Die 12 schönsten Sehenswürdigkeiten in Heidelberg für den Kurztrip
Geprägt durch den Neckar, präsentiert Heidelberg zahlreiche Sehenswürdigkeiten mit historischem Charme. Die wichtigsten Highlights mit Karte.
Schlossruine als Wahrzeichen der Stadt
Spaziergang auf dem Philosophenweg
Spannende Museen und kulturelle Hotspots
Bekannt für die älteste Universität in Deutschland, gehört Heidelberg im Südwesten der Republik zu den beliebtesten Zielen für einen Städtetrip. Neben der 1,8 Kilometer langen Fußgängerzone in der Altstadt prägt der Neckar, der sich durch das Stadtgebiet schlängelt, Heidelberg besonders. Eines der Wahrzeichen der baden-württembergischen Stadt ist das als historischer Prachtbau weit über die Grenzen der Region hinaus bekannte Schloss. Vom Königstuhl (568 Meter) kann man einen weiten Blick ins Umland genießen.
Karte: Sehenswürdigkeiten Heidelberg
Imposante Bauwerke
1. Schloss Heidelberg: Ruine mit bewegter Geschichte
Wahrzeichen und zugleich die wohl wichtigste Sehenswürdigkeit der gesamten Region ist das Schloss Heidelberg. Heute zeugt es als Ruine von seiner bewegten Geschichte: Gleich zweimal haben französische Truppen die einstige Fürstenresidenz in Schutt und Asche gelegt. Nach den Zerstörungen in den Jahren 1689 und 1693 schlug 1724 der Blitz ein. Ein Brand beschädigte die bereits lädierten Gemäuer. Bis heute entschied sich die Stadt gegen einen Wiederaufbau. Lediglich der Friedrichsbau wurde ab 1893 rekonstruiert.
Einen Besuch wert ist das Schloss Heidelberg trotzdem: Hier befindet sich seit 1957 das Deutsche Apotheken-Museum. Zudem hat man vom Schloss aus einen schönen Ausblick auf die Altstadt.
2. Jesuitenkirche im Zentrum der Altstadt
Schlicht, aber dennoch beeindruckend: Die Jesuitenkirche Heiliger Geist ist ein Symbol der Bemühungen um Rekatholisierung durch den Kurfürsten Johann Wilhelm, um das evangelische Heidelberg in den Katholizismus zurückzuführen. Er rief den Jesuitenorden nach Heidelberg und sprach ihm ein Areal im Südwesten der Altstadt zu, wo im Jahr 1703 der Bau am Jesuitenkolleg begann.
Ab 1712 wurde die sich westlich anschließende Jesuitenkirche erbaut. Heute präsentiert sich das Gotteshaus modern und fortschrittlich. So bietet die Kirche die Gelegenheit, Konzerte, aber auch Gottesdienste per Livestream auf Onlineplattformen zu verfolgen. Baulich fällt vor allem eine Besonderheit auf: Der Chor befindet sich nicht wie üblich im Osten der Kirche, sondern im Süden des Bauwerkes.
3. Besuch der Alten Brücke von Heidelberg
Eines der architektonischen Highlights ist die Alte Brücke von Heidelberg. Der imposante Brückenbau über den Neckar bietet am Abend einen traumhaften Blick auf die Heidelberger Altstadt sowie die Talhänge und das Schloss. Ein Spaziergang über die Brücke führt zum Altstadtufer. Berühmtheit erlangte die Brücke jedoch nicht nur wegen ihrer Architektur, sondern vor allem durch eine aus Bronze gefertigte Statue.
Der kesse Brückenaffe ist eines der Wahrzeichen Heidelbergs. Einen solchen Affen soll es an der Brücke schon im 15. Jahrhundert gegeben haben. Die heutige Figur stammt aus dem Jahr 1979.
4. Abstecher zum Brückentor
Wer einmal auf der Alten Brücke unterwegs ist, sollte sich die Besichtigung des Brückentors nicht entgehen lassen. Einst bildete es den nördlichen Hauptzugang zu Heidelberg. Das imposante, aus dem Mittelalter stammende Tor hat mit seinen beiden Türmen mehrere Hochwasser und Eisgänge unbeschadet überstanden. Ursprünglich fungierte es als Wächterhaus, später als Gefängnis.
