Mercedes-Rückruf: Mehr als 100.000 Fahrzeuge betroffen

Wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Rückruf für mehr als 100.000 Fahrzeuge des Herstellers Mercedes angeordnet. Wer nicht reagiert, muss mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.
Software-Update wegen Thermofenster
Halter werden von Mercedes direkt kontaktiert
Bei Nichtbeachtung droht die Stilllegung des Fahrzeugs
Gut acht Jahre nach Aufdeckung des Dieselskandals kämpft Mercedes-Benz immer noch mit den Folgen: Mehr als 100.000 Fahrzeuge müssen in die Werkstatt.
Rückruf: Unzulässiges Thermofenster
Konkret bemängelt das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) eine Funktion der Motorsteuerungs-Software. Diese bewirkt, dass die Abgasreinigungsanlage des Fahrzeugs nur in einem bestimmten Außentemperaturbereich voll funktionsfähig ist (das sogenannte Thermofenster).
Um dies zu beheben, müssen die betroffenen Diesel auf Anordnung des KBA mit einem Software-Update ausgestattet werden.
Mercedes-Halter werden direkt kontaktiert
Mercedes hat angekündigt, Halterinnen und Halter schriftlich über den Rückruf zu informieren. Zudem können alle Kunden und Kundinnen selbst online überprüfen, ob ihr Fahrzeug eine neue Software benötigt.
Laut Konzernangaben sind vor allem Dieselmodelle der Schadstoffklassen Euro 5 und Euro 6b betroffen. Wer auf den Rückruf nicht reagiert, muss laut KBA mit der Stilllegung seines Fahrzeugs rechnen.
Dieselskandal: Thermofenster laut EuGH unzulässig
2022 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung für unzulässig erklärt. Damit verwarf das Gericht die Argumentation der Autokonzerne, diese seien notwendig, um den Motor vor Schäden zu zu bewahren.
Das KBA orientiert sich an dieser Rechtsauffassung. Daher ist es möglich, dass es bei weiteren Herstellern zu ähnlichen Anordnungen kommen wird.