Piaggio 1 Active: Testfahrt mit dem wendigen Elektro-Cityflitzer
Der Piaggio 1 Active ist ein Elektroroller-Einstiegsmodell mit guter Preis-Leistung, aber auch den für diese Antriebsart typischen Schwächen. Fahrbericht, Bilder, Daten, Preis.
Einfach im Handling
60 km/h Maximalgeschwindigkeit
Tolle Preis-Leistung
Der italienische Konzern Piaggio ist bislang der einzige große Zweiradhersteller, der sich dem Thema Elektromobilität im 125er-Bereich widmet. Neben der eleganten Vespa Elettrica 70 haben die Italiener mit dem 1 Active auch einen gutaussehenden Kompaktroller, der mit 3399 Euro preislich attraktiv ist.
Möglich macht das die Produktion in China unter Verwendung zugekaufter Bauteile, was nicht unbedingt von Nachteil sein muss. Das zeigt ein genauer Blick auf die tadellose Verarbeitung. Dazu bietet der Roller hübsch anzusehende Details wie die geschwungene Alu-Zweiarmschwinge oder die gezogene Einarmschwinge vorn.
Abgesehen von der adretten Aufmachung fallen sofort die kompakten Maße des E-Rollers ins Auge. Dennoch finden auch Fahrende über 1,80 Meter auf der Sitzbank ausreichend Platz, auf kürzeren Stadtfahrten sogar mit einem zusätzlichen Passagier.
Display: Informativ und gut ablesbar
In der Front des Rollers prangt ein 5,5 Zoll großes LCD-Farbcockpit, das dank lichtsensitiver Beleuchtung perfekt ablesbar ist. Übersichtlich werden alle wichtigen Fahrinformationen präsentiert: im zentralen Bereich die Geschwindigkeit, dazu Energieverbrauch und -rückgewinnung, Batterie-Ladezustand sowie die verbleibende Reichweite in Kilometer. Eine Taste an der linken Griffarmatur oder direkt am Display gibt weitere Anzeigen preis, wie den aktuellen oder durchschnittlichen Energieverbrauch, die Fahrzeit, die Gesamt- und Tageskilometer.
Im unteren Bereich lässt sich der über eine Taste an der rechten Griffarmatur gewählte Fahrmodus ablesen: Der Piaggio bietet "Eco" und "Sport" sowie einen Rückwärtsgang, der angesichts der unkomplizierten Handhabung nicht notwendig wäre.
Zum Losfahren entriegelt ein Druck auf den Funkschlüssel einen Drehknauf, der den Roller scharf stellt und das Sitzbankfach bedient. Das Steuergerät hat das hohe Drehmoment des E-Motors gut im Griff, Los- und Langsamfahren ist ohne nerviges Ruckeln möglich.
Im leistungsstärksten Modus gefahren, setzt sich der von einem in die hintere Radnabe integrierten 2-kW-Motor angetriebene 1 Active spritzig in Bewegung. Bis etwa 50 km/h legt er gut an Tempo zu, darüber erlahmt sein Elan zusehends. Selbst bei idealen Bedingungen sind nicht mehr als 57 km/h drin, während das Instrument 63 km/h verkündet. Für die Stadt ausreichend, außerhalb fühlt man sich unwohl.
Bilder: Der Piaggio 1 Active im Detail
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Die gute Integration und das sehr niedrige Gewicht führen dazu, dass sich der E-Scooter mühelos beherrschen lässt. Auf wendigen Zehnzollrädern zirkelt er spielerisch um jedes Hindernis herum. Auch ohne ABS stoppt er verlässlich und effektiv. Aber er kommt einem auch ein wenig hibbelig vor. Nichtsdestotrotz stimmt der Fahrkomfort, nur allzu viel Wind- und Wetterschutz hat die schmale Front nicht zu bieten.
Mäßige Reichweite im Test
Bleibt der fahrspaßorientierte Sport-Modus eingelegt, signalisiert das Farbdisplay bei normaler Fahrweise nach 39 Kilometern einen leer gesaugten Akku. Die Möglichkeit, beim Bremsen Energie zurückzugewinnen, wirkt sich nur unwesentlich auf die erzielbaren Reichweiten aus. Nach Öffnen der Sitzbank über den Drehschalter im Bug lässt sich die mit 15,2 Kilo nicht gerade leichte Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 2,3 kWh herausnehmen.
Mittels des externen Ladegeräts dauert es bis zur Vollladung rund vier Stunden. Praktischerweise ist das Powerpack unter der Sitzbank so angeordnet, dass im Staufach noch Platz für einen Jethelm bleibt.
Piaggio 1 Active: Technische Daten, Preis
Fazit
Die einfache Bedienung, kompakte Dimensionen und jederzeit beherrschbare Leistungsentfaltung sind neben der hohen Verarbeitungsqualität und den hochwertigen Komponenten das große Plus des Piaggio. Der attraktive Preis ist ein Sahnehäubchen obendrauf.
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Text: Thilo Kozik/SP-X