Edinburgh: Sehenswürdigkeiten & Aktivitäten in Schottlands Hauptstadt

Blick vom Calton Hill auf Edinburgh
Vom Calton Hill eröffnet sich ein weiter Blick über Edinburgh © iStock.com/Yassine AMRI

Für Geschichts- und Literaturfreunde bietet Edinburgh Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in großer Zahl. Alle Wahrzeichen mit Karte.

  • Die Highlights der Altstadt entdecken

  • Top-Museen für Regenwetter

  • Must-Sees für Harry-Potter-Fans

Die schottische Hauptstadt am Firth of Forth, einem Meeresarm zur Nordsee, ist ganzjährig ein attraktives Reiseziel. Beim Sightseeing gibt es viel zu entdecken: Die romantische Altstadt von Edinburgh mit Sehenswürdigkeiten wie der Burg und der Fußgängerzone Royal Mile liegt auf der südlichen Seite des Parks Princes Street Gardens, die elegante georgianische Neustadt mit Shoppingmöglichkeiten auf der nördlichen.

Über die gesamte Innenstadt erhebt sich der Berggipfel Arthur's Seat mit weitgehend unberührter Natur, der zu längeren Wanderungen mit tollem Panorama einlädt.

Karte: Edinburghs Sehenswürdigkeiten

Edinburghs Altstadt entdecken

1. Edinburgh Castle

Außenansicht der Burg Edinburgh Castle
Hoch über der Stadt thront das Edinburgh Castle © Shutterstock/Arcady

Die auffälligste Sehenswürdigkeit von Edinburgh ist zweifellos die mächtige Burg, die am westlichen Ende der Altstadt auf dem "Castle Rock" genannten Felsen thront. Das älteste erhaltene Gebäude hier ist die St. Margaret’s Chapel aus dem 12. Jahrhundert. Zu den Highlights bei der Besichtigung gehören die schottischen Kronjuwelen und die Große Halle in ihrer mittelalterlichen Pracht.

Täglich (außer sonntags, Karfreitag und Weihnachten) um 13 Uhr wird die One OClock Gun von der Burg Edinburgh abgefeuert. Der Kanonenschuss diente ursprünglich Seeleuten als Zeitsignal.

2. Die Royal Mile

Touristen auf der Royal Mile in Edinburgh
Die Royal Mile ist gesäumt von Shops, Pubs und Sehenswürdigkeiten© Shutterstock/essevu

Die Royal Mile verbindet Edinburgh Castle mit Holyroodhouse, dem schottischen Palast der Königsfamilie. Entlang der königlichen Straße, die tatsächlich knapp eine Meile lang ist, liegen besonders viele Sehenswürdigkeiten wie die St Giles' Cathedral mit prächtigem Hauptportal, zahlreichen bunten Glasfenstern und der neugotischen Thistle Chapel. Auch die Militärkirche Canongate Kirk und das moderne Gebäude des schottischen Parlaments sind in der Royal Mile zu finden.

Außerdem locken gemütliche Pubs, Souvenirshops, die alles vom Kilt bis zum Whisky feilbieten, und touristische Attraktionen wie das Chocolatarium, das nicht nur Kinder mit leckerer Schokolade beglückt.

3. Palace of Holyroodhouse

Außenansicht des Palace of Holyroodhouse in Edinburgh
Der Palace of Holyroodhouse dient als offizieller Sitz der britischen Monarchie © Shutterstock/Aeypix

Die offizielle Residenz der britischen Königsfamilie in der schottischen Hauptstadt war einst das Gästehaus des Chorherrenstifts Holyrood Abbey, dessen Ruinen neben dem Palast noch heute die Größe des einst prächtigen Gebäudes erahnen lassen. Jakob IV. von Schottland ließ das Gästehaus 1501 für königliche Zwecke umbauen.

Wenn kein Mitglied der Königsfamilie anwesend ist, kann ein Teil des Palasts besichtigt werden, darunter die prächtig ausgestatteten Staatsräume und die Große Galerie. Ein weiteres Highlight von Holyroodhouse sind die Räume von Mary, Queen of Scots, die hier ein Teil ihres Lebens verbrachte. Am Ende der Tour lockt der Afternoon Tea im Café des Palastgebäudes.

