Die sieben Weltwunder der Antike und Neuzeit

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Von Redaktion

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Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
Weltwunder-Überlebenskünstler: Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten© Shutterstock/Daily Travel Photos

Die Pyramiden von Gizeh sind das einzige erhaltene antike Weltwunder. Wo man noch Reste der anderen sechs sehen kann und welche neuen Weltwunder gekürt wurden.

  • Die Cheops-Pyramide war das größte Bauwerk der Welt

  • Umstritten sind die Weltwunder der Neuzeit

  • Der Eurotunnel gilt als Weltwunder der Ingenieurskunst

Menschen werden schon lange von Weltwundern fasziniert – seien es Bauwerke der Antike, Denkmäler der Neuzeit, moderne architektonische Meisterwerke oder beeindruckende Naturphänomene.

Inhaltsverzeichnis

Weltwunder der Antike und der Neuzeit auf einer Karte

Die sieben Weltwunder der Antike

Die heute gültige Liste der sieben Weltwunder der Antike wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. von dem Schriftsteller Antipatros von Sidon niedergelegt – auch wenn bereits um 450 v. Chr. der Geschichtsschreiber Herodot eine solche Liste geführt hatte. Im Lauf der Jahrtausende wurden die Bauwerke und Standbilder durch Erdbeben, Kriege oder Vandalismus zerstört. Nur die Pyramiden von Gizeh stehen nach wie vor – sie haben 4500 Jahre überdauert. Von den anderen sechs sind nur noch Fragmente geblieben.

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Koloss von Rhodos

Wandteller mit der Abbildung des Koloss von Rhodos
Wahrscheinlich nur Theorie: Der Koloss über der Hafeneinfahrt von Rhodos© imago images/imagebroker/Bahnmüller

Wer die Insel Rhodos besucht, sieht den Koloss auf Tellern, Geschirrtüchern und Baseballcaps, in Schneekugeln, als Ouzo-Flasche, Flaschenöffner oder anderes mehr oder weniger geschmackvolles Souvenir. Das Original oder zumindest Teile davon sind nicht mehr zu sehen. Nur 66 Jahre nach ihrer Fertigstellung anno 293 v. Chr. stürzte die rund 35 Meter hohe Statue aus Marmorblöcken und Bronzeplatten bei einem Erdbeben ein. Die Trümmer aus Bronze blieben 800 Jahre liegen, bevor sie nach Kleinasien verschifft, auf 900 Kamele verladen und schließlich in Damaskus verkauft wurden.

Zum Standort des Riesen gibt es keine historischen Quellen, aber mehrere Theorien. Die bekannteste und am häufigsten auf Souvenirs abgebildete ist die, dass er breitbeinig über der Hafeneinfahrt stand und Schiffe zwischen seinen Beinen hindurch auf der Insel anlandeten. Gleichzeitig soll er mit einem Feuertopf in der rechten Hand als Leuchtturm auch einen praktischen Zweck erfüllt haben. In einer Höhe von 35 Metern über dem Meer wäre das Licht für die Kapitäne allerdings erst recht spät zu sehen gewesen. Daher stand der Koloss vermutlich an einem höheren Punkt, wie zum Beispiel dem des mittelalterlichen Großmeisterpalastes oder auf der Akropolis über der Stadt Rhodos.

Pyramiden von Gizeh

Die (auch der) Große Sphinx von Gizeh in Ägypten
Seit Jahrtausenden wendet die Sphinx der Pyramide des Chephren den Rücken zu © Shutterstock/rayints

Seit ihrem Bau im frühen 26. Jahrhundert v. Chr. bis zum Jahr 1311 n. Chr. war die Große Pyramide im ägyptischen Giseh mit ursprünglich 146,6 Metern das höchste Bauwerk der Welt. Auch wenn ihre Verkleidung aus Kalkstein im Mittelalter fast vollständig abgetragen wurde, blieb das älteste der sieben antiken Weltwunder als einziges bis heute erhalten. Genau genommen besteht das Wunder aus der Großen Pyramide – Grabmal des Pharaos Cheops –, der des Chephren, der des Mykerinos und den drei kleinen Königinnen-Pyramiden.

