ADAC Publikumspreis für die "Schwarzwald Marie"

Beim Deutschen Tourismuspreis 2025 geht der ADAC Publikumspreis an "Schwarzwald Marie", die erste KI-Botschafterin einer Region. Auf Platz 1 im Wettbewerb: das Projekt "Maker-Advent" aus Chemnitz, ein vorweihnachtliches Mitmachprogramm in vielen Werkstätten.
ADAC Publikumspreis per bundesweiter Online-Abstimmung vergeben
Weitere Preise: Alm-Aktionen und Qualitätslotse in Mecklenburg-Vorpommern
Jury prämiert Zukunfts-Ideen im Tourismus, Innovation und Nachhaltigkeit
Ausgezeichnet wurden die Preisträger jetzt beim Deutschen Tourismustag in Saarbrücken. Bei dem Wettbewerb, den der Deutsche Tourismusverband (DTV) jährlich veranstaltet, gab es diesmal insgesamt 55 Bewerbungen. Gesucht wurden kreative und professionell umgesetzte Erlebnis- und Serviceangebote oder andere Projekte und Produkte, die für Inspiration im Deutschlandtourismus sorgen.
Die Jury bewertet den Innovationsgrad sowie die Kriterien soziale Nachhaltigkeit & Qualität, ökonomische Nachhaltigkeit & wirtschaftliche Effekte und ökologische Nachhaltigkeit. Zusätzlich zu den drei Preisen der Fachjury wurde der ADAC Publikumspreis verliehen.
ADAC Publikumspreis: Schwarzwald Marie
Über den ADAC Publikumspreis konnten bei einer Online-Abstimmung alle Interessierten entscheiden. Gewonnen hat hier die Schwarzwald Marie mit ihren Reisetipps: Die KI-generierte Markenbotschafterin der Schwarzwald Tourismus GmbH soll als empathische Reise-Concierge die Gäste durch alle Phasen ihrer Reise begleiten – in Echtzeit und mehrsprachig.
Marie will maßgeschneidert, authentisch, relevant, inspirierend und ehrlich individuellen Service bieten. Sie greift dabei auf Infos von über 100.000 touristischen Angeboten zu.
Wenn Gäste ihren Standort freigeben, stellt die KI-Markenbotschafterin Freizeitmöglichkeiten im Umkreis von ca. 25 Kilometern vor: Ausflugsziele, Touren, Essen & Trinken, Veranstaltungen und Orte mit Öffnungszeiten, Preisen, aktuellen ÖPNV-Verbindungen und Geheimtipps.
Die Schwarzwald Marie war von der Jury für das Wettbewerbs-Finale nominiert worden, da sie einen neuen Maßstab in der digitalen Gästeberatung setze. Die erste KI-Botschafterin einer regionalen Tourismusmarke in Deutschland sei hochwertig und äußerst ansprechend generiert. Dank der Verknüpfung von regionaler Identität und moderner Technologie gelinge es, personalisierte Empfehlungen zu erhalten. Dies sei eine gelungene moderne Interpretation eines kulturellen Symbols.
"Die mithilfe der KI erschaffene Person der Schwarzwald Marie vereint Tradition und zeitgemäße Erscheinung und gibt dem Chatbot eine menschliche Persönlichkeit", sagt ADAC Tourismusleiter Carsten Cossmann. "Es wird spannend zu sehen, wie die Nutzer hierauf reagieren."
Zwischen dem 20. Oktober und dem 5. November nahmen über 6000 Personen an der Online-Abstimmung über den ADAC Publikumspreis teil, von denen 5036 verifiziert wurden und in die Wertung einflossen.
1. Preis: Maker-Advent Chemnitz

Der erste Preis im Wettbewerb um den Deutschen Tourismuspreis ging an das Projekt Maker-Advent – das kreative Finale im Programm der Kulturhauptstadt Europas 2025, Chemnitz. Fünf Wochen lang soll die Region um die sächsische Stadt dabei zu einer riesigen Weihnachtswerkstatt werden. Handwerker, Ateliers, Museen und Vereine öffnen ihre Tore für Gäste und laden ein zum vorweihnachtlichen "Do-it-together" bei Hunderten von Veranstaltungen in über 40 Städten und Gemeinden.
Gäste können sich an Drechselbänken, Töpferscheiben, Backöfen oder Webrahmen ausprobieren und das regionale Handwerk erleben, wenn sie Schwibbögen fräsen, Anhänger klöppeln oder Nussknackern ein zweites Leben schenken.
Kreatives Mitmachen statt bloßem Weihnachtskonsum – das gefällt der Jury am Projekt Maker-Advent, durchgeführt vom Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft Sachsen mit Fördermitteln der Kulturhauptstadt. Das inspirierende Konzept zur gemeinschaftlichen Stadt- und Regionalentwicklung sei gut übertragbar im Weihnachtsland Sachsen.
Es mache Handwerk sichtbar, stärke regionale Wertschöpfung und fördere die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. In vielen kleinen Mitmachwerkstätten rückten handwerkliche Traditionen in den Mittelpunkt der Kulturhauptstadtregion.
2. Preis: Schwendaktionen im Achental

