Eine HPV-Impfung schützt vor Humanen Papillomviren. Diese können Gebärmutterhalskrebs auslösen, aber auch Feigwarzen und seltenere Krebsarten im Intim- und Analbereich. HPV-Impfung für Kinder zwischen neun und 14 Jahren Schutz auch für Jungen wichtig Impfstoffe decken unterschiedliche Virus-Typen ab Humane Papillomviren (HPV) sind weltweit verbreitet und zählen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erregern. Etwa vier von fünf sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Eine Impfung kann schützen. Was genau ist HPV? Humane Papillomviren sind eine Gruppe von mehr als 200 verschiedenen Virustypen. Einige davon können bei Menschen Hautveränderungen wie Warzen – im Intimbereich auch Feigwarzen – hervorrufen. Die meisten HPV-Infektionen bleiben unbemerkt und klingen ohne Folgen ab. Bei bestimmten Varianten (wie HPV 16 und 18) besteht das Risiko, dass sie im Körper verbleiben und das Erbgut von Körperzellen beeinflussen. Das Gewebe verändert sich und das Krebsrisiko steigt. Das gilt besonders für Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) Analkrebs Vulva- und Scheidenkrebs Peniskrebs Krebs im Mund-Rachen-Bereich Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs Häufig spricht man bei der HPV-Impfung auch von einer Gebärmutterhalskrebs-Impfung, auch wenn sie zusätzlich vor anderen Krebsarten schützt. Gebärmutterhalskrebs und seine Vorstufen sind die häufigste bösartige Erkrankung durch HPV. Fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs gehen auf eine HPV-Infektion zurück. Studien aus Großbritannien und Skandinavien belegen, dass eine HPV-Impfung das Risiko für Gebärmutterhals- und Analkrebs deutlich senken kann. Der Effekt ist bei Kindern und jüngeren Teenagern vor den ersten sexuellen Kontakten am deutlichsten. In einer englischen Studie zeigte sich: Für Mädchen, die mit zwölf oder 13 Jahren geimpft wurden, sank das Risiko für Gebärmutterhalskrebs um 87 Prozent. Warum HPV-Impfung für Jungen? Auch Jungen und Männer können sich mit HPV anstecken. Zwar entwickelt sich durch die Infektion kein Gebärmutterhalskrebs, dennoch erhöht sie das Risiko für Krebs am Penis, am After und im Mund-Rachen-Bereich. Dies betrifft Männer unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. In Partnerschaften wandern die Viren häufig hin und her. Mit einer Impfung schützen Jungen und Mädchen nicht nur sich selbst, sondern auch ihre (zukünftigen) Partnerinnen und Partner. Welche HPV-Impfstoffe gibt es? In Deutschland kommen zwei verschiedene HPV-Impfstoffe zum Einsatz: Zweifach-Impfstoff (Cervarix), schützt vor den HPV-Typen 16 und 18 Neunfach-Impfstoff (Gardasil 9), schützt vor HPV 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 Der Zweifach-Impfstoff deckt die beiden mit Abstand häufigsten krebsauslösenden Virustypen ab, der Neunfach-Impfstoff zusätzlich seltenere krebsauslösende Typen sowie häufige Feigwarzen-Erreger (HPV 6 und 11). Es handelt sich dabei um Totimpfstoffe, die nachgebaute leere Virushüllen, aber keine lebendigen Partikel enthalten. Besprechen Sie mit der behandelnden Ärztin oder dem Arzt, welcher Impfstoff zum Einsatz kommen soll. Geimpft wird in kinderärztlichen, hausärztlichen, gynäkologischen oder urologischen Praxen. Nebenwirkungen der HPV-Impfung Beide HPV-Impfstoffe gelten als sicher und gut verträglich. Dennoch können – wie bei jeder Impfung – Nebenwirkungen auftreten. Am häufigsten sind Rötung, Schwellung und/oder Schmerzen an der Einstichstelle Fieber Kopfschmerzen Müdigkeit Muskelschmerzen Viele Jugendliche haben direkt nach der Impfung Kreislaufprobleme und Schwindel. Es ist deshalb ratsam, nach der Spritze noch kurz sitzen oder liegen zu bleiben. Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.