Sehenswürdigkeiten in Wien: Die besten Tipps

Gondel des Riesenrads auf dem Wiener Prater und Skyline
Blick vom berühmten Riesenrad auf dem Wiener Prater über die Stadt © iStock.com/LeManna

Wien ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Tipps für eine Tour zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Museen und Parks in der Donaustadt.

  • Wiens Klassiker: Albertina, Schönbrunn, Stephansdom

  • Genuss: Kaffeehäuser und Würstelstände

  • Tipps für einen Wienbesuch mit Kindern

Schon oft wurde die österreichische Hauptstadt zur lebenswertesten Stadt der Welt gekürt. Nicht zu Unrecht: Die Wiener Melange aus Pomp, Genuss und Kultur, aus Wiener Schmäh und morbidem Charme ist einzigartig.

Karte: Wien auf einen Blick

Hofburg mit Hofreitschule: Kaiserlich schön

Ausstellung im Sisi-Museum in Wien
Im Sisi-Museum sind Repliken des Ungarischen Krönungskleides (vorne) sowie des Polterabendkleides zu sehen© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H./Severin Wurnig

Die Alte Hofburg ist die ehemalige Wiener Residenz der Habsburger. Bewundern kann man hier die Privatgemächer von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth, besser bekannt als Sisi. In den Kaiserappartements beleuchtet das Sisi-Museum das Leben der berühmten Monarchin. In der Silberkammer zeigt das kaiserliche Tafelgerät, wie vornehm bei "Kaisers" gespeist wurde. Die Kronjuwelen sind in der Schatzkammer zu besichtigen.

Auch ein Besuch der Spanischen Hofreitschule in der Stallburg lohnt. Die Präzision der Bewegung der Lipizzaner im Takt des Wiener Walzers ist ergreifend. Vor allem vormittags beim Training bekommen Gäste einen guten Einblick in die Welt der weißen Pferde. Sehenswert ist zudem das Lipizzaner-Museum.

Wer schon mal da ist, kann nicht zuletzt die nahe Hofbibliothek besichtigen. Die Wände des barocken Prunksaals, fast 80 Meter lang und 20 Meter hoch, schmücken 15.000 Bände des Prinzen Eugen von Savoyen, in rotes, blaues und gelbes Leder gebunden.

Schloss Schönbrunn: Wiens Top-Sehenswürdigkeit

Außenansicht des Schloss Schönbrunn in Wien
Schloss Schönbrunn ist das meistbesuchte Gebäude der Stadt© Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H./Alexander Eugen Koller

Mit jährlich mehr als drei Millionen Besucherinnen und Besuchern ist Schloss Schönbrunn die meistbesuchte Wien-Sehenswürdigkeit. Das größte Schloss Österreichs wurde im Jahr 1643 erbaut und gehört zum Unesco-Welterbe. Kaiser Franz Josef wurde hier geboren; seine Frau Sisi und zuvor Kaiserin Maria Theresia nutzten die Anlage als Sommerresidenz. Im Spiegelsaal musizierte Mozart als sechsjähriges Wunderkind.

Von den 1441 Räumen kann man 45 besichtigen, darunter die Wohn- und Arbeitsräume von Kaiser Franz Joseph. Auch Maria Theresias "Millionenzimmer" mit kunstvoll in Palisander gefassten Miniaturen ist sehenswert. Zwischen dem Schloss und der Gloriette – einem Pavillon, von dem aus man einen tollen Blick über das barocke Ensemble und die Stadt hat – erstreckt sich die riesige Parklandschaft mit dem ältesten Tiergarten der Welt. Lustig mit Kindern: ein Spaziergang durch das Hecken-Labyrinth des Schönbrunner Irrgartens.

Wiener Staatsoper: Musiktheater der Superlative

Die Wiener Staatsoper, ein imposanter Neorenaissance-Bau, wurde 1869 eröffnet© Shutterstock/TTstudio

Die Wiener Staatsoper wurde im Jahr 1869 mit Mozarts "Don Giovanni" eröffnet und zählt heute zu den wichtigsten Opernhäusern überhaupt. Die Wiener Philharmoniker sind ein Orchester von Weltruf, alle Megastars der Opernszene haben hier gesungen – von Caruso über Maria Callas bis Pavarotti. Seit Jahrzehnten findet in der Staatsoper zudem der Wiener Opernball statt, der als Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens in Österreich gilt.

