Flöhe: So werden Sie die Plagegeister los

Flöhe können sowohl zu Hause als auch im Urlaub zum lästigen Problem werden. Wie Sie die kleinen Blutsauger erkennen und wirksam bekämpfen.
Verursachen stark juckende Stiche
Überträger sind meist Hunde und Katzen
Bei der Behandlung auch auf Schlafplätze achten
Flöhe sind blutsaugende Parasiten, die weltweit vorkommen und sowohl Tiere als auch Menschen befallen. Es gibt rund 2000 Arten von Flöhen. In Europa sind vor allem der Katzen- und der Hundefloh verbreitet. Im Hinblick auf ihren Wirt sind Flöhe nicht wählerisch und können zwischen Mensch und Tier hin- und herwandern.
Wie sehen Flöhe aus?
Flöhe sind kleine Insekten ohne Flügel und oft nur bei genauem Hinsehen zu erkennen. Die wichtigsten Merkmale:
rund zwei bis vier Millimeter groß
rotbraun bis schwarz gefärbt und glänzend
harter, seitlich abgeflachter Körper
sechs Beine, Hinterbeine länger
Auffällig sind auch die schnellen Bewegungen und geschickten Sprünge der Parasiten. Mit ihren starken Hinterbeinen können sie rund einen halben Meter weit springen.

Flohbisse erkennen
Flohbisse sind streng genommen keine Bisse, sondern Stiche: Die Parasiten saugen Blut über einen Stechrüssel. Flohstiche sehen aus wie rötliche Erhebungen mit einem kleinen Punkt in der Mitte. Oft treten mehrere Stiche in einer Gruppe oder Linie auf ("Flohstraße" oder "Flohleiter"). Häufig betroffene Körperstellen sind:
Füße und Knöchelbereich
Kniebeugen
Ellenbeugen
Hüfte (Hosenbund-Bereich)
Der Stich selbst ist normalerweise schmerzlos, beginnt aber bei Bettwärme rasch heftig zu jucken. Durch Kratzen können sich die kleinen Wunden entzünden. Manchmal bilden sich zusätzlich Bläschen oder Quaddeln im Bereich des Stichs.
Bei Hunden und Katzen ist neben verstärktem Kratzen auch Flohkot im Fell ein wichtiger Hinweis: feinkörnige, schwarze Krümel, die sich bei Kontakt mit einem feuchten Tuch rötlich verfärben.
Flöhe oder Bettwanzen?
Bettwanzen- und Flohstiche ähneln sich optisch und lösen beide einen starken Juckreiz aus. Eine sichere Unterscheidung können medizinische Fachpersonen treffen. Es gibt jedoch einige Hinweise:
Bettwanzenstiche bilden oft Linien, Flohstiche treten tendenziell in Gruppen auf.
Flohstiche jucken sofort, Bettwanzenstiche erst zeitverzögert.
Bettwanzen sind mit fünf bis sechs Millimetern rund doppelt so groß wie Flöhe und sehen von oben flach und rundlich aus, während Flohkörper eher länglich und seitlich abgeflacht sind.
Enger Kontakt mit Haus- und Nutztieren spricht für Flöhe, Übernachtungen in Betten mit häufig wechselnden Schlafgästen (Hotels oder Hostels) für Bettwanzen.
Flohstiche richtig behandeln
Bei juckenden Flohstichen helfen Salben, die entzündungshemmend wirken und den Juckreiz stillen. Dazu eignen sich Wirkstoffe wie Polidocanol, Antihistaminika oder Cortison, zu denen Sie sich in der Arztpraxis oder Apotheke beraten lassen können. Eine Salbe gegen Juckreiz bei Insektenstichen empfiehlt sich für die Reiseapotheke.
Besonders bei Kindern besteht die Gefahr, dass sie juckende Flohstiche aufkratzen und Erreger in die Wunden eindringen. Um das zu verhindern, helfen große Pflaster oder kühlende Umschläge.