Im Laufe der Jahrhunderte veränderte sich das Brückentor mehrfach und erhielt unter anderem barocke Turmhelme. Die letzte aufwendige Sanierung fand 2019 statt.
Heidelbergs wichtigste Plätze
5. Zu Gast auf dem Kornmarkt
In der Altstadt von Heidelberg zählt der Kornmarkt zu den mit Abstand wichtigsten Zielen. Er liegt direkt hinter dem Rathaus. Seinen Charme hat er vor allem der über sieben Meter hohen Madonnafigur zu verdanken, die sich in der Mitte befindet. Von dem Platz aus bietet sich außerdem ein guter Blick auf das Heidelberger Schloss.
6. Karlsplatz entdecken
Zu den Sehenswürdigkeiten von Heidelberg zählt der Karlsplatz direkt an der Hauptstraße. Er wurde einst nach Großherzog Karl Friedrich von Baden benannt und erstreckt sich auf der Fläche des im Jahr 1803 geschlossenen Franziskanerklosters.
Hier wartet neben der Akademie der Wissenschaften, einer außeruniversitären Forschungseinrichtung im ehemaligen Großherzoglichen Palais, das Palais Boisserée im klassizistischen Baustil, in dem sich das Germanistische Seminar der Universität Heidelberg befindet. Zudem liegen hier zwei der ältesten Studierendenlokale der Stadt: das 1634 erbaute Gasthaus "Zum Seppl" und das Gasthaus "Zum Roten Ochsen" aus dem Jahr 1703. Besonders lohnenswert ist ein Besuch in der Zeit des Weihnachtsmarktes. Auf der Open-Air-Eisbahn haben Schlittschuhfahrer einen guten Blick auf die Schlossruine.
7. Der Marktplatz von Heidelberg
Historische Häuserzeilen begrenzen im Norden und Süden den Marktplatz von Heidelberg. Direkt im Osten befindet sich das Rathaus. Wahrzeichen des Marktplatzes ist der Herkulesbrunnen.
In der Adventszeit verwandelt sich der Marktplatz zum Mittelpunkt des Heidelberger Weihnachtsmarktes und wird von zahlreichen liebevoll geschmückten Buden gesäumt.
Durch Heidelbergs Natur
8. Tour auf dem Philosophenweg
Ein Refugium für alle, die Ruhe suchen und die Heidelberger Natur genießen wollen, ist der Philosophenweg. Zu ihm gelangt man von der Altstadt aus über den Schlangenweg. Er startet an der Alten Brücke und führt zwischen Buntsandsteinmauern einen recht steilen Hang hinauf, wo er auf den Philosophenweg trifft. Ziel ist der Heiligenberg, der einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt verspricht. Insgesamt umfasst der Spazierweg rund zwei Kilometer. Hier befindet sich die nach griechischem Vorbild errichtete Thingstätte. Sie gilt als Beispiel nationalsozialistischer Architektur und wurde in den Jahren 1934 und 1935 durch Studierende und den Reichsarbeitsdienst gebaut. Hier sollten Propagandaveranstaltungen stattfinden. Heute ist das Kulturdenkmal frei zugänglich.
9. Mit Schaluppen über den Neckar
Bei einer Bootsfahrt auf dem Neckar eröffnet sich ein guter Blick auf Altstadt, Alte Brücke, Neckarwiese und das Heidelberger Schloss. Die 50-minütige Rundfahrt beginnt an der Heidelberger Stadthalle. Wer sich eine besondere Bootsfahrt wünscht, steigt in eine der historischen Schaluppen. Während der privaten Bootstour, an der pro Schaluppe bis zu elf Personen teilnehmen können, werden Weine aus der Region gereicht. Ein Guide begleitet die Tour.
10. Hoch hinaus auf den Königstuhl
Der Königstuhl ist mit seinen insgesamt 568 Metern der höchste Berg des Kleinen Odenwaldes. Damit gehört er auf die To-do-Liste für einen Urlaub in Heidelberg. An der Spitze angekommen, eröffnet sich ein grandioser Ausblick auf die Stadt und den Neckar. Die klassische Wanderroute führt über die 1200 Sandsteinstufen der Himmelsleiter.
