Acht Wallboxen für Photovoltaik-Anlagen im Test: Welche gewinnt?

Wer seinen Solarstrom vom Dach möglichst effizient ins eigene Elektroauto laden will, braucht eine spezielle Wallbox. Der ADAC hat acht geeignete Wallboxen untersucht: Was sie kosten, wie sie funktionieren und wie sicher sie sind.
PV-Anlagen brauchen spezielle Wallboxen
Im Test: Acht geeignete Wallboxen
Die günstigste Wallbox gewinnt
Mit Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage zu fahren, ist nicht nur die sauberste, sondern auch die günstigste Variante, sein E-Auto zu betreiben. Bei Stromgestehungskosten von nur 10 bis 12 Cent pro Kilowattstunde amortisiert sich die Anlage durch ein E-Auto besonders schnell. Deshalb wollen viele Eigenheimbesitzer sich eine eigene Solaranlage anschaffen – wenn sie es nicht eh schon getan haben.
Förderung für Wallbox und Photovoltaik
Die größte Hürde ist die Höhe der Investitionssumme. Kleinere Solaranlagen gibt es bereits ab 10.000 Euro, rund 20.000 Euro muss man für eine Anlage mit einer Erzeugungsleistung von 10 kWp kalkulieren. Mit Batteriespeicher oder höherer Anlagenleistung wird es nochmals teurer.
Worauf es bei PV-Wallboxen ankommt
Die Wallbox ist mit einem Anschaffungspreis zwischen 900 und 1700 Euro zwar nur ein ganz kleiner Teil der Investition, aber ein wichtiger. Denn nicht jede auf dem Markt erhältliche Wallbox ist dafür geeignet, den Strom vom Dach ins Auto zu laden. Es braucht eine Wallbox, die technisch dafür ausgelegt ist und auf der offiziellen Liste der förderfähigen Wallboxen steht.
Acht Modelle, die den Strom vom Solardach ins Auto leiten können, hat der ADAC erstmals unter die Lupe genommen. Und wie bei jedem früheren Wallbox-Test haben die ADAC Ingenieure die obligatorischen Sicherheits- und Funktionstests durchgeführt.
Was ist das Besondere einer PV-Wallbox? Es geht bei diesen speziellen Wallboxen darum, dass sie den aktuell im Haus nicht benötigten Strom (PV-Überschuss) aus der Photovoltaik-Anlage nutzen, um die Batterie des Elektroautos direkt zu laden. Für die Erkennung und Zuweisung des Solarstroms braucht es dazu ein so genanntes Energiemanagement-System (EMS). Die Wallbox muss dazu mit einer Elektronik erweitert werden, welche den Stromüberschuss misst. Alternativ kann ggf. auch das Energiemanagement-System verwendet werden, welches in der Solaranlage oder dem Stromspeicher integriert ist.
Das Energiemanagementsystem erkennt den Überschuss am Stromanschluss des Hauses und steuert dementsprechend die Wallbox. Besonders herausfordernd ist das an Tagen mit wechselhafter Witterung oder bei stark schwankendem Hausstromverbrauch. Denn ein zu häufiges Ein- und Ausschalten des Ladevorganges wird von manchen E-Autos als "Störung" interpretiert, so dass das Laden abgebrochen wird.
Modelle mit intelligenter Steuerung
Neben der möglichst effizienten und intelligenten Steuerung des Ladestromes ist ein wesentliches Merkmal einer PV-Wallbox die automatische Umschaltung auf eine oder drei Phasen. Der Mindestladestrom von Elektroautos beträgt 6 A, was 1,4 Kilowatt Leistung entspricht. Bei drei Stromphasen sind das entsprechend 4,2 kW.
Ohne diese Phasenumschaltung der Wallbox würde das E-Auto erst dann laden, wenn der PV-Überschuss stattliche 4,2 kW liefert. Der Wert wird an bewölkten Tagen häufig nicht erreicht. Für einphasiges Laden reicht es hingegen schon, wenn die Solaranlage 1,4 kW liefert. Die automatische Phasenumschaltung ist umso relevanter, je größer die PV-Anlage ist und man auch die höheren Leistungen an Sonnentagen ausnutzen kann.
Drei der getesteten Modelle bringen diese Umschaltfunktion von Haus aus mit. Und zwar der Testsieger von Fronius sowie die Boxen von Myenergi und von openWB. Für die Wallbox von KEBA ist ein zusätzliches Set erhältlich, das einen Energiezähler und eine automatische Phasenumschaltung umfasst. Die Modelle von Charge Amps, SMA und Smartfox sind in Verbindung mit dem hauseigenen Energie-Manager dazu im Stande. Beim Modell von Entratek gelingt das PV-Laden erst mit mindestens 4 kW Leistung.
Die Modelle von Fronius, Myenergi, openWB und SMA bieten die praktische Möglichkeit, am Gerät zwischen reinem PV-Überschussladen und Laden mit Ergänzungsstrom aus dem Netz zu wählen. Wenn das E-Auto also mal mit voller Leistung geladen werden muss, dann kann der Nutzer dies direkt vor dem Anstecken einstellen.
Ergebnis: PV-Wallbox Test 2023
Die günstigste Wallbox für PV-Überschussladen holt sich im Test klar den Sieg und schrammt nur knapp an einem "sehr gut" vorbei. Alle Vor- und Nachteile der Boxen finden Sie detailliert beschrieben, wenn Sie auf das Foto oder den Modellnamen in der Tabelle klicken. Dann öffnet sich ein weiteres Fenster mit sämtlichen Informationen aus dem Test.
| Hersteller/Produkt | Mittler Preis in Euro | KfW-förderfähig (442) | ADAC Urteil | Sicherheit | Funktion | Ausstattung | Lieferung und Montage | App | Datensendeverhalten und Datensicherheit | zum Vergleich hinzufügen |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
![]() | 938 | ja | 1,6 | 1,3 | 1,3 | 2,0 | 2,4 | 1,3 | 1,0 | |
![]() | 1259 | ja | 1,8 | 1,3 | 2,0 | 2,0 | 2,2 | 1,5 | 3,0 | |
![]() | 1019 | ja | 1,9 | 1,6 | 1,7 | 2,8 | 1,8 | 1,6 | 3,0 | |
![]() | 1397 | ja | 2,0 | 2,0 | 1,7 | 2,5 | 1,8 | 1,6 | 1,7 | |
![]() | 1614 | ja | 2,1 | 1,1 | 2,2 | 2,8 | 3,5 | k.A. | 1,11 | |
![]() | 1199 | ja | 2,2 | 2,3 | 2,0 | 2,2 | 3,1 | 1,6 | 2,0 | |
![]() | 1699 | ja | 2,2 | 1,5 | 2,2 | 3,1 | 2,9 | 1,92 | 1,1 | |
![]() | 1239 |







