Sehenswürdigkeiten in Trier: Römisches Erbe und Moselromantik

Blick auf die Stadt Trier und die Mosel
Malerisch an der Mosel gelegen, wartet Trier mit einer Fülle an Sehenswürdigkeiten auf© iStock.com/bloodua

Trier gilt als eine der ältesten Städte Deutschlands und fasziniert mit zahlreichen Erinnerungen an die römische Vergangenheit sowie der Nähe zur Mosel. Die wichtigsten Highlights mit Karte.

  • Auf den Spuren der Römer

  • Sehenswürdigkeiten im Zentrum

  • Ausflugsziele an der Mosel

Die lange Geschichte der Moselstadt Trier begleitet Gäste hier auf Schritt und Tritt. So erinnern noch heute Sehenswürdigkeiten an die Zeit der Römer und machen den Aufenthalt zum Erlebnis. Die Highlights der Römerstadt lassen sich schon bei einem Kurztrip erkunden.

Karte: Triers Highlights auf einen Blick

Auf den Spuren der Römer in Trier

1. Porta Nigra

Die Porta Nigra in Trier an einem sonnigen Sommertag
Die Porta Nigra ist die wohl bekannteste antike Sehenswürdigkeit in Trier© Shutterstock/Igor Link

Die Porta Nigra ist das wohl älteste erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen. Ihr Bau wurde 170 n. Chr. unter Kaiser Marc Aurel begonnen. Früher war das Tor auch als Porta Martis, angelehnt an den römischen Kriegsgott Mars, bekannt. Nach der Eroberung Triers durch die Wikinger im 9. Jahrhundert verlor das Gebäude an Bedeutung und verfiel. Der Sandstein dunkelte nach, sodass man ihm den Namen Porta Nigra ("Schwarzes Tor") verlieh.

Zwischen dem 10. und Anfang des 19. Jahrhunderts diente das Bauwerk als Kirche, bevor es nach der Säkularisierung wieder zum Tor umgebaut wurde. Heute gehört die Porta Nigra zu den Trierer Top-Sehenswürdigkeiten und ist Unesco-Welterbe.

Bei Führungen, die auch für Kinder gut geeignet sind, kommen Gäste der ereignisreichen Vergangenheit der Porta Nigra auf die Spur – etwa bei der einstündigen Erlebnistour "Das Geheimnis der Porta Nigra", die von einem Guide, der als römischer Zenturio verkleidet ist, geführt wird.

2. Römische Badeanlagen

In der Trierer Innenstadt gibt es mit den Kaiserthermen, den Barbarathermen und den Thermen am Viehmarkt gleich drei Überreste römischer Badeanlagen. Wer Triers Sehenswürdigkeiten an einem Tag besichtigen möchte, sollte zumindest eine der antiken Thermen einplanen.

Kaiserthermen

Kaiserthermen in Trier
Die Ruinen der Kaisertherme zählen seit 1986 zum Unesco-Weltkulturerbe © imago images/imagebroker

Sehr gut erhalten sind die Kaiserthermen, einst eine der größten Badeanlagen des Römischen Reichs nördlich der Alpen. Gebadet hat hier allerdings niemand: Die Anlage wurde nicht fertiggestellt, sondern als Rohbau hinterlassen und anderweitig genutzt, etwa als Reiterkaserne und Burg. Die Überreste sind dennoch sehenswert – unter anderem sind die Gänge, die zum Beheizen und Entwässern der Therme dienen sollten, zu besichtigen.

Barbarathermen

Von den Barbarathermen ist etwa ein Drittel der ursprünglichen Fläche ausgegraben. Die Grundmauern der Keller- und Erdgeschossräume sind heute über Stege zugänglich, sodass die riesigen Ausmaße der antiken Badeanlagen von einst rund 42.000 Quadratmetern von oben gut zu erkennen sind.

Viehmarktthermen

Die Viehmarktthermen sind die ältesten der drei Badeanlagen, die sich unterhalb des Straßenniveaus in der Trierer Altstadt erstrecken. Unter anderem erfahren Besucher hier Wissenswertes über die Trierer Stadtgeschichte. Die Besichtigung der ehemaligen Badeanlage am Viehmarkt bietet sich auch bei schlechtem Wetter an: Die antiken Überreste sind durch einen Glasüberbau vor der Witterung geschützt.