Erstaunlich ist nicht nur die bauliche Leistung, sondern auch die Präzision bei der Planung der Cheops-Pyramide: Sie ist genau nach den vier Himmelsrichtungen ausgerichtet – der Unterschied in den Längen ihrer vier Seiten beträgt weniger als ein Tausendstel. Ihr Inneres birgt die Felsenkammer im gewachsenen Fels, die Königinnenkammer und die Königskammer, in der Cheops bestattet wurde. Sein Leichnam und mögliche Grabbeigaben bleiben jedoch verschollen, weil die Räume wahrscheinlich schon zu pharaonischer Zeit geplündert wurden.

Beeindruckend ist auch ein Besuch im Großen Ägyptischen Museum, kurz GEM, das nach 23-jähriger Bauzeit in Gizeh eröffnet wurde und rund 100.000 Artefakte präsentiert. Erstmals ist auch der komplette Grabschatz des Pharaos Tutanchamun zu sehen.

Hängende Gärten der Semiramis

Blick auf Fluss Euphrat von ehemaligen Saddam Hussein Palast
Am Euphrat in Babylon sollen die Hängenden Gärten der Semiramis existiert haben© Shutterstock/Homo Cosmicos

Neben oder auf dem Palast der babylonischen Königin Semiramis soll sich eine monumentale Gartenanlage befunden und ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 120 Metern eingenommen haben. Gesichert scheint ihr Standort über dem Fluss Euphrat im heutigen Irak, wie griechische Geschichtsschreiber wie Diodor und Strabon berichten. Zwischen 1898 und 1917 war der deutsche Archäologe Robert Koldewey in Babylon tätig. Im Nordostteil des Südpalastes grub er eine Anlage auf einem Fundament aus 14 überwölbten Räumen aus. Er deutete sie als Überrest der Hängenden Gärten, auch wenn die Grundmauern nicht quadratisch, sondern trapezförmig und wesentlich kleiner dimensioniert waren.

Außerdem identifizierte der Forscher eine Brunnenanlage mit paternosterähnlichen Bauten, mit denen Wasser zwischen mehreren Etagen transportiert werden konnte. Saddam Hussein setzte 1989 einen Preis von 1,5 Millionen US-Dollar für denjenigen Menschen aus, der die Bewässerung der Hängenden Gärten genau würde erklären können. Doch die Auflösung des Rätsels erlebte der 2006 hingerichtete irakische Diktator nicht mehr – sie steht bis heute aus.

Mausoleum von Halikarnassos

Fries des Mausoleums von Halikarnassos ausgestellt im British Museum
Friese vom Mausoleum von Halikarnassos sind im British Museum in London ausgestellt© Shutterstock/ Ali Haydar

Von diesem historischen Weltwunder sind wenigstens noch Überreste zu sehen. Sein Name geht auf den kleinasiatischen König Maussolos zurück, für den griechische Architekten und Bildhauer zwischen 368 und 350 v. Chr. ein prächtiges Grabmal, verkleidet mit weißem Marmor, errichteten. Standort war Halikarnassos, das heutige Bodrum an der türkischen Ägäisküste. Auf einem Grundriss von 32 mal 38,40 Metern erreichte es eine Höhe von etwa 46 Metern.

Sein Aufbau aus dreistufigem Sockel, Ringhalle mit ionischen Säulen und 24-stufiger Pyramide ist detailliert überliefert. Auch die Ausschmückung mit überlebensgroßen Skulpturen, Reliefs und einer Marmor-Quadriga auf dem Dach ist bekannt. Denn noch im Mittelalter war ein großer Teil der Substanz vorhanden, bevor Ritter des Johanniterordens 1404 und noch einmal 1523 das Grabmal abbrachen und das Material für die Festung St. Peter verwendeten. Teile der Friese und Statuen des Mausoleums sind im Britischen Museum in London und im heutigen Bodrum zu sehen. Miniaturen des Bauwerks sowie des Artemis-Tempels in Ephesos, eines weiteren Weltwunders, zeigt der Freizeitpark Miniatürk in Istanbul.

