Bahnfahren: Wo Baustellen und Sperrungen bis 2030 Ärger machen

Bevor das Bahnfahren dank Modernisierung besser wird, wird es für Zugreisende vielerorts erst einmal schlechter
Bevor das Bahnfahren dank Modernisierung besser wird, wird es für Zugreisende vielerorts erst einmal schlechter© dpa/Dwi Anoraganingrum

Die Deutsche Bahn modernisiert das Schienennetz überall in Deutschland. Die Folgen: Großbaustellen, Streckensperrungen und Fahrplanänderungen. Auf diesen Strecken dauert das Bahnfahren länger.

Bis zum Jahr 2030 will die Deutsche Bahn insgesamt 40 wichtige Teilstrecken im Schienennetz für Monate sperren und grundlegend sanieren. Millionen Kundinnen und Kunden müssen sich deshalb auf massive Beeinträchtigungen einstellen. Diese Übersicht zeigt Bahnreisenden alle Großbaustellen und Fahrplanänderungen im Fernverkehr.

Großbaustellen im Jahr 2023

München – Salzburg

Passagiere die auf einen Zug warten
Bahnreisende müssen auf den betroffenen Strecken oft viel Geduld aufbringen© picture alliance / SZ Photo

Zwischen München und Salzburg in Österreich werden vom 16. Oktober bis 26. November Arbeiten an Bahnsteigen und Oberleitungen durchgeführt. Hierzu ist die Strecke zeitweise vollständig gesperrt. Es kommt zu mehreren Halt- und Teilausfällen sowie Fahrplanänderungen und Umleitungen, auf denen es länger als sonst dauert. Außerdem fahren einige EC- und RJ-Züge nicht. Vom 25. November bis 3. Dezember ist auch die Ausweichstrecke über Mühldorf am Inn gesperrt.

Kassel – Fulda

Die Schnellfahrstrecke zwischen Kassel und Fulda wird noch bis zum 9. Dezember saniert. Da die Bauarbeiten unter einer Sperrung der Strecke stattfinden, werden alle normalerweise über diesen Abschnitt verkehrenden Züge umgeleitet. In Richtung Hamburg verlängert sich die Fahrzeit um bis zu 60 Minuten, in Richtung Berlin um bis zu 50 Minuten.

Koblenz – Mainz

Die Strecke zwischen Koblenz und Mainz ist vom 4. bis 24. November auf dem Abschnitt zwischen Boppard und Werlau komplett gesperrt, weil Brückenarbeiten stattfinden. Die Fernverkehrszüge werden über die rechte Rheinseite umgeleitet, wodurch sich die Fahrzeit um rund 15 Minuten verlängert. Zudem fahren sie die Bahnhöfe in Boppard und Bingen nicht an.

Coburg

Aufgrund der Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks Coburg ist die Strecke zwischen Coburg und Creidlitz vom 10. November (23 Uhr) bis 4. Dezember (4 Uhr) gesperrt. Es kommt zu Umleitungen und Haltausfällen. In Coburg entfallen sämtliche Fernverkehrshalte.

Hannover – Hamm

Vom 10. November (21 Uhr) bis 27. November (5 Uhr) ist die Strecke zwischen Hamm und Hannover auf dem Abschnitt von Löhne bis Bielefeld aufgrund von Brückenarbeiten vollständig gesperrt. Hierdurch kommt es zu Umleitungen mit Fahrzeitverlängerungen von rund 60 bis 80 Minuten, veränderten Ankunfts- und Abfahrtszeiten sowie zu Zug- und Teilausfällen. Zum Beispiel fahren die ICE-Sprinterzüge Bonn – Köln – Berlin in dieser Zeit nicht.

Berlin – Halle

Die Deutsche Bahn führt vom 11. November bis 3. Dezember auf der Strecke zwischen Berlin und Halle Arbeiten an Oberleitungen sowie der Leit- und Sicherungstechnik durch. Die Folge sind Umleitungen, wodurch ICEs bis zu 60 Minuten länger brauchen, veränderte Abfahrtszeiten und Haltausfälle. In Wittenberg halten zudem am 2. und 3. Dezember keine Fernverkehrszüge.

Knoten Köln

Zwischen Köln-Messe/Deutz und Köln-Porz werden noch bis zum 24. November Brückenarbeiten durchgeführt. Die Strecke ist darum vollständig gesperrt. Zwischen Köln und Frankfurt verkehrende Fernverkehrszüge werden umgeleitet. Dadurch verlängern sich die Fahrzeiten um bis zu 25 Minuten, und es kommt zu veränderten Ankunfts- und Abfahrtszeiten. 

Magdeburg – Leipzig

Vom 24. November bis 1. Dezember kommt es zwischen Magdeburg und Leipzig zu Arbeiten an der Leit- und Sicherungstechnik. IC-Linien werden umgeleitet, wodurch sich die Fahrzeiten um bis zu 30 Minuten verlängern können. In Köthen Hauptbahnhof entfallen in diesem Zeitraum alle Fernverkehrshalte.