Highlights in der Neustadt

4. Princes Street Gardens

Menschen im Princes Street Gardens mit Blick auf das die Burg Edinburgh Castle
In den Princes Street Gardens laden Liegestühle vor dem Brunnen zum Verweilen ein © Shutterstock/Edinburghcitymom

Der langgestreckte Park unterhalb der Altstadt entstand nach der Trockenlegung des Sees Nor Loch, die für den Bau der Neustadt im 19. Jahrhundert erforderlich war. Die Princes Street Gardens sind heute ein beliebter Treffpunkt der Einheimischen und Schauplatz zahlreicher Events, unter anderem für den Weihnachtsmarkt und das schottische Neujahrsfest Hogmanay.

Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Park gehören das Denkmal für den schottischen Schriftsteller, Dichter und Historiker Sir Walter Scott und der imposante Ross-Brunnen, der in Frankreich für die Weltausstellung in London 1862 gefertigt wurde. Der Brunnen mit dem Edinburgh Castle im Hintergrund ist ein beliebter Fotospot.

Außenansicht der Scottish National Gallery
Die Scottish National Gallery zeigt Werke europäischer Meister in klassizistischem Ambiente © Shutterstock/TTstudio

In der Mitte der Princes Street Gardens thront die neoklassizistische Schottische Nationalgalerie auf dem künstlich angelegten Parkhügel "The Mound". In ihr sind schottische und internationale Kunstwerke vom 14. bis 20. Jahrhundert zu sehen. Zu den größten Schätzen gehören Bilder bedeutender Künstler wie Bernini, Botticelli, Van Gogh, Goya und Vermeer.

Das Hauptgebäude wird von den drei Außenstellen Modern One und Modern Two (73 & 75 Belford Road) sowie Portrait (1 Queen Street) ergänzt. Der Eintritt in alle vier Gebäude ist kostenlos.

6. Calton Hill

Auf dem Calton Hill erinnert das National Monument an das antike Athen © Shutterstock/SAKhanPhotography

Am Ende der Einkaufsmeile Princes Street erhebt sich Edinburghs Hausberg Calton Hill hinter dem berühmten Fünf-Sterne-Hotel Balmoral und dem Hauptbahnhof Waverley. Gekrönt wird er vom National Monument, das an die schottischen Gefallenen der napoleonischen Kriege erinnert. Ursprünglich sollte es eine Nachbildung des Parthenon in Athen werden, doch kurz nach Baubeginn ging das Geld aus.

Ein Geheimtipp auf dem Weg zu Calton Hill ist der Friedhof Old Calton Burial Ground mit windschiefen, alten Grabsteinen und Denkmälern.

Top-Museen von Edinburgh

7. National Museum of Scotland

Halle im National Museum Scotland in Edinburgh
Die Halle des National Museum of Scotland schmückt eine viktorianische Eisenkonstruktion © Shutterstock/Ungvari Attila

Eines der bedeutendsten Museen des Landes ist das National Museum, das aus dem Royal Scottish Museum (Naturwissenschaften) sowie dem benachbarten und intern verbundenen Museum of Scotland (Geschichte und Identität des Landes) besteht.

Zu seinen größten Schätzen gehören einige der mittelalterlichen Schachfiguren von der Isle of Lewis und das Monymusk Reliquiar, ein bedeutendes frühmittelalterliches Artefakt, das als tragbare Reliquienkapsel diente. Das Royal Museum beeindruckt mit seiner lichtdurchfluteten Grand Gallery und präsentiert Dolly, das erste Klonschaf der Welt, als ausgestopftes Exponat.

8. Writers’ Museum

Schild des Writers Museum in Edinburgh
Im Writers’ Museum werden Leben und Werke berühmter schottischer Autoren beleuchtet © imago images/Pond5 Images

Schottland ist berühmt für seine Erzählkunst und hat unter anderen die drei großen Dichter und Schriftsteller Robert Burns, Sir Walter Scott und Robert Louis Stevenson hervorgebracht. Ihnen ist das Writers’ Museum an der Royal Mile gewidmet. Von allen Dreien sind persönliche Gegenstände zu sehen sowie frühe Ausgaben ihrer Werke und vieles mehr.