Artemis-Tempel in Ephesos

Nachbau des Artemis Tempel im Miniaturk Park in Istanbul,
Im Freizeitpark Miniatürk in Istanbul ist ein Modell des Artemis-Tempels zu sehen© Shutterstock/Serg Zastavkin

Bei diesem Wunder handelt es sich genau genommen um zwei aufeinanderfolgende. Der erste Tempel fiel 356 v. Chr. einer Brandstiftung zum Opfer. Artemis konnte dies nicht verhindern – sie überwachte zur selben Zeit andernorts, in Pella, die Geburt Alexanders des Großen. Dieser soll später einen großen Teil der Kosten für den 100 Jahre dauernden Wiederaufbau getragen haben. Dieses Mal erreichte der Tempel 72 mal 125 Meter Grundfläche und seine 127 Säulen hatten eine Höhe von etwa 18 Metern. Die Gesamthöhe des wieder vollständig aus Marmor gebauten Artemisions lag bei über 30 Metern.

Erwähnt wird er im 19. Kapitel der Apostelgeschichte des Paulus, der um das Jahr 55 nach Ephesos in der heutigen Türkei kam. 268 n. Chr. überfielen die Goten die Westküste Kleinasiens und zerstörten das Wunder, die Reste verwendeten die Epheser als Baumaterial. Kostbare Funde im Rahmen der Wiederentdeckung 1869, unter anderem Goldschmuck und Münzen, sind im British Museum in London und im Archäologischen Museum in Istanbul ausgestellt. Das Ephesos-Museum in Selçuk bewahrt Architekturfragmente und Kopien der Artemis-Statue. Vor Ort zeugt eine wiederaufgerichtete Säule von dem einstigen Weltwunder.

Leuchtturm von Alexandria

Ein Rendering vom  Leuchtturm von Alexandria mit einem Griechischen Schiff
So könnte er ausgesehen haben, der Leuchtturm nahe Alexandria© Shutterstock/Michael Rosskothen

Als Blaupause für alle Leuchttürme dient der erste überhaupt, der Pharos von Alexandria. Benannt wurde das jüngste der sieben Weltwunder nach seinem Standort nahe einer kleinen Insel vor der Küste Ägyptens. Der Turm entstand im Auftrag von Ptolemaios I. zwischen 299 und 279 v. Chr. und ragte 115 bis 160 Meter hoch über dem Meer auf. Sein Licht, ein in einem Metallhohlspiegel verstärktes Öl- oder Pechfeuer, soll über 56 Kilometer weit sichtbar gewesen sein.

Trotz Beschädigungen bei einem Seebeben 365 und einem Erdbeben 769 n. Chr. soll der Leuchtturm noch im Mittelalter sein Orientierungslicht in die Nacht hinausgeschickt haben. Doch zwei weitere Beben im 14. Jahrhundert überstand er nicht. Im darauffolgenden Jahrhundert ließ der Sultan der Mameluken die Trümmer bergen und sie für den Bau seiner Festung recyceln. Offenbar wurden nicht alle Fragmente aus dem Mittelmeer geborgen, denn 1994 entdeckten Taucher im Hafen von Alexandria weitere große Steinquader. Überlebt hat der Turm auf etlichen Münzen und in den romanischen Sprachen, die Varianten von "Pharus" als Vokabel für Leuchtturm verwenden.

Zeus-Statue des Phidias

Die Werkstatt von Phidias in Griechenland, hier entstand die Zeus Statue
Hier, in der Werkstatt des Phidias in Olympia, soll die gewaltige Statue des Zeus entstanden sein© Shutterstock/Joaquin Ossorio Castillo

Nicht nur ihre für damalige Verhältnisse riesige Höhe von 13 Metern, sondern auch die edlen Baumaterialien verhalfen dieser Statue und ihrem Thron aus Ebenholz zum Status als Weltwunder. Ihr Schöpfer Phidias galt schon als einer der größten Bildhauer, als er von 438 bis 430 v. Chr. für den Zeus-Tempel in Olympia die Kolossalstatue schuf. Wie viele Münzen aus der römischen Kaiserzeit zeigen, hielt der Göttervater in seiner Rechten die Göttin Nike, in seiner Linken einen Stab.