3. Konstantinbasilika

Innenansicht der Konstantin Basilika in Trier
Die schlichte Gestaltung des Innenraums verdeutlicht die Größe der Konstantinbasilika© Shutterstock/trabantos

Die Konstantinbasilika wurde um 310 n. Chr. unter der Herrschaft Kaiser Konstantins als Palastaula errichtet und diente als repräsentative Audienzhalle. Mit dem prächtigen Bau – ausgestattet mit Marmor, Stuck und Heizanlagen – wollte der Herrscher seine Macht demonstrieren.

Nachdem das Gebäude zwischenzeitlich als Bischofssitz und Lazarett genutzt wurde, ließ König Friedrich Wilhelm IV. aus den Überresten der Basilika im Jahr 1835 die "Evangelische Kirche zum Erlöser" erbauen. Es lohnt sich, die riesigen Dimensionen des Innenraums zu besichtigen. Der Eintritt in die Konstantinbasilika ist frei.

Ein echter Trier-Geheimtipp sind die Konzerte in der Basilika, bei denen die unvergleichliche Akustik zur Geltung kommt.

Sehenswürdigkeiten in Triers Altstadt

4. Hauptmarkt

Beleuchteter Hauptmarkt in Trier bei Nacht
Rings um den Hauptmarkt in Trier stehen historische Bürgerhäuser© iStock.com/diegograndi

Der Hauptmarkt in der Altstadt punktet mit historischem Flair der prächtigen Bürgerhäuser aus der Renaissance, dem Barock und dem Klassizismus. Werktags findet hier ein ständiger Markt mit Obst-, Gemüse- und Blumenständen statt. Das Marktkreuz in der Mitte des Platzes wurde bereits im Jahr 958 errichtet, das Original steht heute im städtischen Museum Simeonstift. Vom Hauptmarkt aus sind die Porta Nigra in nördlicher und der Dom in östlicher Richtung gut zu sehen.

Ein Blick auf die Details des Petrusbrunnens ist ebenfalls zu empfehlen. Hier präsentieren vier Statuen die Tugenden Gerechtigkeit, Stärke, Weisheit und Mäßigung. Hinter ihrem Rücken treiben einige Affen Schabernack. Sie stehen für die Untugenden der Menschen. Wenige Schritte vom Hauptmarkt entfernt ist in der Dietrichstraße mit dem Frankenturm ein sehr gut erhaltener Wohnturm aus dem 11. Jahrhundert zu sehen.

5. Liebfrauenkirche

Außenansicht der Liebfrauenkirche in Trier
Vom gotischen Kreuzgang blickt man in den Innenhof der Liebfrauenkirche© Shutterstock/Haidamac

Die Liebfrauenkirche gilt als eines der Highlights von Trier. Erbaut zwischen 1230 und 1260, wartet das gotische Gebäude mit einigen Besonderheiten auf: Der Grundriss wurde in Form einer zwölfblättrigen Rose gestaltet, zwölf tragende Säulen im Inneren – mit Lilienkelchen verziert – stehen für die Apostel.

Bei einer Besichtigung gehen Gäste am besten auf die Suche nach der sternförmigen Markierung in der Nähe des Haupteingangs. Von dieser Stelle aus sind alle zwölf Säulen und acht Kapellen der Liebfrauenkirche gut zu erkennen.

6. Judenviertel

Judengasse in Trier
Die "Kleine Judenpforte" an der Simeonstraße entstand schon im Jahr 1219© stock.adobe.com/JS

Zwischen dem Hauptmarkt, der Jakobsgasse und der Stockgasse befand sich im Mittelalter das Judenviertel. Anfang des 14. Jahrhunderts standen hier rund 60 Wohnhäuser, zudem gab es eine Synagoge und ein Gemeindehaus. Sehenswert ist auch heute noch die gotische Fassade des Hauses in der Judengasse 2, einem der ältesten jüdischen Wohnhäuser in Deutschland.

Im Jahr 1349 vertrieb man die jüdische Bevölkerung aus der Stadt, nachdem sie beschuldigt worden war, die Brunnen mit der Pest vergiftet zu haben. Etwa 200 Jahre später kamen wieder jüdische Familien nach Trier, sie wohnten dann allerdings verteilt in der ganzen Stadt.

7. Rheinisches Landesmuseum

Ausstellungsstück im Rheinischen Landesmuseum in Trier
Auch ein Grabaltar aus der Renaissancezeit ist im Rheinischen Landesmuseum ausgestellt© Shutterstock/Diego Grandi

Das Rheinische Landesmuseum ist eines der bedeutendsten archäologischen Museen Deutschlands. Die Ausstellungen dokumentieren die kulturelle Entwicklung der Region von der Urzeit bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Unter den 4500 Exponaten befinden sich beeindruckende Steindenkmäler, eine Mosaiksammlung und der wohl größte römische Goldmünzenschatz der Welt.