Köln – Frankfurt

Die Schnellfahrstrecke zwischen Köln und Frankfurt am Main wird vom 25. November (1 Uhr) bis 2. Dezember (3 Uhr) komplett gesperrt. Die normalerweise über die Schnellfahrstrecke fahrenden Fernverkehrszüge werden soweit möglich über das Rheintal umgeleitet. Dadurch fallen ICE-Fahrten teilweise aus oder dauern bis zu 80 Minuten länger. Zudem werden die Bahnhöfe Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg (Süd) nicht mehr durch Züge des Fernverkehrs angefahren. Diese Halte können während der Bauarbeiten mit hierfür eingesetzten Ersatzbussen erreicht werden.

Aktuelle Verkehrsmeldungen

Die Deutsche Bahn informiert über alle aktuellen Bauarbeiten, Streckensperrungen, Fahrplananpassungen, Zugausfälle, Streiks sowie sonstige Beeinträchtigungen auf ihrem Online-Portal*. Dort finden sich auch Informationen der Tochterunternehmen.

Großbaustellen im Jahr 2024

Wolfsburg – Braunschweig

10. Dezember 2023 bis 31. März 2024: Zweigleisiger Ausbau der Weddeler Schleife*. Dies führt zu Zugausfällen und größeren Fahrplanänderungen, längeren Umleitungen und weniger Halten rund um Hildesheim, Braunschweig und Wolfsburg.

Frankfurt – Mannheim (Riedbahn)

2. bis 21. Januar 2024: Vorbereitende Arbeiten zur Generalsanierung der Riedbahn*. Geplant sind eine Vollsperrung und größere Fahrplanänderungen rund um Frankfurt Hauptbahnhof, Frankfurt Flughafen, Bensheim, Weinheim und Mannheim. Ab 15. Juli soll die Strecke dann für fünf Monate nicht befahrbar sein, um Gleise, Weichen, Stellwerke, Oberleitungen und Bahnhöfe zu erneuern.

Duisburg – Oberhausen

Bauarbeiten auf den Bahngleisen
Die Deutsche Bahn will bis 2030 insgesamt 4200 Streckenkilometer modernisieren© IMAGO/Arnulf Hettrich

23. März bis 7. April 2024: Umbau des Autobahnkreuzes Kaiserberg und Abriss einer Brücke*. Aus Sicherheitsgründen müssen die darunter verlaufenden Bahngleise von Duisburg in Richtung Oberhausen und Essen vollständig gesperrt werden. Dies führt zu größeren Fahrplanänderungen rund um Düsseldorf, Duisburg, Oberhausen, Mülheim (Ruhr), Essen und Bochum.

Hamburg – Berlin

17. August bis 14. Dezember 2024: Sanierung der Strecke zwischen Hamburg und Berlin*. Es werden Weichen, Gleise und Brücken erneuert, ein Jahr später folgt die Generalsanierung. Dies führt zu zeitaufwendigen Umleitungen und Fahrplanänderungen rund um Berlin, Wittenberge, Ludwigslust, Büchen und Hamburg.

Kassel – Göttingen

10. Dezember bis 29. Februar 2024: Sanierung des Rauhebergtunnels*. Während der Sanierung des Rauhebergtunnels muss die Schnellfahrstrecke zwischen Kassel und Göttingen vollständig gesperrt werden. Dies führt zu Fahrplanänderungen rund um Kassel-Wilhelmshöhe und Göttingen.

Großbaustellen im Jahr 2025

  • Hamburg – Berlin

  • Emmerich – Oberhausen

Großbaustellen im Jahr 2026

  • Hamburg – Hannover (vorbehaltlich weiterer Entscheidungen)

  • Hagen – Wuppertal – Köln

  • Troisdorf – Koblenz

  • Koblenz – Wiesbaden

  • Nürnberg – Regensburg

  • Obertraubling – Passau

Großbaustellen im Jahr 2027

  • Lübeck – Hamburg 

  • Bremerhaven – Bremen

  • Lehrte – Berlin 

  • Hamm – Düsseldorf – Köln

  • Frankfurt/Main – Heidelberg

  • München – Rosenheim

  • Rosenheim – Salzburg

Großbaustellen im Jahr 2028

  • Bremen – Hamburg

  • Nordstemmen – Göttingen

  • Uelzen – Stendal

  • Stendal – Magdeburg

  • Hagen – Unna – Hamm

  • Köln – Bonn – Koblenz

  • Koblenz – Mainz

  • Bebra – Fulda

  • Würzburg – Nürnberg

Großbaustellen im Jahr 2029

  • Hamburg – Hannover (vorbehaltlich weiterer Entscheidungen)

  • Bremen/Rotenburg – Wunstorf

  • Lehrte – Groß-Gleidingen

  • Bebra – Erfurt

  • Aachen – Köln

  • Forbach – Ludwigshafen

  • Stuttgart – Ulm (Altbaustrecke)

Großbaustellen im Jahr 2030

  • Bremen – Osnabrück

  • Osnabrück – Münster

  • Münster – Recklinghausen

  • Minden – Wunstorf

  • Weddel – Magdeburg

  • Kassel – Friedberg

  • Würzburg – Ansbach – Treuchtlingen

  • Mannheim – Karlsruhe

  • Ulm – Augsburg

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