Auf Platz zwei im Wettbewerb um den Deutschen Tourismuspreis kamen die Schwendaktionen von Achental Tourismus. Gemeinsam mit den Almbauern anpacken können dabei Gäste und Einheimische. Zusammen befreien sie Almflächen von unerwünschten Büschen, Sträuchern oder jungen Bäumen und erhalten dadurch die artenreichen Kulturlandschaften.
So bekommen Urlauberinnen und Urlauber einen intensiven Einblick in die traditionelle Almwirtschaft. Die Teilnehmer kommen miteinander ins Gespräch, gegenseitiges Verständnis wird gefördert. Je nach Wetter starten die Schwendaktionen auf den Almen in der Ferienregion in den Chiemgauer Alpen jeweils im März oder April.
"Tourismus und Almwirtschaft gehen Hand in Hand", lobt die Jury das Projekt. Die Schwendaktionen schafften sinnstiftende Erlebnisse und seien ein lebendiger Beitrag für nachhaltige Tourismusentwicklung. Sie zeigten, wie durch gemeinsames Engagement ein Mehrwert für Gäste, Einheimische und die Region entstehen kann. Das Projekt verbinde Naturerlebnis und -schutz sowie Gemeinschaft. Der Einblick in die traditionelle Almwirtschaft schaffe Verständnis für die Region und stärke die Akzeptanz für den Tourismus.
3. Preis: Qualitätslotse Mecklenburg-Vorpommern

Den dritten Platz im Wettbewerb um den Deutschen Tourismuspreis belegte der Qualitätslotse Mecklenburg-Vorpommern: Der digitale Helfer für mehr Qualität und Nachhaltigkeit begleitet touristische Unternehmen. Das Projekt des Tourismusverbands Mecklenburg-Vorpommern orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen.
Ein Kriterien-Set zeigt das Potenzial für die eigene Unternehmensentwicklung – bis hin zum Selbst-Check, der eine erste Orientierung und die Möglichkeit zum Branchenvergleich bietet. Individuelle Empfehlungen mit praktischen Tipps, Checklisten und schnellen Maßnahmen unterstützen bei der Umsetzung. Das Online-Werkzeug können Interessierte ohne eigene Software nutzen.
Die Jury sieht hier eine gelungene Verknüpfung von Theorie und Praxis. Der digitale Qualitätslotse unterstütze touristische Unternehmen niedrigschwellig und praxisnah dabei, Qualität und Nachhaltigkeit zu steigern. Er gebe Orientierung, indem er komplexe Anforderungen für kleine Betriebe herunterbricht.
Konkrete Empfehlungen motivierten zur Weiterentwicklung. Auch für Betriebe mit begrenzten Ressourcen sei der Einstieg leicht möglich. Das Tool mit klarer Struktur, visuell ansprechend und funktional, bringe eine konsequente Ausrichtung auf Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeitskriterien
Qualitätslotse Mecklenburg-Vorpommern
ADAC ist Premium-Partner des Wettbewerbs
Der ADAC ist Premium-Partner des Deutschen Tourismuspreises, ebenso wie Airbnb und die Deutsche Bahn. Mit der fachlichen und wissenschaftlichen Begleitung wurden BTE Tourismus- und Regionalberatung und das Institut für Tourismus- und Regionalforschung (IfTR) an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften beauftragt.
In vielen ADAC Regionalclubs gibt es eigene regionale ADAC Tourismuspreise, die mit dem Deutschen Tourismuspreis auf Bundesebene vernetzt sind. So konnten in diesem Jahr wieder regional prämierte Projekte, durch die ADAC Regionalclubs unterstützt, am Bundeswettbewerb teilnehmen.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) vertritt seit 1902 die Interessen der Tourismusorganisationen der Länder, Regionen und Orte in Deutschland. Seine Ziele sind die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus sowie die Entwicklung einer bedarfsgerechten touristischen Infrastruktur und eines zukunftsweisenden, nachhaltigen Qualitätstourismus in Deutschland.
Neben der Interessenvertretung für seine rund 120 Mitglieder gegenüber Politik und Behörden initiiert der DTV Projekte, fördert den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Branche und entwickelt touristische Qualitätssysteme weiter.