Essen: Vielseitige Sehenswürdigkeiten im Herzen des Ruhrgebiets

Den Wandel im Revier zeigt die Großstadt Essen mit Sehenswürdigkeiten wie der Zeche Zollverein, die von der Unesco zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Auf den Spuren der Industrialisierung wandeln
Die Museen von Essen entdecken
Ausflüge ins Ruhrgebiet
Wo einst Fördertürme und Fabrikschlote in den Himmel ragten, breitet sich heute viel Grün aus: Das Ruhrgebiet hat in den letzten Jahrzehnten einen enormen Wandel erlebt und kaum eine Stadt verkörpert diesen so stark wie Essen.
Dazu punktet die Stadt an der Ruhr mit einem umfangreichen kulturellen Angebot, weitläufigen Naherholungsgebieten und kurzen Wegen in die Nachbarstädte. Sehenswürdigkeiten wie die Zeche Zollverein erinnern mit ihren Industrieanlagen und Museen an die Vergangenheit unter Tage.
Essens Sehenswürdigkeiten auf der Karte
Weltkulturerbe Zeche Zollverein
1. Das Zechengelände

Die Ernennung der Zeche Zollverein zum Unesco-Weltkulturerbe hat dem Tourismus in Essen einen enormen Schub verliehen. Der Förderturm von Schacht 12 ist heute das wahrscheinlich bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Von den Parkplätzen aus führen Wege über das weitläufige Gelände, das sich grob in die Bereiche Zeche und Kokerei unterteilen lässt. Alleine für den Rundgang sollten mindestens zwei Stunden eingeplant werden.
2. Das Ruhr Museum
In der ehemaligen Kohlenwäscherei ist das Ruhr Museum untergebracht, das die Natur, Kultur und Geschichte des Ruhrgebiets auf vier Ebenen erklärt. Dabei werden unterschiedliche Aspekte beleuchtet – darunter die Fossilien, die im Rahmen des Bergbaus gefunden wurden, und die Alltagskultur der Bevölkerung im Ruhrgebiet des 20. Jahrhunderts.
Der Rundgang beginnt in der obersten Etage, zu der eine Außenrolltreppe hinaufführt. Einige Industrieanlagen der Kohlenwäscherei blieben erhalten und wurden in die Ausstellungen integriert.
3. Das Red Dot Design Museum
Im ehemaligen Kesselhaus befindet sich das von Norman Foster gestaltete Red Dot Design Museum, in dem zeitgenössisches Design aus aller Welt zu sehen ist. Dies umfasst Möbel und andere Haushaltsgegenstände, Unterhaltungselektronik und Fahrzeuge. Zahlreiche Exponate wurden mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet.
Eine Besonderheit des Museums ist es, dass man hier die meisten Ausstellungsstücke anfassen darf und sie so auch haptisch erleben kann.
4. Freizeitanlagen in der Kokerei

Durch das beeindruckende Gelände der ehemaligen Kokerei führt heute ein Denkmalpfad, der den ehemaligen Weg der Kohle während der Verarbeitung erläutert. Dazu bietet die Kokerei einen ungewöhnlichen Rahmen für sportliche Aktivitäten in Essen.
Besonders bekannt ist das im Sommer geöffnete Schwimmbad Zeche Zollverein. Hier schwimmt man in alten Überseecontainern inmitten der Industrieanlagen. In den Wintermonaten verwandelt sich das mit Wasser gefüllte Druckmaschinengleis in eine lange Eisbahn.
Stätten der Industriekultur in Essen
5. Das Deilbachtal

Bei einem Spaziergang durch das Deilbachtal, einem der vermutlich letzten Geheimtipps in Essen, lassen sich die Ursprünge der Industriekultur erkunden und somit die gesamte Historie bis zur Hochindustrialisierung in der Zeche Zollverein.
Der Deilbachsteig führt vom Bahnhof Kupferdreh zunächst zum Kupferhammer aus dem 16. Jahrhundert und weiter zur wichtigsten Sehenswürdigkeit, dem Deilbachhammer, einer Hammerschmiede, die etwa zur gleichen Zeit entstand. Weitere historische Attraktionen sind der denkmalgeschützte Deilmannhof und die Deiler Mühle, die älteste erhaltene Wassermühle in Essen.
6. Villa Hügel