Die innen hohle Statue bestand aus Platten, die auf einem Holzgerüst montiert waren. Für Gewand und Haar verwendete Phidias Gold, für Arme, Beine und Gesicht Elfenbein. Nachdem die Olympischen Spiele 393 n. Chr. verboten worden waren, ging die Statue für 70 Jahre in eine Sammlung von Raubkunst nach Konstantinopel. Dort wurde sie im Jahre 462 von einer Feuersbrunst zerstört. In Olympia selbst, in der Werkstatt des Phidias, entdeckten Archäologen lediglich Elfenbeinstücke und Modelle der Statue aus Ton.

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Die sieben Weltwunder der Neuzeit

Da von den sieben Weltwundern der Antike im Lauf der Jahrtausende sechs zerstört wurden, gab es immer wieder Initiativen, neue Listen von Wundern aufzustellen. Ein großes Medienecho fand die Aktion des Schweizer Filmemachers und Millionärs Bernard Weber anno 2007. Er rief dazu auf, sich per Internet, SMS oder Telefon an der Wahl der wunderbarsten Baudenkmäler der Neuzeit zu beteiligen.

Nach seinen eigenen Angaben gingen daraufhin rund 100 Millionen Stimmen ein. Auf einer Gala in Lissabon wurden dann die "Neuen sieben Weltwunder" bekannt gegeben. Doch der Initiator musste viel Kritik einstecken, seine Aktion wurde als unwissenschaftlich bezeichnet. Die Unesco distanzierte sich von der Umfrage.

Das Märchenschloss Neuschwanstein in Bayern, jährlich von rund 1,4 Millionen Menschen besucht, verpasste den Einzug in die Liste der sieben nur knapp und wurde somit quasi zum achten Weltwunder. Unabhängig davon wurde es 2025 in die Welterbeliste der Unesco aufgenommen.

Chichén-Itzá

Der Chichen Itza in Mexico, eines der sieben Weltwunder
Das Besteigen der Pyramide Chichén-Itzá ist seit 2006 verboten© Shutterstock/Cesar Dussac

Chichén-Itzá ist eine große archäologische Ruinenstadt auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko, die etwa um 435–600 n. Chr. gegründet wurde. Die Stadt wurde von den Maya erbaut, und ihr Name "Am Rande des Brunnens der Itzá" bezieht sich auf den heiligen Cenote, einen natürlich entstandenen Krater, der sowohl der Wasserversorgung als auch wichtigen rituellen Handlungen diente. Die Stadt umfasste etwa 15 Quadratkilometer, zeigt eine fast zweitausendjährige Besiedlungsgeschichte und fungierte als Zentrum für Handel, Religion und Politik.

Zu den wichtigsten Bauwerken zählt die Stufenpyramide Castillo, deren Spitze religiösen und rituellen Zwecken diente. Ein weiteres typisches Merkmal von Chichén-Itzá sind die Säulenhallen im Tausend-Säulen-Komplex, die als Versammlungsorte für größere Gruppen, insbesondere für Krieger, dienten. Während das Gelände mit einem Ticket frei begehbar ist, wurde das Besteigen der Pyramide 2006 verboten.

Chinesische Mauer

Die Chinesische Mauer, eines der sieben Weltwunder
Die Chinesische Mauer erstreckt sich über 21.196 Kilometer© iStock.com/Eloi_Omella

Die Chinesische Mauer wurde ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. errichtet und über einen Zeitraum von rund 2000 Jahren kontinuierlich erweitert und ausgebaut. Verschiedene Herrscher ließen neue Abschnitte errichten oder bereits bestehende Teile verstärken. Ihr Hauptzweck bestand darin, China vor Angriffen zu schützen und die Kontrolle über wichtige Handelsrouten zu übernehmen. So wurde sie zu einer entscheidenden militärischen Grenze des Reiches.

