Österreich schließt Grenzen wegen Maul- und Klauenseuche

Stau vor dem Grenzübergang Nickelsdorf von Österreich nach Ungarn
Am Grenzübergang Nickesldorf zwischen Österreich und Ungarn gibt es derzeit lange Wartezeiten wegen der Maul- und Klauenseuche © imago images/Xinhua

Österreich hat wegen des Ausbruchs der Maul-und Klauenseuche (MKS) in einigen Nachbarländern etliche Grenzübergänge bis auf Weiteres geschlossen. Welche Übergänge betroffen sind und was das für Osterurlauber bedeutet.

  • Update: Beschränkungen im Wiener Zoo

  • Grenzübergänge zu Ungarn und der Slowakei geschlossen

  • Wartezeiten an offenen Grenzen

  • Tierseuche sorgt für Einschränkungen im Reiseverkehr

Aufgrund des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche in der Slowakei und Ungarn sind etliche österreichische Grenzübergänge bis voraussichtlich 20. Mai 2025 geschlossen. Die Tierseuche ist hochansteckend und beeinträchtigt den Reiseverkehr in dieser Region erheblich.

Österreichs Grenzen zu wegen Maul- und Klauenseuche

Betroffen von den Sperren sind bislang meist kleinere Grenzübergänge in Niederösterreich und im Burgenland. Eine Übersicht der gesperrten Grenzen (die meisten davon von und nach Ungarn) gibt es auf der Webseite der Landwirtschaftskammer Österreich und beim ÖAMTC. Die Überwachung der Übergänge wird von der Polizei in unterschiedlicher Stärke und Intensität durchgeführt.

Große Grenzübergänge offen

Die großen Grenzübergänge wie Nickelsdorf (Ungarn) und Kittsee (Slowakei) sind offen. Dort wird allerdings rund um die Uhr verstärkt kontrolliert, was zeitweise zu längeren Wartezeiten und Staus führt. Die Landesbehörden können Fahrzeuge anhalten und desinfizieren, darauf weist die österreichische Landwirtschaftskammer hin. Nachdem sich die MKS-Fälle inzwischen häufen, werden an den offenen Grenzen Seuchenmatten für die einreisenden Fahrzeuge ausgelegt.

Die slowakische Polizei führt ihrerseits im Zeitraum von 7 bis 19 Uhr Grenzkontrollen und stichprobenartige Fahrzeugkontrollen sowie Desinfektionsmaßnahmen durch.

Betroffen von den verstärkten Kontrollen und den Staus sind somit auch Osterurlauber, die von Wien nach Budapest bzw. Bratislava reisen wollen.

Aktuelle Verkehrsinformationen aus Österreich finden Sie hier.

Tirol und Salzburgs Grenzen nicht betroffen

An den Tiroler und Salzburger Autobahnübergängen Walserberg (A 8 München – Salzburg) und Kiefersfelden (A 93 Rosenheim – Kufstein) gibt es derzeit keine Grenzprobleme wegen der Maul- und Klauenseuche. Dasselbe gilt für Suben (A 3 Passau – Linz), dem Grenzübergang zu Oberösterreich.

Hier geht's zur ADAC Stauprognose.

MKS: Einschränkung im Reiseverkehr

Für Menschen ist das MKS-Virus ungefährlich, aber sie tragen den Erreger weiter – an Schuhen, Reifen oder Kleidung. Hunde, Katzen und andere Haustiere (wie zum Beispiel Pferde) können auch nicht an der MKS erkranken. Sie können jedoch mit dem Virus kontaminiert sein und es somit indirekt weiterverbreiten.

Der österreichische Mobilitätsclub ÖAMTC weist darauf hin, dass es aktuell noch keine Einschränkungen bei der Mitnahme von Hunden und Katzen gibt. Die Maßnahmen können sich aber je nach Seuchenverlauf rasch ändern.

Nach dem Ausbruch der Tierseuche gibt es in den betroffenen Regionen in Ungarn und der Slowakei Sperr- und Überwachungszonen. Für lebende Tiere empfänglicher Arten, frisches Fleisch, Rohmilch, Wildbret und Jagdtrophäen aus Ungarn und der Slowakei gilt bis auf Weiteres ein Einfuhrverbot nach Österreich. Vorsicht daher auch bei der Mitnahme von z.B. Sandwiches, Wurstbroten etc.

Tierschauen, Märkte mit Tieren, Reitturniere etc. in der näheren Region sind geschlossen bzw. wurden abgesagt. Auch in Zoos und Wildparks muss mit Einschränkungen (gesperrte Bereiche, Zugang nur über Desinfektionsmatten etc.) gerechnet werden.

Zur Situation in Österreich: Dort gibt es bislang keinen bestätigten MKS-Fall. Dennoch gelten in Teilen Niederösterreichs und im Burgenland Beobachtungszonen.

Österreich: MKS-Schutz am Neusiedler See, Wiener Zoo

Der bei Touristen beliebte Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel im Burgenland ist für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Bestimmte gefährdete Tierarten bleiben vorsorglich in den Ställen. Fußgängerinnen und Radfahrer müssen Seuchenteppiche passieren. Die Parkverwaltung bittet dringend, auf den Wegen zu bleiben.

In Wien hat der Tiergarten Schönbrunn das Streichelgehege geschlossen. Teilbereiche sind gesperrt, für MKS empfängliche Tierarten werden besonders geschützt.

Slowakei: Vorsicht in der Hohen Tatra

In der Slowakei warnen die Behörden derzeit vor Wanderungen in der Hohen Tatra. Die Behörden befürchten, dass sich das MKS-Virus auf seltene Wildtiere im Tatra-Nationalpark ausbreiten könnte. Wie das polnische Nachrichtenportal "Wydarzenia Interia" berichtet, habe die slowakische Parkverwaltung Tanap Reisende gebeten, Bergwanderungen derzeit sorgfältig abzuwägen. Wandernde werden dringend gebeten, sich strikt an Hygienevorschriften zu halten und Hunde nur unter strengster Kontrolle mitzuführen.

Hier geht es zur österreichischen Verordnung zur MKS:

MKS-Verordnung Österreich: Grenzschließungen
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Auch interessant: Touristische Informationen zur Slowakei, zu Ungarn, Niederösterreich und zum Burgenland.