Madrid: Die 10 besten Sehenswürdigkeiten – mit Karte

Die spanische Hauptstadt Madrid verbindet Tradition mit Moderne und begeistert Besucher durch ihre Lebendigkeit. Zehn Tipps für einen gelungenen Aufenthalt.
Prado: Eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt
Alternative Lebensart im Stadtviertel Lavapiés
Casa de Campo: Mit der Seilbahn ins königliche Jagdrevier
Madrid wird bei Städtereisen immer beliebter: 2023 besuchten rund 16 Millionen Gäste die spanische Hauptstadt. Ist die Zeit begrenzt, fällt die Auswahl der Besichtigungen schwer. Was man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Inhaltsverzeichnis
Bildergalerie: Sehenswürdigkeiten in Madrid

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Madrid: Karte der Highlights
Palacio Real – Wo der König Hof hält

Der zentrale Ort der spanischen Monarchie ist der Königspalast (Palacio Real). Hier wurde jahrhundertelang Politik gemacht und Geschichte geschrieben. Auch heute wird er noch von der königlichen Familie für Staatsempfänge und repräsentative Aufgaben genutzt.
Der heutige Palast entstand im 18. Jahrhundert, nachdem sein Vorgänger einer Feuersbrunst zum Opfer fiel. Der barocke Bau gehört zu den größten Schlössern Europas und übertrifft in seinen Ausmaßen den Buckingham Palace in London oder das Schloss Versailles bei Weitem. Große Teile des Palacio Real sind auch für Touristen geöffnet. Besucher erwarten nicht nur beeindruckende Treppen und prunkvolle Räume, sondern auch eine der größten historischen Waffensammlungen weltweit.
Ebenfalls faszinierend: die große, barocke Parkanlage an der Nordseite des Palacio Real und die 20 K önigsstatuen an der Plaza de Oriente, die dem Palast gegenüberliegt. Fantasievoll dargestellt sind hier sogar fünf Herrscher des Westgotenreiches (6./7. Jahrhundert), das als Vorläufer der mittelalterlichen christlichen Reiche in Spanien gilt.
Plaza Mayor – Prunkstück des Bürgerstolzes

Die Plaza Mayor, ein perfektes Rechteck mit den Maßen 120 mal 90 Meter, ist nicht nur das Herzstück der Innenstadt, sondern auch der eindrucksvollste der vielen Plätze Madrids.
Architekt des im 16. und 17. Jahrhunderts angelegten Platzes war Juan de Herrera, der auch für die Errichtung der Klosteranlage El Escorial nördlich von Madrid verantwortlich war. Auffälligstes Gebäude des harmonisch wirkenden Ensembles ist die Casa de la Panaderia, die ursprünglich die größte Bäckerei der Stadt beherbergte. Heute befindet sich hier die Touristeninformation.
Der Platz ist komplett autofrei, und seine Arkaden eignen sich hervorragend, um nach einer anstrengenden Besichtigungstour in einem der zahlreichen Cafés zu entspannen und dem bunten Treiben zuzusehen.
Mercado de San Miguel – Tempel der Gaumenfreuden

Wenige Meter westlich der Plaza Mayor befindet sich in einem reich verzierten Jugendstilgebäude der Mercado de San Miguel. Die zwischen 1913 und 1916 errichtete Markthalle strahlt nach ihrer Restaurierung 2009 wieder in altem Glanz und gilt als eines der Touristen-Highlights in Madrid.
In den ausgedehnten Ladengassen findet der Besucher alles, was man kulinarisch mit Spanien verbindet: Fisch, Fleisch, ganze Schinken, Obst, Gemüse und Käse – und das in unzähligen Variationen.
Im Mercado de San Miguel bleibt niemand hungrig. Tapas in immer neuen Variationen und typisch spanische Gerichte laden zum Probieren ein. Für einen Besuch sollte man daher einen gesunden Appetit mitbringen.
Museo del Prado – Kunstgenuss vom Feinsten

Das bereits 1819 eröffnete Museo del Prado am Ostrand des engeren Stadtzentrums ist eines der berühmtesten Museen Spaniens und eine der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Ein absolutes Muss für alle Besucher der Hauptstadt.
Die hier präsentierten Werke stellen die Crème de la Crème der europäischen Kunstgeschichte dar: Gemälde spanischer Meister wie Murillo, Velazquez, El Greco und Goya, italienischer Künstler wie Raffael, Tizian und Botticelli, aber auch umfangreiche Sammlungen der flämischen und deutschen Malerei.
Für einen Besuch sollte man sich Zeit lassen. Nur so kann man die Meisterwerke in Ruhe genießen. Tipp: Mit dem an der Kasse erhältlichen Audio-Guide bekommt man alle wichtigen Informationen zu den Exponaten auch auf Deutsch.
Parque del Retiro – Grüne Lunge im Stadtzentrum

Geht man vom Museo del Prado nach Osten, ist man nach wenigen Hundert Metern im Parque del Retiro, der grünen Lunge im Zentrum von Madrid. Die Anlage gehörte einst zum Schloss Buen Retiro ("Schöne Zuflucht"), das während der napoleonischen Kriege zerstört wurde. Geblieben ist der Park, der nach und nach erweitert und umgestaltet wurde.
Die weitläufige und elegante Anlage lädt zum Entspannen und Verweilen ein. Hier trifft man auf Jogger, Verliebte, Künstler und Straßenmusiker, aber auch auf viele Madrilenen, die einfach die Ruhe genießen.
Zu den Highlights des Parks gehört der Estanque, ein großer künstlicher See, auf dem man Boote mieten kann und an dessen Ufern gemütliche Cafés zu einer Pause einladen. Ebenso der Kristallpalast, ein filigran und majestätisch wirkender Pavillon aus Gusseisen und Glas, der heute für wechselnde Kunstausstellungen genutzt wird.
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Puerta del Sol – Geografische Mitte Spaniens

