Langzeit-EKG: Was Sie beim Tragen beachten sollten

Mit einem Langzeit-EKG lässt sich der Herzrhythmus über einen längeren Zeitraum – meist 24 Stunden – aufzeichnen. Es dient vor allem dazu, Herzrhythmusstörungen aufzudecken.
Enge Kleidung und ruckartige Bewegungen vermeiden
Nicht duschen und starkes Schwitzen vermeiden
Autofahren normalerweise problemlos möglich
Ein Elektrokardiogramm (EKG) zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und macht sie als Herzkurve sichtbar. Mit einem Langzeit-EKG ist dies auch über einen längeren Zeitraum möglich. So können Ärztinnen und Ärzte erkennen, ob und wie häufig im Tagesverlauf Auffälligkeiten im Herzrhythmus auftreten.
Was ist ein Langzeit-EKG?
Ein Langzeit-EKG ist eine Aufzeichnung der elektrischen Herzströme, die auf einen längeren Zeitraum – meist 24 Stunden – ausgelegt ist. Daher spricht man auch von einem 24-Stunden-EKG. In Einzelfällen kann ein Langzeit-EKG auch auf bis zu sieben Tage verlängert werden. Je nach Sprachraum findet sich auch die Bezeichnung "Holter-EKG", nach dem US-amerikanischen Erfinder der Messtechnik.
Ein Langzeit-EKG ist eine gute Option, um zum Beispiel Vorhofflimmern oder andere Veränderungen des Herzrhythmus im Tagesverlauf aufzuzeichnen. Es kann auch erfassen, wie häufig und wie ausgeprägt die Abweichungen sind. Das Gerät erhalten Sie zum Beispiel in einer kardiologischen oder internistischen Praxis. Manchmal ist ein Langzeit-EKG auch bei der Hausärztin oder dem Hausarzt möglich.
Die wichtigsten EKG-Arten
Je nach Fragestellung kommen für ein Elektrokardiogramm verschiedene Aufzeichnungsmethoden zum Einsatz:
Ruhe-EKG: Aufzeichnung der Herzströme über circa zwei Minuten im Liegen
Belastungs-EKG: Aufzeichnung der Herzströme bei steigender körperlicher Belastung, meist auf einem Fahrrad-Ergometer
Langzeit-EKG: Aufzeichnung der Herzströme mit einem tragbaren Gerät über 24 Stunden oder länger
Wie wird ein 24-Stunden-EKG angelegt?
Für ein Langzeit-EKG klebt eine medizinische Fachperson drei bis fünf Elektroden (je nach Gerät) an bestimmten Punkten am Oberkörper auf die Haut. Die Elektroden sind durch dünne Kabel mit dem EKG-Recorder verbunden. Dieses kleine Gerät enthält die Speicherkarte für die Daten. Es lässt sich zum Beispiel am Gürtel befestigen oder mit einem Täschchen um den Hals hängen.
Was anziehen zum Elektrokardiogramm?
Wer ein Langzeit-EKG tragen muss, sollte sich für bequeme Kleidung entscheiden, die Platz für Elektroden und Kabel lässt und die Sie leicht an- und ausziehen können. Ein BH ist kein Problem, solange er nicht zu eng ist und kein Bügel auf die Elektroden im Brustbereich drückt.
Damit die Elektroden gut halten, sollten Sie die Haut am Oberkörper kurz vor dem Anlegen des EKG-Geräts nicht eincremen. Wenn Sie im Brustbereich stark behaart sind, kann es sinnvoll sein, die Haut zu rasieren.
Langzeit-EKG: Was darf man nicht?
Beim Langzeit-EKG geht es darum, die Herzaktivität in ihrem Alltag so realistisch wie möglich aufzuzeichnen. Das heißt, Sie dürfen und sollten ausdrücklich Ihren normalen Tätigkeiten nachgehen – einschließlich Arbeiten, Fahrrad- und Autofahren.
Es gibt jedoch ein paar Ausnahmen:
Nicht duschen, baden oder schwimmen: Die meisten Recorder sind nicht wasserdicht und auch die Elektronen können sich lösen. Mit einem Waschlappen können Sie den Oberkörper vorsichtig reinigen.
Kein schweißtreibender Sport: Sie dürfen sich zügig bewegen. Vermeiden Sie aber starkes Schwitzen und ruckartige Bewegungen, damit die Elektroden an Ort und Stelle bleiben.
Keine elektromagnetischen Felder: Manche Geräte (zum Beispiel eine laufende Mikrowelle) können in unmittelbarer Nähe das Langzeit-EKG stören.
Langzeit-EKG: Protokoll nicht vergessen
Machen Sie sich in der Zeit, in der Sie das EKG-Gerät tragen, grobe Notizen über Ihren Tagesablauf – zum Beispiel, wann Sie körperlich aktiv waren, gegessen haben und ins Bett gegangen sind.
Notieren Sie unbedingt Beschwerden wie Schwindel, Herzrasen oder Kurzatmigkeit mit Uhrzeit. So lassen sich Abweichungen in der EKG-Kurve im Nachhinein besser einordnen.
Wie schlafen mit Langzeit-EKG?
Wichtig ist, dass Sie das EKG-Gerät auch in der Nacht am Körper behalten. Dabei kann es helfen, auf dem Rücken oder der rechten Seite zu schlafen, um den Druck auf die Elektroden zu verringern. Die Tasche mit dem Recorder können Sie ausziehen und das Gerät zum Beispiel unter das Kopfkissen schieben.
Langzeit-EKG: Auswertung
Die Auswertung der Daten dauert bei einem Langzeit-EKG meist ein bis zwei Werktage. Normalerweise erhalten Sie zeitnah einen Termin, um die Ergebnisse zu besprechen. Bei besorgniserregenden Auffälligkeiten wird die Ärztin oder der Arzt Sie gegebenenfalls vorher kontaktieren.
Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V.: Master Pocket-Leitlinie Rhythmologie, Stand 2023, unter: https://leitlinien.dgk.org/2023/master-pocket-leitlinie-rhythmologie-version-2023/ (Abruf: 06.03.2025)
Stiftung Gesundheitswissen: Was ist ein EKG? Stand 09/2022, unter: https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/gesundes-leben/koerper-wissen/was-ist-ein-ekg (Abruf: 06.03.2025)
Deutsche Herzstiftung: Vorhofflimmern: Diagnose oft nur mit Langzeit-EKG, unter: https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzrhythmusstoerungen/vorhofflimmern/vorhofflimmern-diagnose (Abruf: 06.03.2025)