ADAC Pannenhilfebilanz 2022: Jeden Tag fast 10.000 Einsätze

2022 leisteten die Gelben Engel alle neun Sekunden Pannenhilfe
2022 leisteten die Gelben Engel alle neun Sekunden Pannenhilfe© ADAC/Martin Hangen

2022 leisteten die ADAC Straßenwachtfahrer und Mobilitätspartner Autofahrenden mehr als 3,4 Millionen Mal Hilfe. Pro Tag waren die Gelben Engel im Durchschnitt 9352 Mal im Einsatz.

  • Gut zwei Prozent weniger Einsätze als im Vorjahr

  • Häufigste Pannenursache: Probleme mit der Autobatterie

  • Hilfeleistungen bei E-Autos mehr als verdoppelt

ADAC Pannenhilfe: Einsatz alle 9 Sekunden

Auch im vergangenen Jahr wurde der ADAC millionenfach zu Hilfe gerufen: 2022 gab es 3.413.488 Einsätze: Das heißt, alle 9,2 Sekunden leistete in Deutschland ein Gelber Engel Pannenhilfe.

Gegenüber 2021 ging die Zahl der Einsätze um 2,3 Prozent zurück. Im Vorjahr mussten die Gelben Engel 3.492.335 Mal ausrücken. Hauptgrund für den Rückgang dürfte der milde Winter in den Monaten Januar und Februar 2022 gewesen sein.

Gelbe Engel im Dezember besonders gefragt

Im Monatsvergleich hatten die ADAC Pannenhelfer und Mobilitätspartner im Dezember die meiste Arbeit. Rekordtag mit 17.436 Hilfseinsätzen war der 19. Dezember. Nur unwesentlich dahinter lag an zweiter Stelle der 12. Dezember mit 17.338 Einsätzen. An beiden Tagen gab es in Deutschland einen flächendeckenden, kräftigen Wintereinbruch mit Temperaturen deutlich unterhalb des Gefrierpunkts.

Hätten Sie das gewusst?

Insgesamt legten die Straßenwachtfahrer 2022 bei ihren Einsätzen zusammengerechnet fast 48 Millionen Kilometer zurück. Das entspricht rund einem Drittel der Entfernung von der Erde zur Sonne.

Häufigste Pannenursache: Autobatterie

Wie in den Jahren zuvor waren auch 2022 Probleme mit der Autobatterie die häufigste Pannenursache. Dies entspricht 43,2 Prozent aller Fälle, bei denen die ADAC Straßenwacht geholfen hat – etwas weniger als im Vorjahr (46,2 Prozent).

Platz zwei belegten Pannen am Motor beziehungsweise am Motormanagement (23,8 Prozent). Dazu zählen vor allem Probleme mit der Einspritzung, Zündung oder Sensorik. Mit 10,4 Prozent dritthäufigster Grund, der die Hilfe der Straßenwacht erforderte, waren Probleme mit dem Generator, dem Anlasser, dem Bordnetz oder der Beleuchtung.

Pannenhilfe bei E-Autos: Deutlicher Zuwachs

Deutlich zugenommen haben auch die Hilfeleistungen bei E-Autos. Nach rund 25.000 Einsätzen im Jahr 2021 mussten die ADAC Pannenhelferinnen und -helfer 2022 rund 52.000 Mal liegen gebliebene E- und Hybrid-Fahrzeuge versorgen.

Die Gründe für den Anstieg liegen in der wachsenden Bedeutung der E-Mobilität. Laut Kraftfahrt-Bundesamt wurden 2022 knapp 1,3 Millionen E-Autos und Pkw mit Hybridantrieb neu zugelassen, das ist gegenüber dem Vorjahr ein kräftiger Zuwachs. Außerdem kommen viele E-Autos der früheren Generationen jetzt in ein Alter, in dem auch bei Verbrennermodellen die Anfälligkeit steigt. Dies macht sich auch bei der Anzahl der Pannen bemerkbar.

Pannenursache Nummer eins mit weit über 50 Prozent war auch bei E-Autos die Starterbatterie. Spezifische Elektroauto-Bauteile wie Akku, Elektromotor oder Ladetechnik waren dagegen eher selten für Pannen verantwortlich.

Fahrrad-Pannenhilfe mit gutem Start

Mit der im Juni 2022 gestarteten bundesweiten Fahrrad-Pannenhilfe konnten ADAC Straßenwachtfahrer bis zum Jahresende rund 5500 defekte Fahrräder an Ort und Stelle wieder flottmachen. Häufigste Ursache war hier der klassische Reifenschaden mit 77 Prozent. Auf Rang zwei folgen Kettenschäden mit acht Prozent.

Einfach und schnell: ADAC Pannenhilfe App

Neben dem klassischen ADAC Notruf unter der Kurzwahl 22 22 22 nutzten Mitglieder auch 2022 die ADAC Pannenhilfe App, die für die Betriebssysteme iOS und Android kostenlos in den Stores verfügbar ist. Auf diesem Weg erreichten den Club rund 12 Prozent aller Notrufe. Im Vorjahr 2021 waren es erst knapp 4 Prozent.

Die Vorteile der Smartphone-App: Nutzer und Nutzerinnen können im Pannenfall wichtige Informationen und Fahrzeugdaten sowie den exakten Standort direkt und unkompliziert an die ADAC Pannenhilfezentrale übermitteln. Zusätzlich lassen sich auch mögliche Pannenursachen weitergeben, was den Hilfeprozess weiter beschleunigt. Durch den aktuellen Status zum Auftrag bleibt das Mitglied immer über den Stand seiner Pannenmeldung informiert und erfährt unter anderem, wie lange die Wartezeit auf den Gelben Engel voraussichtlich sein wird.

Alles zur ADAC Pannenhilfe App

Fit für die Zukunft: Projekte in der Testphase

Einfach erklärt: So funktioniert ADAC Smart Connect ∙ Bild: © ADAC, Video: © ADAC e.V.

Mit zwei wegweisenden Projekten stellt der ADAC seine Pannenhilfe jetzt zukunftsfest auf: Rund 7000 Mitglieder testen derzeit die digital vernetzte Pannenhilfe mit ADAC Smart Connect. Nach Analyse der Pilotphase wird der Service inklusive App, der beispielsweise per drahtloser Datenübertragung vor möglichen Schäden warnen kann, im kommenden Jahr allen interessierten Mitgliedern zur Verfügung stehen.

In einem zweiten Praxistest prüft der ADAC aktuell in einigen Regionen die Einsatztauglichkeit von mobilen Schnellladegeräten, sogenannte E-Booster, für das Anladen von leergelaufenen Elektroautos. Aufgrund der rasanten Zunahme an Elektrofahrzeugen und heute noch vorliegenden Schwächen im Batterie-Management vieler E-Autos erwartet der Club ein deutlich steigendes Pannenaufkommen.

Dr. Norbert Prack
Dr. Norbert Prack
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