E-Bike-Unfälle: Immer mehr junge Pedelec-Fahrer betroffen

Ein Helm der nach einem Fahrradsturz auf dem Boden liegt
Pedelecs: Die schnellen E-Bikes werden immer beliebter – das lässt die Unfallzahlen drastisch steigen© dpa/K.Schmitt

Immer mehr Unfälle ereignen sich mit einem Pedelec: Die Menschen, die sich beim Fahren eines E-Bikes verletzen, werden außerdem immer jünger.

  • Zahl der Pedelec-Unfälle hat sich seit 2014 verzehnfacht

  • Grund ist auch die steigende Beliebtheit der E-Bikes

  • Fast jedes dritte Unfallopfer ist unter 45 Jahren

Die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Verletzten hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verzehnfacht – was allerdings auch daran liegt, dass sie deutlich häufiger genutzt werden. Außerdem werden die Opfer immer jünger, wie das Statistische Bundesamt mitteilt.

Pedelecs: Zahl der Unfälle verzehnfacht

Insgesamt ist die Zahl der Unfälle mit Pedelecs – also Rädern mit Hilfsmotor, der bis zu 25 km/h erlaubt – in den vergangenen Jahren stark gestiegen: 2023 verunglückten 23.658 Menschen mit einem Pedelec und somit knapp elfmal so viele wie im Jahr 2014 mit rund 2223 Verunglückten.

Auch die Zahl der bei einem Verkehrsunfall getöteten Pedelec-Nutzenden ist deutlich höher: 2023 kamen 188 Menschen auf einem Pedelec ums Leben, 2014 waren es 39.

Beliebtheit der E-Bikes lässt Unfallzahlen steigen

Gründe für den Anstieg liegen dem Statistischen Bundesamt zufolge vor allem in der Beliebtheit von Elektrorädern: Im Jahr 2022 gab es demnach in 15,5 Prozent der privaten Haushalte in Deutschland mindestens ein Pedelec, 2014 waren es noch 3,4 Prozent der Haushalte.

Bei nicht motorisierten Fahrrädern hingegen ist die Zahl der Unfälle mit Personenschaden von 76.673 im Jahr 2014 auf knapp 70.900 im Jahr 2023 gesunken. Die Zahl der Toten sank in diesem Zeitraum ebenfalls auf 256 Menschen (2023). Hier waren es 2014 noch 357 Personen.

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E-Bike-Unfälle: Pedelec-Fahrer werden immer jünger

Im Jahr 2014 waren noch mehr als die Hälfte der verunglückten Nutzerinnen und Nutzer eines Pedelecs oder E-Bikes in Deutschland mindestens 65 Jahre alt, 2023 war es dagegen nur noch ein Drittel. 2014 waren rund 10 Prozent der Opfer unter 45 Jahre alt, 2023 bereits fast jeder Dritte. Zum Vergleich: Bei Verunglückten auf nicht motorisierten Fahrrädern war jeder oder jede sechste Verunglückte 65 und älter. Mehr als die Hälfte war jünger als 45 Jahre.

Pedelecs nicht gefährlicher als Fahrräder

ADAC Fachleute halten Pedelecs nicht für wesentlich gefährlicher als ein normales Fahrrad. Die Zunahme der Unfallzahlen ist im Wesentlichen auf die starke Zunahme der Pedelecs zurückzuführen. Im Jahr 2023 wurden mit einem Anteil von 53 Prozent erstmals mehr Pedelecs als klassische Fahrräder verkauft. Hinzu kommt, dass mit Pedelecs längere Strecken zurückgelegt werden, was wiederum die Gefahr eines Unfalls erhöht.

Mit Material von dpa.