Gleich nebenan befindet sich der Makars’ Court: In diesem Innenhof sind berühmte Zitate großer schottischer Autoren in den Boden eingelassen, die regelmäßig ergänzt werden. Das schottische Wort Makar bedeutet so viel wie "Dichter, Macher".

9. Surgeons’ Hall Museum

Außenansicht der Surgeons Hall in Edinburgh
Das Surgeons’ Hall Museum gewährt Einblicke in die Entwicklung der Chirurgie © Shutterstock/Fotokon

Das Surgeons’ Hall Museum gehört zum Royal College of Surgeons of Edinburgh und erzählt die Geschichte der Medizin im Laufe der Jahrhunderte. Zu den Höhepunkten zählen ein rekonstruierter Anatomiesaal aus vergangenen Zeiten und zahlreiche historische chirurgische Werkzeuge. Außerdem wird der berühmte schottische Pathologe Dr. Joseph Bell gewürdigt, der Arthur Conan Doyle als Inspiration für seinen legendären Detektiv Sherlock Holmes diente.

Beliebte Aktivitäten in der Stadt

10. Gruseltouren in der Altstadt

Vaults in Edinburgh
Die Edinburgh Vaults gelten als einer der mysteriösesten Orte der Stadt © imago images/Dreamstime

Die uralten Gassen der Edinburgher Altstadt inspirierten Robert Louis Stevenson zu seiner Gruselgeschichte "Der seltsame Fall um Dr. Jekyll und Mr. Hyde". Geführte Gruseltouren nach Einbruch der Dämmerung gehören zu den beliebtesten Aktivitäten in Edinburgh, etwa in den überbauten Brückenbögen der Edinburgh Vaults, einem Netzwerk von unterirdischen Gewölben unter der South Bridge.

11. Wanderung auf den Arthur’s Seat

Arhur's Seat in Edinburgh
Die schroffen Basaltfelsen von Arthur’s Seat bieten Wandernden beeindruckende Ausblicke © Shutterstock/Sergii Figurnyi

Der 251 Meter hohe Arthur’s Seat im Stadtgebiet ist ein längst erloschener Vulkan und war vermutlich schon in der Frühzeit besiedelt. Heute wird der Aufstieg zu den markanten Felsen Salisbury Crags mit einem einzigartigen Blick über Edinburgh belohnt. Auf der von der Innenstadt abgewandten Seite liegt der idyllische kleine See Duddingston Loch mit Dr. Neil’s Garden, einer grünen Oase, die nach der Wanderung zur Pause einlädt.

12. Das Edinburgh Festival

Artisten auf dem Fringe Festival in Edinburgh
Beim Fringe Festival verwandeln Straßenkünstler Edinburgh in eine riesige Bühne© Shutterstock/David Fitzell

Im August herrscht in Edinburgh Ausnahmezustand, wenn das mehrwöchige Edinburgh Festival stattfindet. Dabei handelt es sich eigentlich um mehrere Veranstaltungen, von denen das Fringe Festival die größte und bekannteste ist. Unzählige Künstlerinnen und Künstler sowie Theatergruppen treten dabei im ganzen Stadtgebiet auf.

Parallel dazu läuft das Film- und Literaturfestival und im Hof von Edinburgh Castle wird das Military Tattoo abgehalten, die berühmte Show der Militärmusik mit großen Formationen von Dudelsackspielern und Trommlern, aber auch internationalen Bands und Tanzgruppen.

Ausflugsziele in der Umgebung

Die Hauptstadt Edinburgh ist ein guter Ausgangspunkt, um zu Tages- oder Mehrtagesausflügen in die schottischen Lowlands und Highlands aufzubrechen. Wer möchte, leiht sich einen Mietwagen oder nimmt an einer geführten Bustour ab Edinburgh teil.

13. Die Hafenstadt Leith

Yacht Britannia in Edinburgh
Die Royal Yacht Britannia liegt heute als Museumsschiff vor Anker © imago images/Depositphotos

Die früher eigenständige Hafenstadt Leith ist heute ein Vorort von Edinburgh, der in den 1990er-Jahren durch den Kultfilm "Trainspotting" weltberühmt wurde. Seither hat sich Leith jedoch stark gewandelt und herausgeputzt. Wichtige Sehenswürdigkeit des Vororts ist die ehemalige königliche Jacht Britannia, die heute als Museumsschiff besichtigt werden kann.