Es lohnt sich, bei einer Führung durch das Haus einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Festtreppe, Marmorsaal und der rot-goldene Zuschauerraum sind atemberaubend. Über allem strahlt der große Lüster – mit drei Tonnen Kristallglas und 1100 Glühbirnen.

Spar-Tipp: Wer eine Aufführung erleben will, muss nicht gleich mehrere Hundert Euro ausgeben. Ein Stehplatz* kostet zwischen 13 und 18 Euro. Die Stehplatzkasse öffnet 120 Minuten vor Vorstellungsbeginn.

Naschmarkt: Kulinarische Weltreise

Gemüse- und Obststände auf dem Wiener Naschmarkt
Gemüse- und Obststände auf dem Wiener Naschmarkt© Shutterstock/Karl Allen Lugmayer

Der quirlige Naschmarkt am Rande der Wiener Altstadt ist die kulinarische Nummer eins unter den Wien-Sehenswürdigkeiten. Die rund 120 Stände und Lokale bieten Spezialitäten aus aller Welt. Ein prima Platz, um das bunte Treiben zu beobachten, ist das Restaurant Neni.* Dort werden israelisch-orientalische Spezialitäten kredenzt, etwa Shakshuka, also in würzigem Tomatenragout pochierte Eier. Moderne asiatische Küche gibt es im Market.* Vegetarier und Veganer werden im Tewa* glücklich. Wer gerne stöbert, sollte den Trödelmarkt an der Kettenbrückengasse besuchen (samstags 6.30 bis 14 Uhr).

Hundertwasserhaus: Bunt und ungerade

Fassade des Hunderwasserhaus in Wien
Bunt und fröhlich: Das Hundertwasserhaus in Wien© Shutterstock/Mistervlad

Die mit vielen Farben verzierte Außenfassade des Hundertwasserhauses an der Kegelgasse 34–38 fällt auf. Das Bauwerk trägt die Handschrift des Künstlers Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser (1928–2000), der bürgerlich Friedrich Stowasser hieß. Sein Künstlername ist Programm. Die Verbindung von träumerisch anmutender Malerei und einer Architektur ohne rechte Winkel und gerade Linien macht das Gebäude zu einer unvergesslichen Wien-Sehenswürdigkeit. "Dieses Haus ist meine Seele", hat Hundertwasser einmal gesagt.

Mehr als 250 Bäume und Sträucher auf Balkonen und Dachterrassen verwandeln den Wohnkomplex, in dem etwa 200 Menschen leben, in eine grüne Oase. Da es sich um private Wohnungen handelt, ist das Gebäude nur von außen zu besichtigen. Im Kaffeehaus "Kunst und Café" im Erdgeschoss kann man sich aber einen Film anschauen, in dem der Künstler sein Meisterwerk detailliert vorstellt.

Tipp: Gegenüber befindet sich das Hundertwasser Village, ein Einkaufszentrum mit Dorfplatz, Bar und Geschäften im Hundertwasser-Stil. Das Hundertwasser-Museum im Kunst Haus Wien liegt auch nur 400 Meter entfernt.

Museumsquartier: Wiens Wohnzimmer

Liegen im Wiener Museumsquartier
Ikonisch: Die Outdoor-Liegen im Museumsquartier haben sich zu einer eigenen Sehenswürdigkeit entwickelt© Shutterstock/cktravels.com

In den charmanten Höfen des Museumsquartiers, kurz MQ genannt, chillt alle Welt auf den "Enzis". So heißen die überall verteilten Outdoor-Loungemöbel. Die einstigen kaiserlichen Hofstallungen aus dem 18. Jahrhundert sind heute ein rund 90.000 Quadratmeter großer Kunst- und Szenetreff. Hier befinden sich zahlreiche Museen und Galerien, Restaurants, Cafés und Läden.

Unbedingt sehenswert: die Sammlung Leopold mit Werken des Expressionismus, des Jugendstils und der Wiener Werkstätte. Ein weiterer Höhepunkt ist das Mumok, ein dunkelgrauer Basaltquader, der neben Kunst der klassischen Moderne auch Arbeiten der Pop Art, der Fluxus-Bewegung, des Nouveau Réalisme und des Wiener Aktionismus beherbergt.