Dass Flöhe Krankheiten übertragen, ist in den meisten Ländern unwahrscheinlich. In seltenen Fällen kann ein Flohbiss unter anderem spezielle Bandwürmer, das Flohfleckfieber oder die sogenannte Bartonellose (Katzenkratzkrankheit) übertragen.
Sandflöhe
Auf Reisen in Südamerika, Asien, Afrika und manchen europäischen Mittelmeer-Regionen können auch Sandflöhe eine Rolle spielen. Die winzigen Parasiten verstecken sich im Sand und bohren sich zwischen die Zehen oder unter die Zehennägel. Typisch sind heftig juckende Stiche und Schwellungen im Bereich der Füße und Zehen. Den wirksamsten Schutz bieten geschlossene Schuhe.
So bekämpfen Sie Flöhe
Wie Sie Flöhe wieder loswerden und weitere Stiche vermeiden:
Duschen Sie ausgiebig, waschen Sie die Haare und spülen Sie die betroffenen Stellen gründlich ab.
Wenn Sie Haustiere haben, kämmen Sie sie gründlich mit einem eng gezinkten Kamm. Prüfen Sie das Fell und die Schlafplätze auf Flöhe und Flohkot. Bestätigt sich der Verdacht, behandeln Sie alle felltragenden Haustiere mit einem geeigneten Anti-Floh-Präparat (zum Beispiel Spot-on-Tropfen oder Flohshampoo).
Reinigen Sie Böden, Teppiche und Polstermöbel gründlich mit dem Staubsauger, um auch Eier und Larven zu beseitigen. Entsorgen Sie direkt danach den Staubsauger-Beutel.
Waschen Sie die Bettwäsche, Hunde- und Katzenbetten sowie alle möglicherweise betroffenen Textilien (wie Kleidung, Decken und Kuscheltiere) bei mindestens 60 Grad Celsius. Alternativ können Sie Kuscheltiere und Textilien in einer luftdichten Plastiktüte für mindestens zwei Tage einfrieren.
Flöhe zu Hause und unterwegs
Um Flöhe langfristig loszuwerden, achten Sie beim Reinigen zu Hause besonders auf Körbchen, Sofaritzen und enge Spalten im Boden. Auf Reisen sind Tier-Transportboxen, Koffer und Ritzen im Auto oder Campingmobil kritische Stellen. Hier können sich Hunderte von Floheiern verstecken. Zur Sicherheit können Sie auch spezielle Anti-Floh-Sprays benutzen.
Flohbefall vorbeugen
So halten Sie Flöhe fern:
Führen Sie bei Haustieren regelmäßig eine Flohprophylaxe durch, zum Beispiel mit einem Flohhalsband, speziellen Tabletten oder einem Spot-on-Präparat. Hausmittel wie ätherische Öle oder Kokosfett wirken nicht zuverlässig.
Wechseln Sie regelmäßig die Bettwäsche und reinigen Sie auch die Schlafplätze Ihrer Haustiere.
Bei Straßenhunden und -katzen auf Reisen gilt: besser nicht streicheln. Sie können mit Flöhen und zahlreichen anderen Parasiten befallen sein.
Nach jedem Tierkontakt – egal ob Hühnerhof, Affenfelsen oder Streichelzoo – ist gründliches Händewaschen Pflicht.
Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.
Umweltbundesamt: Flöhe, Stand 03/2019, unter: https://www.umweltbundesamt.de/floehe (Abrufdatum: 03.07.2025)
Bitam I et al. Fleas and flea-borne diseases. Int J Infect Dis. 2010;14(8):e667-76, unter: https://www.ijidonline.com/article/S1201-9712(10)00029-9/fulltext (Abrufdatum: 03.07.2025)
Tropeninstitut: Flohbefall, unter: https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/flohbefall (Abrufdatum: 03.07.2025)
Tropeninstitut: Sandflohbefall, unter: https://tropeninstitut.de/krankheiten-a-z/sandflohbefall (Abrufdatum: 03.07.2025)
Deximed: Flöhe, Stand 02/2025, unter: https://deximed.de/home/klinische-themen/haut/patienteninformationen/juckende-hauterkrankungen/floehe (Abrufdatum: 03.07.2025)