Über dem Ruhrtal erhebt sich die Villa Hügel des Großindustriellen Alfred Krupp, die heute teilweise als Museum geöffnet ist. Eine Dauerausstellung im ehemaligen Gästehaus informiert über die Geschichte der Familiendynastie Krupp und des Unternehmens. Die Villa selbst ist in den weitläufigen Hügelpark mit über 120 Baumarten aus aller Welt, Skulpturen und Denkmälern eingebettet. Zu den Essener Geheimtipps für Fotografie-Fans gehört die Rhododendron-Schlucht, die im Frühling eine einzigartige Blütenpracht bietet.
Vielfältige Sehenswürdigkeiten in Essen
7. Schloss Borbeck

Das barocke Wasserschloss Borbeck wurde im 14. Jahrhundert zur Residenz der Fürstäbtissinnen des Frauenstiftes Essen umgestaltet und im Laufe der Zeit mehrmals erweitert. Heute gilt der denkmalgeschützte und kostenlos zugängliche Schlosspark als einer der schönsten Tipps für alle, die Erholung im Grünen suchen. Schloss Borbeck selbst dient als Kultur- und Begegnungsstätte. Eine Dauerausstellung informiert über die Geschichte der Fürstäbtissinnen von Essen.
8. Essener Münster mit Domschatzkammer

Von außen mag das Essener Münster eher unscheinbar wirken, doch die Bischofskirche des sogenannten "Ruhrbistums" verbirgt so manche Schätze – wie die Goldene Madonna aus dem Jahr 980, die älteste vollplastische Marienfigur nördlich der Alpen. Der Domschatz gehört zu den bedeutendsten historischen Sehenswürdigkeiten von Essen und umfasst Prunkstücke wie die König Otto III. zugeschriebene goldene Krone und das Zeremonialschwert der Äbtissinnen.
9. Siedlung Margarethenhöhe

Margarethe Krupp stiftete 1906 eine neue Wohnsiedlung westlich von Rüttenscheid, die als erste deutsche Gartenstadt konzipiert wurde. Die Idee dazu stammte aus England und sollte es Arbeitern und ihren Familien in den Städten ermöglichen, sich autark aus eigenen Gärten zu versorgen. So sind die Wohneinheiten mit viel Grün umgeben. Große Teile der Margarethenhöhe wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört und später wieder aufgebaut. Heute steht dieser ältere Teil unter Denkmalschutz und lädt zum Spazieren ein.
10. Grugapark

Der Grugapark ist einer der bekanntesten Essener Parks. Sein Name leitet sich von der Großen Ruhrländischen Gartenbau-Ausstellung im Jahr 1929 ab, zu der er angelegt wurde. Heute sind in der Parkanlage zahlreiche Essener Sehenswürdigkeiten verstreut, darunter das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Ronald McDonald Haus, der Botanische Garten mit seinen pyramidenförmigen Tropenhäusern und die Orangerie. Vom 29 Meter hohen Grugaturm bietet sich ein schöner Blick über die Stadt.
Tipps für sehenswerte Museen
11. Museum Folkwang

