Bei Asthma verengen sich die Atemwege. Was einen Asthmaanfall auslöst und was gegen Atemnot hilft. Meist chronischer Verlauf Typisch sind Husten, erschwerte Atmung und Atemgeräusche Behandlung mit Medikamenten wie Kortison Asthma bronchiale ist eine relativ häufige, chronische Atemwegserkrankung. Etwa zehn Prozent aller Kinder und fünf Prozent der Erwachsenen sind betroffen. Was ist Asthma? Bei Asthma bronchiale befinden sich die Bronchien in einer andauernden Entzündungsbereitschaft, weil die dort ansässigen Immunzellen überempfindlich auf bestimmte Reize reagieren. Besteht Kontakt mit einem solchen Auslöser, wird eine überschießende Abwehrreaktion in Gang gesetzt, durch die sich die Bronchien plötzlich verengen. Was löst Asthma aus? Die Ursache von Asthma ist eine erhöhte Entzündungsbereitschaft der Bronchien. Sie macht sich jedoch nur bemerkbar, wenn Betroffene mit bestimmten Auslösern in Kontakt kommen. Diese sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Je nach Art des Auslösers unterscheidet man drei verschiedene Asthmaformen: Menschen mit allergischem Asthma bronchiale (extrinsisches Asthma) reagieren auf bestimmte Allergene. Dazu zählen zum Beispiel Tierhaare, Hausstaubmilben, Pollen, Pilzsporen oder Nahrungsbestandteile. Nicht-allergisches Asthma (intrinsisches Asthma) wird zum Beispiel durch Infekte der Atemwege, bestimmte Medikamente, körperliche Belastung (Belastungs- oder Anstrengungsasthma) oder reizende chemische Substanzen ausgelöst. Die häufigste Form ist das gemischtförmige Asthma, bei dem allergische und nicht-allergische Auslöser zusammentreffen. Ist Asthma vererbbar? Asthma ist nicht vererbbar, allerdings gibt es vor allem beim allergischen Asthma eine genetische Veranlagung. Betroffene haben häufig bestimmte Veränderungen im Erbmaterial, die zwar allein kein Asthma auslösen, aber das Erkrankungsrisiko erhöhen. Weitere Risikofaktoren für Asthma sind beispielsweise Rauchen, ein erhöhtes Körpergewicht, häufige Infekte und allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen oder Neurodermitis. Typische Symptome bei Asthma Bei Asthma spielen drei Mechanismen eine Rolle, die Fachleute auch als Asthma-Trias bezeichnen: Die Bronchialmuskulatur verkrampft, die Schleimhäute, die die Bronchien auskleiden, schwellen an und es bildet sich vermehrt Schleim. Infolgedessen verschließen sich die Atemwege zunehmend und es kommt zu den typischen Symptomen eines akuten Asthmaanfalls. Sie sind bei allen Asthmaformen vergleichbar: Erschwerte Atmung bis hin zur Atemnot Husten Kurzatmigkeit, vor allem bei Belastung Pfeifende oder rasselnde Atemgeräusche (Giemen, Brummen), vor allem bei der Ausatmung Engegefühl in der Brust Hält ein Asthmaanfall über 24 Stunden an, sprechen Fachleute von einem Status asthmaticus, also einem besonders schweren Anfall. Betroffene sind unruhig und haben Angst zu ersticken. Der Herzschlag ist beschleunigt und es kommt zu einer ausgeprägten Atemnot mit schneller, oberflächlicher Atmung und Blaufärbung der Lippen und Nagelbetten. Wie wird Asthma behandelt? Asthma lässt sich mit Medikamenten oft so gut behandeln, dass viele Betroffene ein weitgehend beschwerdefreies Leben führen können. Auch unterstützende Maßnahmen, insbesondere Asthma-Schulungen, spielen bei der Therapie eine wichtige Rolle. Ist Asthma bronchiale heilbar? Tritt die Erkrankung bereits im Kindesalter auf, wird frühzeitig erkannt und optimal behandelt, heilt sie in etwa einem Drittel aller Fälle im Erwachsenenalter aus. In der Regel verläuft Asthma chronisch und bleibt lebenslang bestehen. Allerdings ist der Verlauf individuell sehr unterschiedlich. Die Beschwerden können relativ konstant bleiben, sich im Laufe der Jahre verbessern oder verschlechtern. Die Erkrankung kann auch für einige Jahre vollständig abklingen und später erneut aufflammen. Außerdem unterliegen die Symptome äußeren Einflüssen wie dem Wetter oder der Jahreszeit. So haben Menschen, deren Bronchien auf Pollen reagieren, zur Blütezeit meist die stärksten Beschwerden, außerhalb der Pollensaison sind sie unter Umständen vollkommen beschwerdefrei. Welche Atemübungen helfen bei Asthma? Bei akuter Atemnot können bestimmte Körperhaltungen und Atemübungen das Atmen erleichtern. Dazu gehören der Kutschersitz, die Torwarthaltung und die Lippenbremse. Beim Kutschersitz setzen Sie sich auf einen Stuhl, beugen den Oberkörper leicht nach vorne und stützen sich mit Ihren Unterarmen auf den Oberschenkeln ab. Der Rücken bildet mit dem Kopf eine gerade Linie. Bei der Torwarthaltung stellen Sie sich breitbeinig hin, gehen leicht in die Knie und stützen sich mit den Armen auf den Knien ab. Auch hier ist der Oberkörper leicht nach vorne gebeugt und bildet mit dem Kopf eine gerade Linie. Die Lippenbremse ist eine Atemtechnik, bei der Sie zunächst tief durch die Nase einatmen und anschließend langsam durch die locker aufeinanderliegenden Lippen ausatmen, ohne die Wangen dabei aufzublähen. Warum helfen Kutschersitz und Lippenbremse? An der Atmung sind verschiedene Muskelgruppen beteiligt, die man in Atemmuskulatur und Atemhilfsmuskulatur unterteilt. Normalerweise ist beim Atmen vor allem die Atemmuskulatur aktiv. Dazu gehören das Zwerchfell und die zwischen den Rippen gelegenen Muskeln. Bei erhöhter Anstrengung oder bei Atemnot kommt zusätzlich die sogenannte Atemhilfsmuskulatur zum Einsatz. Das sind Muskeln im Bereich von Schultern, Brust und Bauch. Der Kutschersitz und die Torwarthaltung helfen bei Atemnot, weil beide Positionen den Einsatz der Atemhilfsmuskulatur erleichtern. Durch die Lippenbremse erhöht sich der Widerstand beim Ausatmen. Die Luft staut sich in die Lunge zurück, der Luftdruck in den Bronchien steigt, die verengten Atemwege erweitern sich. Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.