Heute umfasst die Mauer insgesamt 21.196 Kilometer und gehört damit zu den größten Bauprojekten der Menschheitsgeschichte. Die durchschnittlich sechs Meter breite Mauer gilt nach wie vor als kulturelles und touristisches Symbol Chinas. Große Teile davon können aufgrund von Instabilität oder militärischer Kontrolle nicht besucht werden. Beliebte Spots zum Begehen sind beispielsweise Badaling und Mutianyu nördlich von Peking. Dafür werden Tickets benötigt.

Cristo Redentor

Blick auf Rio de Janero mit der großen Jesus Statue
Seit 1931 steht auf dem Corcovado in Rio de Janeiro die Statue Cristo Redentor© Shutterstock/marchello74

Cristo Redentor ist eine 30 Meter hohe Christusstatue mit 28 Metern Armspannweite auf dem Berg Corcovado in Rio de Janeiro und wurde zwischen 1926 und 1931 erbaut. Das Denkmal sollte ein sichtbares Zeichen des christlichen Glaubens setzen und die Stadt symbolisch schützen. Im rund acht Meter hohen Sockel befindet sich eine Kapelle. Die Statue diente daher von Beginn an sowohl religiösen als auch nationalen Zwecken.

Als eines der bekanntesten Symbole Brasiliens zieht das Bauwerk jährlich Millionen von Besuchern an. Während die Plattform frei begehbar ist, bleibt der Zugang zum Innenraum begrenzt. Die Christusstatue erreicht man mit dem Zug oder per Van. Dabei ist der Eintritt im Fahrticket enthalten. Alternativ kann man zur Statue wandern und den Eintritt vor Ort bezahlen.

Kolosseum in Rom

Das Coloseum in Rom Italien, eines der sieben Weltwunder
Das Kolosseum war einst eine Arena für Gladiatorenkämpfe© iStock.com/DieterMeyrl

Das Kolosseum in Rom wurde zwischen 70 und 80 n. Chr. errichtet. Kaiser Vespasian ließ den Bau beginnen, und sein Sohn Titus vollendete die Anlage. Der Zweck der Konstruktion war es, der römischen Bevölkerung große öffentliche Spiele und Spektakel zu bieten. Damit fungierte das Amphitheater als das zentrale Bauwerk für Unterhaltung und Repräsentation im Römischen Reich.

Das Kolosseum bot Platz für rund 50.000 bis 70.000 Zuschauer und war Schauplatz von Gladiatorenkämpfen und anderen Massenveranstaltungen. Die Hauptarena, das Untergeschoss und Teile der oberen Ränge kann man heute mit einem entsprechenden Ticket besuchen, nicht restaurierte Bereiche im Inneren und der oberen Stockwerke sind aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Machu Picchu

Die Gebirgsstadt Machu Pichu in Peru, eines der sieben Weltwunder
Die Inka-Stadt Machu Picchu ist über 500 Jahre alt© iStock.com/SCStock

Die Inkastadt Machu Picchu wurde um 1450 n. Chr. erbaut und befindet sich auf einem Berggrat in 2430 Metern Höhe in den Anden Perus. Umgeben von tiefen Tälern und steilen Gipfeln, war die Stadt schwer zugänglich und gut geschützt. Die Anlage umfasst Tempel, Wohnbereiche und Terrassen, die Landwirtschaft in großer Höhe ermöglichten. Die Inka errichteten ihre Gebäude aus perfekt zugeschnittenen Granitblöcken, die extrem stabil und erdbebensicher sind, und bezogen natürliche Felsformationen direkt in die Architektur mit ein.

Die Stadt besitzt eine immer noch voll funktionsfähige Wasserversorgung und eine aufwendige Regenwasserableitungsstruktur. Ihre genaue Funktion ist bis heute ungeklärt. Mit einem Ticket dürfen die zentrale Ruinenanlage sowie die Tempel und Terrassen besichtigt werden, einige Bereiche sind aufgrund von Sicherheitsmaßnahmen gesperrt.

