Eintrittsgebühr für Venedig: 29 Testtage im Jahr 2024

Gondolier auf dem Canal Grande in Venedig mit der Santa Maria della Salute Basilika im Hintergrund
Ein Versuch gegen Overtourism: Online-Reservierung und Eintrittsgeld in Venedig © Shutterstock/Vadym Lavra

Italien-Reisende, die einen Tagesausflug nach Venedig unternehmen wollen, müssen 2024 an 29 Testtagen eine Eintrittsgebühr bezahlen. Dauerhaft soll sie ab 2025 eingeführt werden.

  • Venedig-Ticket kostet fünf Euro

  • Tagesbesucher erhalten bei Bezahlung QR-Code

  • Übernachtungsgäste sind von der Gebühr befreit

Venedig gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Europa. Jedes Jahr besuchen rund 14 Millionen Touristinnen und Touristen die Lagunenstadt. Um die Urlauberströme besser lenken zu können, müssen Tagesbesucher künftig ihren Ausflug in die Altstadt vorab reservieren und eine Eintrittsgebühr bezahlen.

29 Testtage 2024, generelle Einführung 2025

Um eine reibungslose Einführung der Tagestickets zu gewährleisten, testet die Stadtverwaltung die Eintrittsgebühr bereits an 29 Tagen im Jahr 2024. Die genauen Termine stehen mittlerweile fest:

  • Durchgehend von Donnerstag, 25. April, bis Sonntag, 5. Mai, jeweils von 8.30 Uhr bis 16 Uhr

  • Alle Wochenenden (Samstag und Sonntag) von Samstag, 11. Mai, bis Sonntag, 14. Juli, ebenfalls von 8.30 Uhr bis 16 Uhr, mit Ausnahme des Wochenendes 1./2. Juni, auf das der italienische Feiertag "Tag der Republik" fällt.

Die generelle Einführung der Tagestickets ist für 2025 vorgesehen. Ursprünglich sollte die Reservierungspflicht bereits zur Sommersaison 2022 kommen, wurde jedoch wegen fehlender Genehmigungen mehrfach verschoben.

Venedig-Ticket: Was Reisende wissen müssen

Die Eintrittsgebühr betrifft nur Tagesbesucher. Das Ticket kostet pro Person fünf Euro, Kinder unter 14 Jahren sind von der Gebühr befreit.

Die Registrierung und Bezahlung erfolgt über die Internetseite Contributo di Accesso*. Diese steht inzwischen auch in deutscher Sprache zur Verfügung. Der nach der Bezahlung erzeugte QR-Code ist bei einer Kontrolle vorzuweisen. Wer ohne Ticket unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld zwischen 50 und 300 Euro.

Von der Gebühr befreit sind Reisende, die mindestens eine gebuchte Übernachtung in der Lagunenstadt nachweisen können. In Frage kommen Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen.

WICHTIG: Auch Übernachtungsgäste müssen sich auf der oben genannten Internetseite registrieren und dabei unter anderem auch Name und Adresse der Unterkunft angeben. Den QR-Code erhalten sie dann gebührenfrei.

Übernachtungsgäste zahlen unabhängig vom Tagesticket bereits seit 2011 eine Kurtaxe. Diese ist je nach Art der Unterkunft gestaffelt und wird pro Nacht berechnet.

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13 Millionen Euro für die Stadtkasse

Von der Gebühr verspricht sich die Stadt 13 Millionen Euro an Einnahmen pro Jahr. Das Geld soll dazu verwendet werden, die Müllabgaben für die Bewohner zu senken und Umweltprojekte zu fördern.

Kritiker der Beschlüsse bezweifeln allerdings, ob diese Rechnung aufgeht. Die Tageszeitung "Corriere della Sera" kommt zu dem Ergebnis, dass die geplanten Einnahmen gerade ausreichen, um die nötige Infrastruktur der Gebühr und die Kontrollen zu finanzieren.

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Weitere Pläne gegen Massentourismus

Ab dem 1. Juni 2024 verbietet Venedig von Reiseführern begleitete Touristengruppen mit mehr als 25 Personen. Auch dürfen bei Führungen im Stadtzentrum und den Inseln Burano, Murano und Torcello keine Lautsprecher mehr zum Einsatz kommen. Dass Reisegruppen auf Brücken oder in engen Gassen anhalten, soll künftig auch nicht mehr toleriert werden.

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