Ein wichtiges Museum der Stadt ist das Kunstmuseum Folkwang, das Gemälde mehrerer Epochen vom französischen Impressionismus und der deutschen Romantik bis zu moderner und zeitgenössischer Kunst ausstellt. Dazu kommen eine bedeutende Skulpturensammlung mit Werken von unter anderem Auguste Rodin, eine grafische Sammlung mit über 12.000 Zeichnungen und Kunsthandwerk aus aller Welt. Angeschlossen ist das Deutsche Plakat Museum (DPM).
12. Mineralien-Museum Kupferdreh
Die ursprüngliche Sammlung geht auf den privaten Sammler Oswald Hänisch zurück, der sie nach seinem Tod der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte. Mit der Umsiedlung des Ruhr Museums in die Zeche Zollverein wurden die geologische und archäologische Sammlung des Museums und die Privatsammlung zum neuen Mineralien-Museum zusammengeführt. Heute lädt das einzigartige Museum zu einer Zeitreise durch die Erdgeschichte anhand von mineralogischen und geologischen Exponaten ein.
13. Das Polizeimuseum
Einer der unbekannteren Tipps in Essen ist das Polizeimuseum der International Police Association (IPA). Anhand von über 5000 Exponaten, wie Uniformen, Einsatzmitteln und Ausweisen, führt die Ausstellung durch über 100 Jahre Geschichte. Zu den Highlights gehören zwei nachgebildete Polizeiwachen aus vergangenen Zeiten und eine Gefängniszelle.
Wichtig: Der Besuch ist nur nach Anmeldung im Rahmen einer Führung möglich.
Ausflugsziele in der Umgebung
14. Kettwig und Schloss Hugenpoet

Eine Fahrradtour entlang der Ruhr bringt Besucherinnen und Besucher nach Kettwig, dem südlichsten Stadtteil von Essen. Er ist bekannt für die schmucke historische Altstadt rund um die Kirche am Markt und das Kettwiger Rathaus. Die Tour lässt sich gut mit einem Abstecher zum Wasserschloss Hugenpoet verbinden, in dessen Mauern heute ein Hotel mit einem bekannten Restaurant ansässig ist.
15. Erholung am Baldeneysee

Der Baldeneysee ist der größte der sechs Stauseen der Ruhr und das wichtigste Naherholungsgebiet von Essen. Seit 2017 ist das Schwimmen im See wieder erlaubt. Dazu kommen Wassersportangebote und der Beachclub "Seaside Beach Baldeney", der Urlaubsfeeling bietet. Am Baldeneysee befinden sich außerdem einige beliebte Essener Sehenswürdigkeiten wie die historische Hespertalbahn. Wer mag, kann mit den Ausflugsdampfern der Weissen Flotte über den See kreuzen.
16. Kloster Werden

Das Kloster Werden wurde im 8. Jahrhundert als Benediktinerabtei durch den später heiliggesprochenen Missionar Liudger (Ludgerus) gegründet und wuchs im Mittelalter zu einer mächtigen Reichsabtei. Ein Teil des Klosters wird heute von der Folkwang Universität genutzt, doch die Basilika St. Ludgerus aus der Stauferzeit und die Schatzkammer des Klosters stehen zur Besichtigung offen.
Häufige Fragen rund um Essen
Essen bietet am Baldeneysee mit dem Klettergarten am Seaside Beach eine tolle Attraktion für Kinder. Bei schlechtem Wetter ist das JUMP House Essen eine Alternative, um die Kids auf der Riesen-Trampolinfläche auszupowern. Nur wenige Kilometer weiter nördlich wartet Bottrop mit dem Movie Park Germany und der ELORA Erlebnisfabrik. Auch Oberhausen mit Legoland, SeaLife Aquarium und AQUApark Spaßbad ist schnell erreicht.
Shoppingziel Nummer Eins ist das Einkaufszentrum am Limbecker Platz mit über 200 Geschäften. Die beliebteste Einkaufsstraße ist die nahe Kettwiger Straße. Hier befindet sich auch eine weitere Essener Institution: die Lichtburg. Mit 1250 Plätzen bietet sie den größten Kinosaal Deutschlands.
Das Essen in Essen ist unkompliziert und deftig. Ein Klassiker ist die Currywurst mit Pommes Schranke (rot-weiß, mit Ketchup und Mayonnaise), die gerne mit einem Pils der Essener Brauerei Stauder heruntergespült wird.