Stephansdom: Wiens Wahrzeichen

Stephansdom und Wiener Skyline
Etwa 230.000 bunt glasierte Ziegel zieren das Dach des Wiener Stephansdoms© Shutterstock/mRGB

Im Mittelpunkt des 1. Bezirks, der sogenannten Inneren Stadt, steht der Stephansdom. 343 Stufen führen den 136,44 Meter hohen Südturm hinauf, bis in die Türmerstube. Von dort aus hat man einen großartigen Blick über Wien. Auf den niedrigeren Nordturm, der die 21 Tonnen schwere Pummerin-Glocke beherbergt, gelangt man bequem per Lift.

Der von den Wienerinnen und Wienern liebevoll "Steffl" genannte Dom aus dem 12. Jahrhundert gilt als Nationalheiligtum Österreichs. Das Mittelschiff beeindruckt durch die hohen Deckengewölbe, mittelalterlichen Glasfenster und die vielen Seitenaltäre. Sehenswert ist auch die spätgotische Sandstein-Kanzel, die mit Kröten und Echsen verziert ist.

Karlskirche: Meisterwerk des Barock

Karlskirche in Wien
Auffälliger Sakralbau mit mächtiger Kuppel: Die Karlskirche© Shutterstock/Mistervlad

Die barocke Karlskirche von 1739 gehört zu den prächtigsten Sakralbauten Europas. Spektakulär ist die 72 Meter hohe Kuppel, die in Ellipsenform errichtet wurde. Der Fassade der Karlskirche ist ein Portikus vorgesetzt, welcher an einen griechischen Tempel erinnert. Die beiden Triumphsäulen sind der Trajanssäule in Rom nachempfunden. Während der letzten großen Pestepidemie gelobte Kaiser Karl VI., eine Kirche bauen zu lassen. Den Wettbewerb gewann Johann Fischer von Erlach, einer der bedeutendsten Barockarchitekten.

Ein gläserner Panoramalift befördert die Besucher inmitten der Kirche auf eine Plattform in 32,5 Metern Höhe. Von dort aus lassen sich die farbenfrohen Kuppelfresken des Malers Johannes Michael Rottmayr aus der Nähe bewundern.

Belvedere: Barocke Pracht und Klimt-Museum

Gemälde Der Kuss von Klimt im Belvedere
Gold wert: Das weltberühmte Gemälde "Der Kuss" von Gustav Klimt im Wiener Museum Belvedere© Belvedere, Wien/Lukas Schaller

Wer kennt ihn nicht, den weltberühmten "Kuss"? In der weltweit größten Gemäldesammlung von Werken Gustav Klimts im Museum im Oberen Belvedere ist das Original zu bewundern. Weitere Herzstücke der Sammlung sind Hauptwerke von Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Dazu kommt herausragende Kunst aus Mittelalter, Barock, Klassizismus und Biedermeier.

Das wunderschöne Schlossensemble besteht aus Oberem und Unterem Belvedere, dem Winterpalais des Prinz Eugen und der ehemaligen Orangerie. Das barocke Gesamtkunstwerk gehört zum Unesco-Welterbe. Ein Spaziergang durch den Schlosspark, einem Juwel barocker Gartenarchitektur mit üppigen Blumenbeeten und Skulpturen, ist ein unvergessliches Erlebnis.

Albertina: Kunst von Weltruf

Luftaufnahme der Albertina in Wien
Die Wiener Albertina beherbergt eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt© WienTourismus/Christian Stemper

Gut 100 Jahre lang residierten die Habsburger Erzherzöge in der Albertina. Heute ist sie ein Museum. Und was für eins: Alle bedeutenden Künstler und Künstlerinnen der modernen und zeitgenössischen Kunstgeschichte sind dort ausgestellt. Monets "Seerosenteich" ist ebenso zu bewundern wie Gemälde von Chagall, Picasso oder auch Malewitsch.

Zu den Höhepunkten der riesigen grafischen Sammlung zählen Albrecht Dürers "Feldhase" sowie seine Zeichnung "Betende Hände". Mit insgesamt rund 140 Arbeiten besitzt die Albertina den weltweit bedeutendsten Bestand an Zeichnungen des Nürnberger Renaissancekünstlers. Diese Werke jedoch werden aus konservatorischen Gründen nicht permanent gezeigt – in der Dauerausstellung sind Kopien zu sehen.

