13 Top-Sehenswürdigkeiten im Ruhrgebiet

Schwimmbad in der Zeche Zollverein, Luftaufnahme
Einfach mal blaumachen: Werksschwimmbad auf Zeche Zollverein © Stiftung Zollverein/Jochen Tack

Potthässlich? Weit gefehlt. Das Ruhrgebiet ist voll von sehenswerten Orten und spektakulären Bauwerken. Kohlestaub und flüssiger Stahl waren einmal.

  • Tipps für Kunst- und Architekturfans

  • Grüne Fluchten, Altstadtidylle und Himmelsbögen

  • Öffnungszeiten online prüfen

Inhaltsverzeichnis

Bottrop: Tetraeder

Ein dreieckiges großes Eisengerüst steht auf einer Anhöhe.
Der Tetraeder in Bottrop bietet eine tolle Aussicht auf das zentrale Ruhrgebiet © Shutterstock/alfotokunst

Bottrops außergewöhnlichste Landmarke ist eine stählerne Pyramide: Der Tetraeder. Die 1994 von Wolfgang Christ entworfene, 50 Meter hohe Stahlkonstruktion auf der ehemaligen Halde der Schachtanlage Prosper trägt offiziell den Namen "Haldenereignis Emscherblick" – schließlich eröffnet sich von der oberen Plattform eine grandiose Aussicht über die Emscherregion und das zentrale Ruhrgebiet.

Sogar einige Pott-Ikonen lassen sich in der Ferne erspähen, etwa die Arena auf Schalke in Gelsenkirchen oder das Gasometer in Oberhausen. Die drei Aussichtsplattformen, jeweils an Stahlseilen befestigt, sind über Treppen zu erreichen. Achtung: Bei starkem Wind kann die Konstruktion stark schwanken.

Weitere Infos bei Ruhr Tourismus*.

Bochum: Botanischer Garten der Ruhr-Universität

Ein Holzsteg mit vielen Ecken führt über Wasser an Bäumen vorbei
Wandelgang: Holzsteg im Botanischen Garten der Ruhr-Uni Bochum © Shutterstock/Majid Rokni

Bausünde, Betonmonster, Lernfabrik: Die 1965 eröffnete Ruhr-Universität Bochum zählt zu den Klassikern brutalistischer Architektur in Deutschland. Der Botanische Garten, der nördlich an den Campus grenzt, ist in all dem Grau eine überraschend grüne Abwechslung. Auf einer Fläche von 13 Hektar gibt es unter anderem ein Tropenhaus, ein Alpinum sowie ein Wüsten- und Savannenhaus.

Äußerst sehenswert ist auch der Chinesische Garten mit seinen Wandelgängen und Pavillons. Das Beispiel südchinesischer Gartenkunst wurde von der Tongji-Universität Shanghai gestiftet und von chinesischen Fachkräften aus originalen Bauteilen angelegt.

Mehr Infos bei der Ruhr-Uni Bochum*.

Bochum: Exzenterhaus

Ein rundes Hochhaus, unterteilt in drei Stücke, die nicht verschoben aufeinander sitzen.
Aufgestockt: Das Exzenterhaus in Bochum © Shutterstock/exenterhaus bochum

An der Bochumer Universitätsstraße ragt dieser Koloss in die Höhe, dessen Fundament ein siebengeschossiger Luftschutzbunker aus dem Jahr 1942 ist. Auf das Weltkriegsrelikt wurde ein 15-stöckiger, in drei Abschnitte gegliederter Gebäudekörper gesetzt. Die Abschnitte sind gegeneinander versetzt, wodurch sich, gerade bei abendlicher Beleuchtung, spannende Perspektiven ergeben. Das 2013 fertiggestellte Exzenterhaus dient beispielsweise als Business-Treffpunkt und Hochzeitslocation. Es zählt zu den Landmarken der Stadt.

Weitere Infos auf der Website des Exzenterhauses*.

Hattingen: Altstadt

Altstadt mit Fachwerkhäusern.
Märchenhaft schön: Die Hattinger Altstadt © Shutterstock/Majonit

Wer glaubt, das Ruhrgebiet sei ein einziges Konglomerat aus stillgelegten Zechen und charmebefreiten Nachkriegsbauten, sollte das Städtchen Hattingen besuchen. Fast 150 mittelalterliche Fachwerkhäuschen fügen sich dort zu einem schwarz-weißen Idyll, darunter das wegen seiner Form sogenannte Bügeleisenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Einst wohnten dort Tuchmacher, heute beherbergt das Gebäude ein Museum des Heimatvereins.

Sehenswert sind auch die St.-Georgs-Kirche, das Alte Rathaus und der Glockenturm. Das Café Am*, gelegen am Alten Rathaus im Herzen der Altstadt, ist für seine Torten und Kuchen berühmt.

Mehr Infos gibt's bei Hattingen Marketing*.

