecher abzuschrecken, Schäden zu vermeiden und das Sicherheitsgefühl im Alltag deutlich zu erhöhen.