Die Deutsche Bahn modernisiert das Schienennetz überall in Deutschland. Die Folgen: Großbaustellen, Streckensperrungen und Fahrplanänderungen. Auf diesen Strecken dauert das Bahnfahren länger. Riedbahn Frankfurt/Main und Mannheim bis Mitte Dezember gesperrt Brückenarbeiten zwischen Berlin und Frankfurt/Oder bis Oktober Mehrere Instandhaltungsarbeiten in der Mitte Deutschlands Bis zum Jahr 2030 will die Deutsche Bahn insgesamt 40 wichtige Teilstrecken im Schienennetz für Monate sperren und grundlegend sanieren. Millionen Kundinnen und Kunden müssen sich deshalb auf massive Beeinträchtigungen einstellen. Diese Übersicht zeigt Bahnreisenden alle Großbaustellen und Fahrplanänderungen im Fernverkehr. Die wichtigste Streckensanierung: Am 15. Juli 2024 begann die fünfmonatige Vollsperrung der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Hier will die Deutsche Bahn möglichst alles austauschen, was ausgetauscht werden muss – und die Strecke auch digital aufrüsten. Nach diesem Modell werden auch Dutzende weitere Bahnkorridore angegangen. Großbaustellen im Jahr 2024 Frankfurt am Main – Mannheim (Riedbahn) 15. Juli bis 14. Dezember 2024: Generalsanierung der Riedbahn. Innerhalb der fünf Monate modernisiert die Deutsche Bahn alle Anlagen an der rund 70 Kilometer langen Strecke. Darunter fallen etwa 117 Gleiskilometer, 152 Weichen und 140 Kilometer Oberleitung. Die Generalsanierung umfasst auch die Bahnhöfe, Haltepunkte und Signale sowie den Schallschutz entlang der Riedbahn. Es fahren auf dem Abschnitt weder ICE noch Regional- und S-Bahnen. Es kommt zu Fahrplanänderungen rund um Frankfurt-Hauptbahnhof, Frankfurt-Flughafen, Bensheim, Weinheim, Heidelberg und Mannheim. Im Fernverkehr werden während der Sperrung rund zwei Drittel der ICE- und IC-Züge westlich und östlich der Riedbahn über Mainz und Worms (Ludwigsbahn) beziehungsweise über Darmstadt und Heidelberg (Main-Neckar-Bahn) nach Mannheim umgeleitet. Für Fahrgäste verlängert sich damit die Reisezeit um rund eine halbe Stunde. Das übrige Drittel der Züge fällt aus oder fährt andere Ziele an. Im Regionalverkehr werden alle Züge ausfallen. Die Fahrgäste müssen auf Ersatzverkehr mit Bussen umsteigen. Die DB hat dafür 150 Gelenk- und Überlandbusse gekauft. Alle Fahrzeuge sind mit Toiletten, WLAN und USB-Ladebuchsen ausgestattet. Zudem wurden gut 400 Busfahrerinnen und Busfahrer eingestellt. In Summe gibt es 13 Buslinien, von denen jede im 30-Minuten-Takt fährt. Weil sich die Linien überschneiden, fährt laut Bahn auf allen Abschnitten mindestens alle 15 Minuten ein Bus, auf einzelnen Abschnitten sogar alle fünf Minuten. Die Riedbahn ist eine der wichtigsten Bahnverbindungen in Deutschland. Pro Tag fahren dort mehr als 300 Züge im Regional-, Fern- und Güterverkehr. Insgesamt jede siebte Reise im Fernverkehr der DB führt über die Gleise zwischen Frankfurt/Main und Mannheim. Das sind etwa 60.000 Fernverkehrsreisende pro Tag. Im Regionalverkehr sind es jeden Tag 16.000 Fahrgäste. Erfurt – Eisenach 2. August bis 14. Dezember 2024: Auf dem Streckenabschnitt zwischen Erfurt und Eisenach werden Gleise und Weichen modernisiert. Die Strecke ist aufgrund der Bauarbeiten auf