Duisburg: Tiger & Turtle

Ein Beleuchtetes Kunstwerk, sieht aus wie eine Achterbahn.
Helle Freude: Tiger & Turtle in der Abenddämmerung © Ruhrtourismus/Stefan Ziese

Das Kunstwerk Tiger & Turtle – Magic Mountain auf der Heinrich-Hildebrand-Höhe im Duisburger Angerpark ist einer Achterbahn nachempfunden. Entworfen wurde es vom Hamburger Künstlerduo Heike Mutter und Ulrich Genth für die Kulturhauptstadt Ruhr.2010.

Das brückenartige Objekt, das bis auf den Looping begehbar ist, zählt zu den meistfotografierten Motiven Nordrhein-Westfalens. Bei klarer Sicht kann man von den oberen Stufen aus den Rhein entlang bis nach Düsseldorf blicken. Besonders eindrucksvoll ist die Stahlskulptur übrigens, wenn es dunkel wird: Dann wird sie von 880 LEDs erleuchtet.

Mehr Infos bei der Stadt Duisburg*.

Waltrop: Schiffshebewerk Henrichenburg

Ein großes altes Gebäude mit zwei hohen Türmen an beiden Seiten, steht am Wasser.
Stählerner Aufzug: Das Schiffshebewerk Henrichenburg © Shutterstock/MSchelhorn

1899 im Beisein von Kaiser Wilhelm II. in Betrieb genommen, ist das Schiffshebewerk Henrichenburg mit seinen Sandsteintürmen und dem machtstrotzenden Preußenadler das bis heute wohl spektakulärste Bauwerk am Dortmund-Ems-Kanal. Dank des kolossalen Aufzugs konnten täglich bis zu 40 Schiffe einen Höhenunterschied von 14 Metern überwinden und Baustoffe, Kohle und Erz von der Nordsee bis zum Dortmunder Hafen transportieren.

1969 wurde die Anlage stillgelegt und 1978 unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist das Schiffshebewerk Teil des Westfälischen Landesmuseums für Industriekultur und Ankerpunkt auf der Route der Industriekultur*.

Weitere Infos auf der Website des Schiffshebewerks Henrichenburg*.

Essen: Werksschwimmbad Zollverein

Werksschwimmbad im Zeche Zollverein
Sommerlicher Treffpunkt: Das Werksschwimmbad auf Zeche Zollverein © imago images/Rupert Oberhäuser

Direkt vor der Koksofenbatterie in der ehemaligen Kokerei der Zeche Zollverein in Essen befindet sich dieser leuchtend blaue Outdoor-Pool. Das sogenannte Werksschwimmbad wurde von den Frankfurter Künstlern Dirk Paschke und Daniel Milohnic initiiert, die damit an die Bädertradition im Bergbau erinnern wollen. Auch auf Zollverein, Schacht 4/5/11, gab es früher ein Schwimmbad für Kumpel und deren Familien.

Das heutige Werksschwimmbad besteht aus zwei aneinander geschweißten Überseecontainern. Dank der einzigartigen Industriekulisse zählt es zu den wohl coolsten Treffpunkten und Instagram-Spots Nordrhein-Westfalens. Übrigens: Die einst größte Steinkohlenzeche der Welt gehört zum Unesco-Welterbe und ist unbedingt einen Besuch wert – auch für Nichtschwimmer.

Weitere Infos bei der Zeche Zollverein*.

Oberhausen: Zauberlehrling

Ein Strommast, der so aussieht, als ob er tanzen würde steht auf einem Feld.
Tanzender Strommast: Der "Zauberlehrling" am Rhein-Herne-Kanal© Shutterstock/Bjoern Bernhard

Am Ufer des Rhein-Herne-Kanals in Oberhausen befindet sich ein Strommast auf Abwegen. Seine Artgenossen gehen unbeirrt ihrem Dienst nach, während sich der "Zauberlehrling" auf ein leeres Feld begeben hat und dort, nun ja, voller Energie zu tanzen scheint. Geschaffen wurde die 35 Meter hohe, aus Stahlprofilen gefertigte Skulptur nahe der A42 vom Berliner Künstlerkollektiv Inges Idee. Die geschwungene Form zeichnet eine menschliche Figur nach und soll an den in einen Knecht verwandelten Besen aus Goethes "Zauberlehrling" erinnern – an den gerufenen Geist also, der sich nicht mehr kontrollieren lässt.

Weitere Infos auf der Website von Emscherkunst*.

Dortmund: Zeche Zollern

Große alte Industrie-Halle mit riesigen Rädern.
Technik-Kathedrale: Die Maschinenhalle der Zeche Zollern © Shutterstock/saiko3p

Das stillgelegte Steinkohlebergwerk im Nordwesten von Dortmund gilt als Ikone der Industriekultur. Erbaut zwischen 1898 und 1904, war die repräsentative, an eine barocke Schlossanlage erinnernde Zeche Zollern Vorzeigeobjekt der Gelsenkirchener Bergwerks AG. Der damalige Generaldirektor prägte den Begriff vom "Schloss der Arbeit".