Tipp: Wer den Königstuhl nicht zu Fuß erklimmen möchte, kann sich von der traditionsreichen Bergbahn fahren lassen. Die Fahrt beginnt an der Haltestelle Molkenkur. Neben dem reinen Königstuhlticket gibt es ein Panoramaticket, das eine Fahrt mit der Unteren Bahn ab dem Kornmarkt über das Schloss bis zur Station Molkenkur umfasst.
Heidelberg als älteste Universitätsstadt
11. Heidelbergs Universität
Unter den Geheimtipps von Heidelberg darf die Ruprecht-Karls-Universität nicht fehlen. Gegründet 1386 als Ruperto Carola, handelt es sich bei ihr um die älteste Universität in Deutschland. Zum Wintersemester 2023 waren hier über 30.000 Studentinnen und Studenten immatrikuliert. Bei einem Rundgang durch die drei Räume des Universitätsmuseums erhält man Einblick in die Geschichte der Universität von der Gründung bis ins 20. Jahrhundert.
Darüber hinaus begeistert die im Stil der Neorenaissance gestaltete Alte Aula mit Bildern und Büsten wichtiger Universitätsgelehrter ihre Gäste. Durch ihre gute Akustik wird sie gerne als Spielstätte für Kammermusik beim ganzjährig stattfindenden Heidelberger Frühling genutzt.
12. Besuch im Studentenkarzer
Eine der Hauptattraktionen der Stadt ist der Studentenkarzer. Einst diente das Gebäude als Gefängnis für die Studierenden Heidelbergs – bei Vergehen wie übermäßigem Alkoholgenuss, nächtlichem Nacktbaden im Marktplatzbrunnen oder Austragen von Duellen. Heute befindet sich darin ein Museum. Noch sichtbar sind die Kunstwerke, die die Häftlinge hinterließen. Die Wände der Räume im zweiten Obergeschoss und auch im Treppenhaus sind zu großen Teilen mit Scherenschnitten, Malereien, Zeichnungen und Inschriften bedeckt. Dank aufwendiger Restaurierungen gelang es, die Bilder zu erhalten. Das Museum gibt Einblick in die Geschichte der Stadt.
Häufige Fragen
Mit Kindern lohnt sich ein Besuch des Deutschen Verpackungsmuseums. Hier kann man sehen, wie Verpackungen bekannter Marken wie Coca Cola, Persil und Co. in der Kindheit der (Ur-)Großeltern und Eltern ausgesehen haben. Ein toller Ausflugstipp ist auch das Märchenparadies Königsstuhl, ein Erlebnispark für Kinder bis 12 Jahre.
Einer der populärsten Tipps im Heidelberger Veranstaltungskalender ist das Event "Heidelberger Schlossbeleuchtung“. Es findet alljährlich zu ausgewählten Terminen in den Monaten Juni und September statt. An diesen Terminen wird das Schloss Heidelberg illuminiert. Dadurch erstrahlt es in Glutrot. Höhepunkt ist das Feuerwerk am späten Abend.
Es gibt zwei Möglichkeiten, den Königstuhl in Heidelberg zu erreichen. Zu Fuß bietet sich der Weg über die Himmelsleiter an. Bequemer ist die Fahrt mit der Bergbahn. Hier kann die Fahrt nach einer Pause auf dem Königstuhl zum Deutschen Apotheken-Museum fortgesetzt werden. Es befindet sich im Schloss und gewährt Einblicke in eine Apotheke aus der Biedermeierzeit mit Material- und Kräuterkammern sowie Labor, außerdem Arzneimittel im Wandel der Zeit.
Fazit: Urlaub in Heidelberg
Heidelberg ist heute eine quirlige Studentenstadt mit alten Traditionen. Neben der historischen und gut erhaltenen Altstadt lohnt sich ein Abstecher zum Neckar, um am Fluss zu entspannen. Mit der reichen Museumslandschaft und zahlreichen interessanten Bauwerken ist Heidelberg ein Kleinod für geschichtsinteressierte Städtereisende, bietet sich aber ebenso für Familien an.