einigen Abschnitten nur eingleisig befahrbar und muss teilweise vollständig gesperrt werden. Die Fernverkehrszüge sollen nach wie vor zwischen Erfurt und Eisenach verkehren. ICE Sprinter zwischen Berlin und Frankfurt via Erfurt entfallen nach Angaben der DB. Auch zwischen Gera und Eisenach werden die Züge temporär entfallen. Aachen – Berlin 5. August bis 14. Dezember 2024: Wegen des sehr hohen Baugeschehens im Bahnnetz kommt es aktuell bundesweit zu Beeinträchtigungen in der betrieblichen Stabilität (verpasste Anschlüsse, verlängerte Reisezeiten, kurzfristige Haltausfälle). Einige ICE-Direktverbindungen für kleinere Fernverkehrshalte in NRW fallen aus. In Aachen entfallen zwei der vier Direktverbindungen von/nach Berlin. In Düren entfällt eine von zwei Direktverbindungen von/nach Berlin. In Gütersloh bestehen vorübergehend lediglich zwei statt der üblichen fünf Direktverbindungen von/nach Berlin. In Herford hält in Fahrtrichtung Berlin eine der vier üblichen Direktverbindungen nach Berlin. Aus Berlin kommend entfallen drei der sechs üblichen Direktverbindungen. In Herzogenrath, Geilenkirchen, Erkelenz, Rheydt, Mönchengladbach, Viersen und Krefeld entfällt eine der beiden Direktverbindung in Richtung Berlin. In der Gegenrichtung hält der ICE-Zug wie gewohnt. Mainz – Köln 13. August bis 14. Dezember 2024: Wegen des sehr hohen Baugeschehens im Bahnnetz kommt es aktuell bundesweit zu Beeinträchtigungen in der betrieblichen Stabilität (verpasste Anschlüsse, verlängerte Reisezeiten, kurzfristige Haltausfälle). Betroffen ist auch die Strecke Mainz – Koblenz – Bonn – Köln. Auf der IC-Linie Frankfurt – Mainz – Köln – Hannover – Dresden verkehren diese Züge – bis auf zwei Zugpaare – nur auf dem Abschnitt zwischen Köln und Dresden. Hierdurch entfallen unter anderem die Halte in Mainz Hauptbahnhof, Koblenz Hauptbahnhof und Bonn Hauptbahnhof. Auf der ICE-Linie (Wien –) Passau – Frankfurt – Koblenz – Dortmund entfällt das ICE-Zugpaar 1626/1627 (Frankfurt–Koblenz–Köln) in Tagesrandlagen. Die restlichen Züge verkehren wie gewohnt. Hierdurch werden Mainz Hauptbahnhof, Bonn Hauptbahnhof und Koblenz Hauptbahnhof zweistündlich angebunden. Hamm – Hannover 16. August bis 29. November 2024: Durch Brückenarbeiten und Arbeiten zum Lärmschutz muss die Strecke zwischen Hamm und Hannover vollständig gesperrt werden. Infolgedessen kommt es zu Einschränkungen im Zugverkehr. Es werden weiterhin Züge zwischen Nordrhein-Westfalen (NRW) und Berlin verkehren. Zwischen NRW und Leipzig beziehungsweise Dresden soll es nur noch Umsteigeverbindungen geben. Die Fernverkehrshalte in Gütersloh, Bielefeld, Herford, Bad Oeynhausen und Minden werden entfallen. Hamburg – Berlin 16. August bis 14. Dezember 2024: Sanierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Es werden Weichen, Gleise und Brücken erneuert, ein Jahr später folgt die Generalsanierung. Dies führt zu zeitaufwendigen Umleitungen und Fahrplanänderungen. Die Fernverkehrszüge verkehren stündlich zwischen den Hauptbahnhöfen Hamburg und Berlin. Einzelne Zwischenhalte (insbesondere Büchen, Ludwigslust und Wittenberge) entfallen. Hamburg – Schwerin 17. August bis 22. November 2024: Im Rahmen der