Das Testfahrzeug mit Multikollisionsbremse (Golf VII) trifft mit 60 km/h im Kreuzungsbereich auf den Unfallgegner. Dabei werden der Fahrerairbag und die Rückhaltesysteme ausgelöst. Auch die Multikollisionsbremse des Fahrzeugs greift ein, Bremsleuchten und Warnblinkleuchten werden aktiviert. Durch den Aufprall wird das getroffene Fahrzeug um 180° gedreht. Die Fahrtrichtung des Golf VII wird durch diesen Crash nur geringfügig verändert. Die Geschwindigkeit des Golf VII reduziert sich durch den Aufprall von 60 km/h auf 30 km/h. Nach der Aktivierung der Multikollisionsbremse kommt der Unfallverursacher 20 Meter nach dem Zusammenstoß mit dem kreuzenden Fahrzeug zum Stehen. Der Golf VII hat sich mit Hilfe seiner ESP-Steuerung (= Notbremsfunktion) abgebremst. Bei einer Restgeschwindigkeit von 10 km/h wird die Bremse wieder gelöst.
Diese Eckdaten (konform mit ISO 26262, Funktionale Sicherheit) wurden so gewählt, dass bei einer sehr unwahrscheinlichen Fehlfunktion keine Vollverzögerung ausgelöst wird und wiederum nach einem Zusammenstoß das Fahrzeug aus dem Gefahrenbereich bewegt werden kann.
Im zweiten Versuch unter gleichen Rahmenbedingungen fährt der Unfallverursacher ohne Multikollisionsbremse (Golf VI) nach dem Aufprall mit etwa 34 km/h weiter. Aufgrund des fehlenden Bremseingriffs reduziert sich die Geschwindigkeit nur durch den Rollwiderstand des Fahrzeuges. Die Folge: Nach einer Wegstrecke von 30 m kollidiert das Fahrzeug mit einer Betonbarriere. Die Aufprallgeschwindigkeit liegt dabei noch über 25 km/h.