Felsenstadt Petra

Die Felsenstadt Petra in Jordanien, eines der sieben Weltwunder
Die rosenrote Handelsstadt Petra aus Sandstein© iStock.com/trabantos

Die Felsenstadt Petra wurde um 312 v. Chr. gegründet und war ein Handelszentrum, in dem Einflüsse aus Arabien, Ägypten, Griechenland und Rom in Jordanien zusammentrafen. Die Stadt erstreckt sich über rund 262 Quadratkilometer und liegt geschützt zwischen steilen Felsen in einer Höhe von 800 bis 1350 Metern.

Die Stadt ist bekannt für prächtige Fassaden wie die des Schatzhauses Al-Khazneh, kunstvoll gemeißelt in den Sandstein, der je nach Tageslicht in Rosa-, Rot- und Orangetönen schimmert. Zu dem Komplex gehören Tempel, Gräber und Wohnräume. Ein Theater sowie Überbleibsel der historischen Wasserversorgung sind ebenfalls erhalten geblieben.

Besucherinnen und Besucher können in der weitläufigen Anlage mit vielen spektakulären Aussichtspunkten unter anderem auch Königsgräber besichtigen. Viele Innenräume sind jedoch aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Taj Mahal

Der Taj Mahal in Indien, eines der sieben Weltwunder
Das Marmormausoleum Taj Mahal ist ein Sinnbild der Liebe© Manjik photography

Taj Mahal in Indien wurde ab 1632 im Auftrag des Herrschers Shah Jahan für seine verstorbene Frau erbaut und war sowohl Grabmal als auch ein Zeichen für Trauer und königliche Macht. Das Bauwerk wurde aus weißem Marmor gefertigt und verbindet persische, indische und islamische Baustile.

Eine lange, künstlich angelegte Wasserachse mit Spiegelbecken verläuft vor dem Taj Mahal und reflektiert das Gebäude. Die gesamte Anlage beinhaltet Gärten, Wasserkanäle, Minarette und mehrere Nebenbauten. Die Fertigstellung nahm etwa 20 Jahre in Anspruch. Heutzutage wird der Taj Mahal als eines der prachtvollsten Bauwerke weltweit und als Sinnbild der Liebe angesehen. Die Außenanlagen, die Plattform und das Mausoleum selbst sind, im Gegensatz zu den Königsgräbern, frei zur Besichtigung. Dazu wird ein Ticket benötigt.

Weltwunder der Moderne und Weltwunder der Natur

Blick auf die Golden Gate Bridge bei San Fransisco
Zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung im Jahr 1937 galt die Golden Gate Bridge als Wunderwerk der Technik© Shutterstock/ventdusud

Unter den zahlreichen Initiativen, neue Listen von Wundern aufzustellen, war beispielsweise auch die der architektonischen Weltwunder der Moderne, 1996 durch die American Society of Civil Engineers (ASCE) festgelegt. Ausgewählt wurden Bauwerke, die zeigen sollten, wozu fortschrittliche Ingenieurskunst fähig ist. Dazu zählen der CN Tower in Toronto, die niederländischen Deltawerke, das Empire State Building in New York, der Eurotunnel unter dem Ärmelkanal, die Golden Gate Bridge in San Francisco, der Itaipú-Staudamm in Brasilien sowie der Panamakanal.

die Iguazú Wasserfälle in Argentinien
Ein wunderbares Werk der Natur sind die Wasserfälle von Iguazú in Südamerika© Shutterstock/Dmitry Pichugin

Naturweltwunder wurden zum Beispiel 2011 von der New7Wonders Foundation gekürt, die dafür nach eigenen Angaben weltweit über 500 Millionen Stimmen ausgewertet hatte. Zu den ausgewählten natürlichen Formationen zählen der Amazonas-Regenwald in Brasilien, die Vinh-Ha-Long-Bucht in Vietnam, die Iguazú-Wasserfälle an der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien, die Vulkaninsel Jeju-do in Südkorea, der Nationalpark Komodo in Indonesien, der Tafelberg in Südafrika sowie der Puerto-Princesa-Subterranean-River-Nationalpark auf den Philippinen.

Autoren: Julia Berger, Helmuth Meyer