Sanierung der Strecke zwischen Hamburg und Schwerin erneuert die DB Weichen, Gleise und Brücken. Dies führt zu Fahrplanänderungen zwischen Hamburg, Schwerin, Rostock, Stralsund und Binz. Bis zum 29. September verkehren einzelne Fernverkehrszüge zunächst nur auf dem Abschnitt zwischen Schwerin und Stralsund. Zwischen Hamburg und Schwerin wird ein Ersatzverkehr mit Bussen (IC-Bus) eingerichtet. Täglich soll es nur noch eine Direktverbindung zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und dem Ostseebad Binz geben. Koblenz – Köln 6. September bis 11. Oktober 2024: Auf der linken Rheinstrecke werden mehrere Bauarbeiten zur Errichtung drei elektronischer Stellwerke durchgeführt. Die Fernverkehrshalte in Andernach und Remagen werden deshalb für einige Wochen nicht mehr angefahren. Der Zugverkehr am Hauptbahnhof Bonn ist zeitweise eingeschränkt, mitunter halten keine ICE. Die Fernverkehrszüge werden zwischen Koblenz und Köln umgeleitet, wodurch die Fahrten länger dauern. Stuttgart – Zürich 13. Oktober bis 26. Oktober 2024: Mehrere Baumaßnahmen auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen werden gebündelt. Unter anderem erneuert die Deutsche Bahn die Gleise. Dadurch fallen Züge zwischen den Bahnhöfen Stuttgart und Schaffhausen aus und es gibt einen Schienenersatzverkehr mit Bussen. München – Bregenz 13. Oktober bis 2. November 2024: Mehrere Baumaßnahmen auf der Strecke zwischen München und Lindau werden gebündelt. Unter anderem erfolgen Weichen- und Oberleitungsarbeiten zwischen Memmingen und Buchloe. Teilweise entfallen Stopps zwischen München und Lindau-Reutin. Hamm – Hagen 19. Oktober bis 14. Dezember 2024: Auf dem Streckenabschnitt Hamm – Hagen wird gleichzeitig an den Gleisen und den Lärmschutzanlagen gearbeitet. Zudem werden die Bauarbeiten genutzt, um notwendige Arbeiten an den Eisenbahnüberführungen umzusetzen. Auf der Strecke Köln – Wuppertal – Hamm fallen Züge aus. Außerdem gibt es ein reduziertes Fernverkehrsangebot in Wuppertal und Hagen. Sämtliche Fernverkehrshalte in Schwerte (Ruhr) und Unna entfallen. Großbaustellen im Jahr 2025 Hamburg – Berlin Emmerich – Oberhausen Großbaustellen im Jahr 2026 Hamburg – Hannover (vorbehaltlich weiterer Entscheidungen) Hagen – Wuppertal – Köln Troisdorf – Koblenz Koblenz – Wiesbaden Nürnberg – Regensburg Obertraubling – Passau Großbaustellen im Jahr 2027 Lübeck – Hamburg Bremerhaven – Bremen Lehrte – Berlin Hamm – Düsseldorf – Köln Frankfurt/Main – Heidelberg München – Rosenheim Rosenheim – Salzburg Großbaustellen im Jahr 2028 Bremen – Hamburg Nordstemmen – Göttingen Uelzen – Stendal Stendal – Magdeburg Hagen – Unna – Hamm Köln – Bonn – Koblenz Koblenz – Mainz Bebra – Fulda Würzburg – Nürnberg Großbaustellen im Jahr 2029 Hamburg – Hannover (vorbehaltlich weiterer Entscheidungen) Bremen/Rotenburg – Wunstorf Lehrte – Groß-Gleidingen Bebra – Erfurt Aachen – Köln Forbach – Ludwigshafen Stuttgart – Ulm (Altbaustrecke) Großbaustellen im Jahr 2030 Bremen – Osnabrück Osnabrück – Münster Münster – Recklinghausen Minden – Wunstorf Weddel – Magdeburg Kassel – Friedberg Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen Mannheim – Karlsruhe Ulm – Augsburg