Die Puerta del Sol, rund 400 Meter östlich der Plaza Mayor, ist einer der am meisten besuchten Orte Madrids. Der Platz gilt als das geografische Zentrum Spaniens, denn hier beginnen – zumindest offiziell – mit Kilometer null die sechs wichtigsten Nationalstraßen des Landes, die sternförmig in alle Regionen des Festlands führen.
Der Name, auf Deutsch "Tor der Sonne", erklärt sich daraus, dass sich im 15. Jahrhundert an der Stelle des Platzes eines der Stadttore befand. Dieses war nach Osten und damit zum Sonnenaufgang hin ausgerichtet.
Die halbkreisförmige Puerta del Sol wurde im 19. Jahrhundert neu gestaltet und ist der lebendigste Ort der Innenstadt. Hier finden nicht nur Veranstaltungen statt, es wird auch gern und ausgiebig gefeiert. Highlights des Platzes und beliebte Fotomotive sind der "Null-Kilometerstein" vor der Casa de Correos und die Statue "El Oso y el Madrono", deutsch "der Bär und der Erdbeerbaum", der das Stadtwappen aufgreift und künstlerisch umsetzt.
Lavapiés – Das etwas andere Stadtviertel

Nicht nur Berlin, auch Madrid hat sein Kiezviertel. Der Stadtteil Lavapiés südöstlich des Zentrums ist anders als der Rest der Stadt. Lange Zeit ein sozialer Brennpunkt, hat er sich inzwischen zu einer der interessantesten Ecken der Hauptstadt entwickelt.
Lavapiés ist ein richtiger Treffpunkt der Gesellschaften und Kulturen: alteingesessene Madrilenen und Zuwanderer aus aller Welt, Künstlerinnen, Studenten und Aussteiger. Dies alles verbindet sich hier zu einem harmonischen und spannenden Mix.
Bei einem Spaziergang durch die kurvigen Straßen und engen Gassen lässt sich einiges entdecken: gemütliche Cafés und Lokale, kleine typische Geschäfte, quirlige Plätze und bunte Hinterhöfe. Vor allem nach einem anstrengenden Besichtigungsprogramm kann man sich hier treiben und die vielfältigen Eindrücke auf sich wirken lassen.
Museo Reina Sofía – Kunst der Moderne

Wer die Eindrücke des Museo del Prado mit moderner Kunst ergänzen will, ist im Museo Reina Sofía genau richtig. Dieses schließt südöstlich ans Stadtviertel Lavapiés an und gilt als das bedeutendste Museum Spaniens für die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.
Besucher können hier unter anderem Werke von Pablo Picasso, Salvador Dalí und Joan Miró bewundern, die zu den bedeutendsten Malern der Moderne gehören. Doch auch zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler werden ausführlich gewürdigt.
Höhepunkt der Sammlung ist das monumentale Gemälde Guernika, in dem Pablo Picasso die Zerstörung der gleichnamigen Stadt und die Schrecken des spanischen Bürgerkriegs thematisierte. Die Entstehung des Kunstwerks wird durch Skizzen und Entwürfe veranschaulicht.
Atocha – Jugendstil-Bahnhof mit Palmen

Der Atocha-Bahnhof, gleich gegenüber dem Museo Reina Sofia, ist einer von zwei Fernbahnhöfen der Hauptstadt. Von hier aus kann man zum Beispiel mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE in zweieinhalb Stunden Sevilla, die Hauptstadt Andalusiens, erreichen.
Atocha ist aber nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein architektonisches Meisterwerk, in gewisser Weise sogar ein "Erlebnisbahnhof". Herzstück ist die 1892 fertiggestellte und mittlerweile aufwendig restaurierte alte Bahnhofshalle, eine eindrucksvolle Jugendstilkonstruktion aus Gusseisen und Glas. Hier erwartet den Besucher ein tropischer Palmengarten, der fast die gesamte Halle ausfüllt. Besondere Attraktion ist ein Teich, in dem zahlreiche Schildkröten zu bestaunen sind.
Abgerundet wird der Eindruck durch vornehme Ladengeschäfte und ein reichhaltiges kulinarisches Angebot. Selbst wenn man keine Zugfahrt plant, ist der Bahnhof daher ein in jeder Hinsicht lohnendes Ziel.
Casa de Campo – Wo einst die Könige jagten

Last, but not least: Ein Naturpark mitten in der Stadt. Westlich des Zentrums auf der anderen Seite des Flusses Manzanares erstreckt sich auf rund 17 Quadratkilometern das ausgedehnte Naherholungsgebiet Casa de Campo. Das weitläufige Gelände ist geprägt von Eichen, Pinien und Pappeln, blühenden Wiesen, einem künstlich angelegten See, einem Tierpark und vielen Ausflugslokalen. Wer hier alles erkunden will, ist schnell einen ganzen Tag unterwegs.
Die Casa de Campo war einst exklusives Jagdrevier der spanischen Könige. Das Areal, das vielfach immer noch den Charakter eines "urbanen Waldes" hat, wurde bereits im 16. Jahrhundert von Philipp II. unter Schutz gestellt und blieb dadurch von einer Bebauung verschont.
Den Park erreicht man am besten mit dem Teleferico. Der Startpunkt der Seilbahn liegt im Parque del Oeste und ist nur 20 Fußminuten vom Palacio Real entfernt. Der Ausblick von den Gondeln über die Innenstadt und die Casa de Campo ist überwältigend. Ein einzigartiges Erlebnis.