Wiener Melange: Die berühmten Kaffeehäuser

Gäste im Cafe Central in Wien
Treffpunkt: Das im venezianischen Stil gestaltete Wiener Café Central wurde 1876 eröffnet© Shutterstock/Giannis Papanikos

Alle Wege führen ins Kaffeehaus. Zu den beliebtesten zählen das Café Central und das Café Hawelka. Diese klassischen Kaffeehäuser erinnern an die Zeiten, als sich Schriftsteller, Dichterinnen und Gelehrte zum Zeitungslesen und Philosophieren trafen. Man sollte im Kaffeehaus übrigens nicht einfach einen Kaffee bestellen – das macht kein Wiener. Lieber nimmt man einen "Kleinen Braunen" (Espresso), einen "Einspänner" (Mokka mit Schlagsahne) oder auch eine "Melange" (Milchkaffee).

Souvenir-Tipp: Die ehemalige k. u. k. Hofzuckerbäckerei Demel hat immer noch Sisis Lieblingsnascherei im Programm: mit Zucker überzogene Veilchen.

Wiener Würstelstände: Glück to go

Bitzinger Würstlestand in Wien
Wiens berühmtester Würstelstand: Bitzinger bei der Albertina© Stefan Fürtbauer

Ein Würstel an einem der vielen Stände zu genießen, ist für viele Wien-Reisende ebenso ein Muss wie das Wiener Schnitzel. Die Auswahl ist groß, gekocht oder gebraten werden die Würstel mit Senf, Meerrettich oder auch Ketchup serviert. Auf eine "Eitrige mit Buckel" geht es zu Leo*, Wiens ältestem Würstelstand an der Ecke Nußdorfer Straße/Währinger Gürtel. "Eitrige" sind mit Käsewürfeln gefüllt Brühwürste, auch Käsekrainer genannt. "Buckel" bezeichnet ein Brotstück.

Der berühmteste Würstelstand der Stadt findet sich übrigens bei der Albertina: Beim Bitzinger* lässt man den Opernbesuch ausklingen. Zu den Wurstspezialitäten wird sogar Champagner angeboten.

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Haus der Musik: Dirigieren probieren

Digitales Dirigieren im Haus der Musik in Wien
Habe die Ehre: Im Haus der Musik können Gäste die Wiener Philharmoniker dirigieren – zumindest virtuell© Haus der Musik/Hanna Pribitzer

Auf vier Stockwerken kann man im Haus der Musik in die Welt der Klänge und Instrumente spielerisch eintauchen. Auf einer Etage geht es um die Komponisten der Wiener Klassik, also Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert und Strauss (Sohn). Auch Gustav Mahler und der so genannten Zweiten Wiener Schule um Arnold Schönberg sind Räume gewidmet.

Besonders faszinierend sind die vielen interaktiven Elemente in dem Erlebnis-Klangmuseum: Mit dem Terminal "Namadeus" können Gäste ihren Namen in eine historische Komposition von Mozart verwandeln. Und wer einmal Chef der Wiener Philharmoniker sein will, kann das berühmte Orchester virtuell mit einem elektronischen Taktstock dirigieren.

Wien mit Kindern

Naturhistorisches Museum

Sauriersaal im Naturhistorischen Museum in Wien
Blick in den Sauriersaal des Naturhistorischen Museums Wien, vorne der Allosaurus© imago images/Peter Schickert

Echte Dinos hautnah: Im Sauriersaal des Naturhistorischen Museums können nicht nur Kinder gigantische Dinosaurierskelette bestaunen. Hübsch gruselig ist der sehr echt wirkende Allosaurier: Er bewegt sich und kann schaurig brüllen. Auch ein Skelett der Riesenschildkröte Archelon ischyros wird präsentiert, der größten bekannten Schildkröte der Welt. Spektakulär ist außerdem die Säugetier-Ausstellung mit Gorillas, Bären und Elefanten.

Zoom-Kindermuseum

Kind im Zoom Kindermuseum in Wien
Hören und Staunen: Hörstation im Zoom-Kindermuseum im Museumsquartier© ZOOM Kindermuseum/eSeL.at

Das Zoom-Kindermuseum im Museumsquartier finden Kids garantiert megacool. Während die Kleineren eher die Unterwasserwelt anspricht, werden die Größeren vom Trickfilmstudio begeistert sein. Im Multimedialabor können Jugendliche in die Rolle von Regisseuren, Kameraleuten oder Drehbuchautoren schlüpfen – und sogar selbst Trickfilme und Popsongs produzieren.

Text: Hans Schloemer

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