Die Maschinenhalle mit ihren Jugendstildetails und dem buntverglasten Portal wurde als erstes Industriedenkmal der Bundesrepublik unter Denkmalschutz gestellt. Heute ist die Zeche Hauptsitz des Westfälischen Industriemuseums, zu dem noch sieben andere Industriedenkmäler in der Umgebung gehören.

Weitere Infos bei der Zeche Zollern*.

Hamm: Glaselefant

Ein beleuchtetes Gebäude, dass so aussieht, wie ein Elefant
Der Glaselefant ist das Wahrzeichen der Stadt Hamm © imago images/blickwinkel/S. Ziese

Im Maximilianspark in Hamm steht dieser gläserne Elefantenriese. Anlässlich der ersten Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen 1984 gestaltete der Künstler Horst Rellecke die Kohlenwäsche der ehemaligen Zeche Maximilian in einen begehbaren Dickhäuter um.

Per Aufzug geht es im gläsernen Rüssel nach oben. Vom Aussichtspunkt auf 35 Metern Höhe hat man einen Ausblick über die Stadt und das Umland. Übrigens: Der Glaselefant ist das Wahrzeichen Hamms, Nachbildungen in Form von kleinen bunten Skulpturen finden sich im gesamten Stadtgebiet.

Weitere Infos auf der Website des Maximilianparks*.

Unna: Zentrum für Internationale Lichtkunst

Lichtkunst im Museum in Unna
Leuchtendes Beispiel: Installation des US-Künstlers Keith Sonnier in Unna © dpa/Bernd Thissen

Im Keller der ehemaligen Lindenbrauerei in Unna findet sich dieses außergewöhnliche Museum, das sich ausschließlich der Lichtkunst widmet. Statt Ölfarbe, Pinsel, Marmor oder Bronze kommen hier Neonröhren, Dias, Discokugeln, Projektoren und Bewegungsmelder zum Einsatz.

Schwerpunkt der Sammlung sind die Werke von James Turrell, aber auch Arbeiten von Olafur Eliasson, Christian Boltanski, Rebecca Horn, Mario Merz, Joseph Kosuth und Keith Sonnier sind vertreten. Die leuchtenden Objekte und Installationen kommen in den früheren Kühlräumen und labyrinthischen Gängen der Brauerei perfekt zur Geltung. Achtung: Das Museum ist in der Regel nur im Rahmen einer Führung zugänglich.

Weitere Infos beim Zentrum für Internationale Lichtkunst*.

Moers: Geleucht

Ein Kunstwerk, das so ähnlich aussieht wie ein roter beleuchteter Leuchtturm steht auf einer Ebene
Riesige Grubenlampe: Das Geleucht auf der Halde Rheinpreußen in Moers © Shutterstock/Hane Street

Über Moers thront mit dem Geleucht eine der schönsten Landmarken des Ruhrgebiets. Die von Otto Piene entworfene begehbare Skulptur erinnert an ein lebenswichtiges Utensil der Hütten- und Bergleute: die Licht spendende Grubenlampe. Tagsüber schon weithin sichtbar, entfaltet das Objekt im Dunkeln erst so richtig seine Wirkung. Dann legt sich tiefes Rot über die frühere Abraumhalde Rheinpreußen, die zur gleichnamigen Steinkohlezeche gehörte. Der Lichtturm ist zusammen mit der Halde übrigens mehr als 120 Meter hoch und gilt damit als größtes bergbauliches Kunstwerk der Welt.

Weitere Infos auf der Website des Geleuchts* und bei Ruhr Tourismus*.

Herten: Horizontobservatorium

Zwei riesige halbe Stahlringe, miteinander verbunden, stehen auf einer Anhöhe.
Modernes Stonehenge: Horizontobservatorium auf der Halde Hoheward © Ruhrtourismus/Ralph Lueger

Zwischen Herten und Recklinghausen liegt die Halde Hoheward, ein beliebtes Freizeitareal in der Region. Unübersehbares Wahrzeichen ist das Horizontobservatorium, das aus einer kreisrunden Fläche besteht, welche von zwei riesigen Bögen überspannt wird. Ein senkrechter Bogen kennzeichnet den Meridian, der schräge Bogen steht für den Himmelsäquator.

Das ausufernde Bauwerk soll nicht weniger als eine moderne Version prähistorischer Steinkreise sein: Mit Hilfe verschiedener Peilmarken lassen sich etwa der Auf- und Untergang der Sonne zur Sommer- und Wintersonnenwende beobachten. Die Fläche unter den Bögen ist seit Jahren allerdings nicht begehbar, da kurz nach der Eröffnung 2008 Risse an den Schweißnähten auftraten, die bis heute nicht behoben wurden.

Weitere Infos auf der Website des Landschaftsparks Hoheward*

* Durch Anklicken des Links werden Sie auf eine externe Internetseite weitergeleitet, für deren Inhalte der jeweilige Seitenbetreiber verantwortlich ist.