Alles außer Serien: Streaming-Tipps gegen die Lockdown-Langeweile

Drohnen Bild von einer Küstenstrasse auf Hawaii, mit Meer, Palmen, Straße und Häusern.
Virtuelle Stadtrundfahrt: Einmal zum Waikiki Beach auf Hawaii, bitte! © iStock.com/wallix

Livestream-Events, virtuelle Stadtrundfahrten und Islands Schreitherapie: Das sind die originellsten Streaming-Ideen gegen den Corona-Blues.

In Lockdown-Zeiten ist das soziale Leben begrenzt, seit Monaten sind Kultureinrichtungen, Restaurants und Bars geschlossen. Immer mehr Kulturschaffende, Veranstalter, Winzer und Sommeliers denken um und verlagern ihre Angebote ins Internet. Eine Auswahl.

Für Kulturfans: Opern, Zaubershows und mehr

Szenenbild einer Oper
Virtuos virtuell: Die Oper "Pelléas et Mélisande" im Grand Théâtre de Genève© Rahi Rezvani

Einige Opernhäuser und Theater präsentieren ihre Stücke momentan via Livestream oder als Video-on-Demand, etwa die Bayerische Staatsoper*, die Oper Frankfurt* und das Schauspielhaus Bochum*. Sehenswert ist auch die jüngste Genfer Version von Claude Debussys Eifersuchtsdrama "Pelléas et Mélisande": Bereits im Januar wurde das von den Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui und Damien Jalet gemeinsam mit der Performance-Künstlerin Marina Abramovic speziell für das Streaming-Format inszenierte Stück im Grand Théâtre de Genève vor leeren Rängen aufgeführt; ab 19. Februar ist es für sechs Monate kostenlos auf der Kulturplattform Opera Vision* zu sehen.

Tipp für Familien: Die Ehrlich Brothers, das berühmte Magier-Duo aus Ostwestfalen-Lippe, planen für Ostern eine Livestream-Show zum Mitzaubern* im Wohnzimmer. Die Familienbox kostet 99 Euro – inklusive Zauberrequisiten für fünf Personen und Versand.

Für Reisehungrige: Stadtrundfahrt per Klick

Screenshot von einer virtuellen Autofahrt durch einen Jachthafen auf Hawaii.
Virtuell durch Honolulu: So geht Stadtrundfahrt zu Corona-Zeiten© driveandlisten.herokuapp.com

Lust auf einen Städtetrip? Die Website Drive & Listen* macht’s möglich. Einfach im Menü eine von aktuell 53 Städten auswählen, schon sitzt man im virtuellen Auto und fährt zu lokalem Radio durch die Straßen. Ein in München lebender Masterstudent hat die Anwendung im ersten Corona-Lockdown entwickelt und fügt seither nach und nach weitere Städte hinzu. Wer will, kann auf diesem Weg zum Beispiel quer durch Rom, Havanna, Tokyo oder Honolulu auf Hawaii cruisen. Die landestypischen Radioklänge machen das Ganze authentisch; bei Bedarf kann man den Sound aber natürlich auch ausmachen.

Für Kunstliebhaber: Virtuell ins Museum

Blick auf eine Wohnunstüre im inneren der Casa Batllo in Barcelona.
Hereinspaziert: Tür in der Casa Batlló in Barcelona © iStock.com/mooofka

Weltweit sind viele Museen und Kulturdenkmäler geschlossen, Kunstmetropolen wie Paris, London, Sankt Petersburg oder New York aufgrund von Reisebeschränkungen unerreichbar. Ganz auf den Kunstgenuss verzichten muss man trotzdem nicht. Einige Häuser bieten kostenlos virtuelle Touren an, sodass man zumindest via Bildschirm eintreten kann in eine andere, fantastische Welt.

Als kurze Auszeit vom Corona-Alltag eignet sich zum Beispiel die Tour durch die Casa Batlló* in Barcelona, ein von Jugendstil-Architekt Antoni Gaudí Anfang des 20. Jahrhunderts umgebautes Gebäude voller geschwungener Formen und farbenprächtiger Mosaike.

Auch der Pariser Louvre*, die 15 Sammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin* und das Amsterdamer Rijksmuseum* lassen sich derzeit vom Sofa aus besichtigen.

Für Gesellige: Interaktive Krimi-Spiele und Online-Weinproben

Eine Frau liegt gefesselt zwischen Holzkisten und schaut in die Kamera.
Wer hat die Weinkönigin entführt? Szene aus dem Online-Krimi-Spiel© Lyonel Stief

Wer sich nicht bloß berieseln lassen will, sondern einen Abend in netter Gesellschaft herbeisehnt, wird im Netz ebenfalls fündig. Beim Online-Krimi-Spiel* des Wiesbadener Improvisationstheaters "Für Garderobe keine Haftung" etwa begeben Sie sich gemeinsam mit Freunden oder Gleichgesinnten auf Verbrecherjagd und versuchen, eine entführte Weinkönigin zu befreien. Die Schauspieler treten dabei als Zeugen auf, die Sie live per Videokonferenz verhören. Tickets kosten 24,95 Euro pro Person.

ADAC Mitglieder erhalten 20 Prozent Nachlass auf Einzel- oder Paartickets. Wer mitmachen will, benötigt lediglich einen Computer mit Webcam und eine stabile Internetverbindung.

Das gilt auch für virtuelle Weinproben, die mittlerweile zahlreiche Weingüter und -läden anbieten. Dabei verköstigen Sie gemeinsam mit Winzern oder Sommeliers verschiedene Weine, erfahren Spannendes über die Produktion und unterschiedliche Weinbauregionen. Anbieter von Online-Weinproben listet das Deutsche Weininstitut* auf.

Wo ADAC Mitglieder sparen können

Hörbücher, Musik, digitale Zeitschriften und mehr: Mit der ADAC Clubkarte können Sie bei zahlreichen Streaming-Anbietern wie Deezer, BookBeat oder auch Readly sparen. Hier geht's zur Übersicht.

Für Frustrierte: Island zum Schreien

Eine gelbe Lautsprecherbox steht auf Felsen am Strand.
Lautsprecher auf Island gegen den Corona-Frust© lookslikeyouneediceland.com

Sollten Sie unter den bisherigen Tipps nicht fündig geworden oder gerade mal wieder der zugegeben bescheidenen Gesamtsituation überdrüssig sein, dann könnte die Website Looks Like You Need Iceland* Abhilfe schaffen. Die isländische Tourismusbehörde hat hier einen virtuellen Ort geschaffen, an dem Menschen aus aller Welt ihren Frust rauslassen und vor dem Computer losschreien können. Der Schrei wird aufgezeichnet und über gelbe Lautsprecherboxen mit der Aufschrift "Let it out" mitten in der isländischen Natur abgespielt – für Sie wie für andere Website-Besucher hörbar, versteht sich. Wenn man also dieser Tage schon nicht reisen kann oder will, so ist die Seite doch immerhin ein skurriler, aber durchaus lustiger Weg, den aufgestauten Frust der letzten Monate, nun ja, ziehen zu lassen.

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