Das mediale Raumtheater "Im Reich der Schatten" nimmt Besucher für 45 Minuten mit auf eine virtuelle Zeitreise ins römische Trier. Überhaupt bietet die Stadt viele spannende Museen.

Rund um die Mosel

8. Mariensäule

Beleuchtete Mariensäule bei Nacht in Trier
Das über 40 Meter hohe Mariendenkmal auf dem Pulsberg ist nachts beleuchtet© imago images/Volker Preufler

Auf dem Pulsberg oberhalb des Stadtteils West-Pallien reckt sich die Mariensäule fast 41 Meter in die Höhe. Ein Ausflug zu dem Denkmal auf der linken Moselseite gehört zu den beliebten Aktivitäten von Einheimischen und Reisenden, denn von oben eröffnet sich ein weiter Blick über die Stadt und das Moseltal.

Etwas Besonderes ist die abendliche Beleuchtung der Mariensäule: Alle, die mögen, können die Illumination für eine bestimmte Nacht gegen eine Gebühr buchen und einer ausgewählten Person widmen. Bestellungen für die Beleuchtung sind an der Dom-Information in der Innenstadt oder online aufzugeben.

9. Römerbrücke

Römerbrücke in Trier
Die Römerbrücke verbindet die beiden Ufer der Mosel schon seit vielen Jahrhunderten© iStock.com/travelview

Die Römerbrücke über die Mosel gilt als die älteste Brücke in Deutschland, der Bau geht zurück bis ins 2. Jahrhundert. Zunächst errichtete man eine Holzbrücke, die danach durch eine Steinpfeilerbrücke ersetzt wurde. Die heutige Brücke wurde zwischen 144 und 152 n. Chr. erbaut. Im Laufe der Zeit wurde das Bauwerk immer wieder beschädigt, im 18. Jahrhundert wieder aufgebaut und 1931 auf seine heutigen Maße verbreitert.

Bei niedrigem Wasserstand sind die einstigen Pfähle der römischen Holzbrücke noch zu sehen. Besonders eindrucksvoll ist der Anblick der Römerbrücke, die zum Unesco-Welterbe zählt, aus einiger Entfernung vom Ufer aus. Ein guter Standort ist beispielsweise das Gelände der Europäischen Kunstakademie an der Aachener Straße.

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10. Zurlaubener Ufer

Blick auf das Zurlaubener Ufer in Trier
Ehemalige Fischerhäuser zieren die Uferpromenade bei Zurlauben© iStock.com/BeritK

Im Norden der Römerstadt erstreckt sich das Zurlaubener Ufer an der Mosel. Im 17. Jahrhundert entstand hier ein kleines Fischerdorf. Die kleinen Gartenhäuschen mit überdachten Laubengängen und Terrassen bieten die ideale Kulisse für einen Blick auf die Mosel. Es gibt viele idyllisch gelegene Restaurants, nach einer Einkehr ist von hier aus eine Rundfahrt mit einem der Moselschiffe zu empfehlen.

Verschiedene Touren führen unter anderem über Cochem bis nach Saarburg oder Bernkastel-Kues. Von den Zielen aus lassen sich verschiedene Wanderungen durch das Moseltal planen. So geht es beispielsweise von Bernkastel-Kues auf einer Strecke von 17 Kilometern über den Moselsteig bis nach Ürzig.

Häufig gestellte Fragen

Trier gilt als eine der ältesten Städte Deutschlands. Bereits im Jahr 17 v. Chr. gründeten die Römer an dieser Stelle die Siedlung Augusta Treverorum ("Stadt des Augustus im Land der Treverer") – das heutige Trier. Verschiedene römische Bauwerke, wie das alte Stadttor Porta Nigra, weisen auf die geschichtsträchtige Vergangenheit hin.

In der Trierer Altstadt befinden sich Sehenswürdigkeiten wie die Liebfrauenkirche, die zu den ersten gotischen Bauwerken in Deutschland zählt. Interessant sind auch die Überreste eines im 2. Jahrhundert angelegten römischen Amphitheaters, das heute als Kulisse für Veranstaltungen dient. Zu empfehlen ist ein Besuch der Konstantinbasilika, die einst als Audienzsaal von römischen Kaisern genutzt wurde.

Die Kaiserthermen stellen eine der Hauptattraktionen Triers dar. Unter anderem lassen sich Überreste der teilweise noch 19 Meter hohen Mauern sowie verschiedene unterirdische Gänge im Rahmen einer Besichtigung erkunden.