Wander- und Radwege führen von hier an der Küste entlang und lassen einen tollen Blick auf die imposanten Forth Bridges zu – drei berühmte Brücken, die den Firth of Forth, einen Meeresarm nordwestlich von Edinburgh, überqueren.

14. Loch Lomond und die Trossachs

Wanderer wandern am Loch Lomond
Wanderer genießen die Stille am Ufer des Loch Lomond © Shutterstock/Iris Joschko

Der schottische Dichter Sir Walter Scott löste 1810 mit seinem epischen Gedicht "The Lady of the Lake" den ersten großen Touristenansturm auf die Trossachs aus. Heute ist die idyllische Region um Schottlands größten See Loch Lomond ein beliebtes Ausflugsziel. Wanderfans steigen auf den 974 Meter hohen Ben Lomond hinauf oder wandern ein Stück auf dem Fernwanderweg West Highland Way. Bei einer Bootsfahrt auf dem Loch Lomond lässt sich die eindrucksvolle Natur entspannt genießen.

15. Cairngorms National Park

Verschiedene Whisky Sorten beim Whisky Tasting in Edinburgh
Beim Whisky-Tasting lassen sich die feinen Unterschiede der Destillerien entdecken © iStock.com/barmalini

Nicht minder schön ist der in den Highlands gelegene Cairngorms National Park, zu dem auch Großbritanniens höchster Berg, der 1345 Meter hohe Ben Nevis, gehört. Ein fünf Kilometer langer Rundwanderweg führt um den idyllischen See Loch an Eilean herum. Erleben kann man die Natur auch bei einer Fahrt mit der historischen Dampfeisenbahn von Aviemore nach Boat of Garten. Wer Whisky mag, besucht eine Destillerie im berühmten Tal von Spey, zum Beispiel Glenfiddich oder Glenlivet.

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Auf den Spuren von Harry Potter

Victoria Street in Edinburgh
Die bunte Victoria Street mit ihren kleinen Läden lieferte Inspirationen für Schauplätze in den Harry-Potter-Romanen© Shutterstock/Jennifer Sophie

Edinburgh hat eine enge Verbindung zur Entstehung der Harry-Potter-Reihe, denn die Stadt war Wohn- und Schreibort von J.K. Rowling, während sie an den ersten Bänden arbeitete. Viele Orte in Edinburgh sollen Inspirationen für Schauplätze, Namen und Figuren in den Büchern geliefert haben – was die Stadt zu einem Pilgerziel für Harry-Potter-Fans gemacht hat.

Die Namen auf den alten Gräbern des Greyfriars Kirkyard am Grassmarket inspirierten J.K. Rowling beispielsweise zu einigen ihrer bekanntesten Figuren, darunter den später zu Lord Voldemort gewordenen Tom Riddle und die Professorin McGonagall.

Die private Tagesschule George Heriot’s School gilt als Vorbild der Zauberschule Hogwarts und die Victoria Street mit ihren kleinen, bunten Läden und dem Kopfsteinpflaster als Vorlage für die Winkelgasse. Ein weiteres Ziel für Fans ist das Balmoral Hotel. In Zimmer 552 vollendete Rowling 2007 den letzten Harry-Potter-Band.

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Häufig gestellte Fragen

Das schottische Nationalgericht ist Haggis, ein mit Innereien gefüllter Schafsmagen. Es wird in den Pubs meist mit Neeps 'n Tatties (Rüben und Kartoffeln) in einer reichhaltigen Soße mit Whisky serviert. Gute Stärkungen für zwischendurch sind Tattie Scones (Kartoffelkuchen) und Scotch Pies (Pasteten mit Hackfleischfüllung).

Schottisches Gälisch ist heute neben Englisch die zweite Landessprache von Schottland und sehr präsent im Straßenbild. Kenntnisse in dieser keltischen Sprache werden jedoch nicht erwartet. Es ist nicht zu verwechseln mit Scots, das sich aus der englischen Sprache entwickelt hat. Das schottische Englisch enthält viele eigentümliche Lehnwörter und ist für Auswärtige nicht immer leicht zu verstehen.

Für den ersten Besuch in der schottischen Hauptstadt sollte man je nach Interessen und Reisetempo drei bis vier Tage einplanen, um alle Highlights gesehen zu haben.