ADAC Hauptversammlung: Fahrrad-Pannenhilfe für alle Mitglieder

Präsidium und Vorstand des ADAC auf der Hauptversammlung in Wiesbaden
Präsidium und Vorstand des ADAC auf der Hauptversammlung in Wiesbaden© ADAC/Oliver Rüther

Auf der ADAC Hauptversammlung kündigt Präsident Christian Reinicke eine der größten Leistungserweiterungen für Mitglieder der letzten Jahrzehnte an.

  • Ab 1. Juni hilft der ADAC Mitgliedern auch bei Fahrradpannen

  • Die Mitgliederzahl ist im zweiten Pandemie-Jahr leicht gewachsen

  • ADAC Präsident ruft zu Einsatz für Nachhaltigkeit in der Mobilität auf

Schon am Samstagmorgen, am Tag der ADAC Hauptversammlung, hatten es erste Medien gemeldet: ADAC Präsident Christian Reinicke kündigt an, dass der Club ab dem 1. Juni allen Mitgliedern eine Fahrrad-Pannenhilfe anbietet.

Seine Rede begann ADAC Präsident Christian Reinicke aber mit dem russischen Angriff auf die Ukraine. Er erinnerte an das immense Leid der Menschen vor Ort, an die Not der Flüchtenden: "Dieser Krieg verändert alles."

Appell des ADAC: Spritsparen. Helfen. Mobil bleiben

ADAC Präsident Christian Reinicke © ADAC/Oliver Ruether

Dann wiederholte er seinen Appell an die Mitglieder, die Kampagne des Clubs unter dem Motto "Spritsparen. Helfen. Mobil bleiben" zu unterstützen. In einem offenen Brief hatte das ADAC Präsidium dazu aufgerufen, den Benzin- und Dieselverbrauch durch bewusste Fahrweise, Verzicht auf unnötige Autofahrten und den Umstieg auf die Öffentlichen zu senken: "Je mehr Menschen sich beteiligen, umso schneller kann es gelingen, die Abhängigkeit von Ölimporten zu senken."

Begrüßt wurden die Delegierten von Hessens Innenminister Peter Beuth. Er lobte den ADAC als "Interessenwahrer seiner Mitglieder" – und bedankte sich für die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit. Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende schloss sich diesem Dank an – und beschrieb, wie anspruchsvoll es ist, die vielen verschiedenen Ansprüche an gute Mobilität miteinander zu verbinden.

Digitalisierung als Chance

Prof. Henning Kagermann auf der ADAC Hauptversammlung in Wiesbaden © ADAC/Oliver Ruether

Die Bedürfnisse der Menschen in den zu Mittelpunkt stellen, mehr Ehrlichkeit, auch wenn es um Herausforderungen oder Belastungen geht – das forderte Prof. Henning Kagermann in seinem Gastvortrag. Für den ehemaligen Vorstandssprecher von SAP ist die Digitalisierung das einzige Mittel, um den von Klimawandel und steigenden Energiepreisen ausgehenden Veränderungsdruck zu bewältigen. Autos, in denen oft nur ein Mensch sitzt, Lieferfahrten, die vermieden oder zusammengelegt werden könnten: "Wir müssen diese Verschwendung beenden. Dabei können Daten helfen." Durch die Verbindung der virtuellen mit der realen Welt könne echter Nutzen für die Gesellschaft entstehen.

ADAC startet Fahrrad-Pannenhilfe

Nutzen für die Gesellschaft stiften, den Menschen helfen: Das will auch der ADAC. Und wird sein Angebot bald massiv ausweiten. Ab dem 1. Juni helfen die Gelben Engel auch Radfahrern mit einer Panne: „Das ist ein großer Schritt, ein großartiges neues Angebot.“ Und auch sonst wird der ADAC seine Leistungen und Angebote ausbauen, etwa auf dem Gebiet der Gesundheit, wo die ADAC Medical App telemedizinische Beratung ermöglicht.

Die Fahrrad-Pannenhilfe ist ein großer Schritt, ein großartiges neues Angebot.

Die Fahrrad-Pannenhilfe ist ein großer Schritt, ein großartiges neues Angebot.

Christian Reinicke, ADAC Präsident©ADAC/Peter Neusser

Kernanliegen des Clubs bleibt jedoch die Mobilität. Dass beim Verkehr der Zukunft auch das Auto weiterhin seinen Platz haben wird, darauf wies Reinicke ausdrücklich hin. Und er forderte, die sozial Schwachen angesichts vielfältiger Veränderungen nicht zu überfordern, die nötigen Maßnahmen gut zu erklären. Die Verbraucherperspektive einnehmen, lösungsorientiert, ideologiefrei – das sei die Rolle des ADAC.

Stabile Finanzlage, Ausbau der Leistungen

Um die technische Kompetenz des Vereins weiter zu stärken, wird derzeit im oberbayerischen Penzing ein neues Testzentrum Mobilität aufgebaut. Dort, auf einem ehemaligen Fliegerhorst der Bundeswehr, sollen künftig vernetzte und autonome Fahrzeuge sowie neue Assistenzsysteme getestet werden. Es ergänzt das bereits bestehende Technikzentrum im nahen Landsberg.

Dass sich der ADAC solche Zukunftsinvestitionen leisten kann, liegt auch an seiner wirtschaftlichen Stabilität. Der Verein konnte 2021 ein Jahresergebnis von 136,7 Millionen Euro erzielen und auch im Mitgliederbereich positiv abschließen. Für dieses Ergebnis waren unter anderem Minderausgaben aufgrund der Pandemie verantwortlich, ebenso wie die erfolgreiche Umsetzung eines Effizienzprogramms.

Ein wesentlicher Teil des Überschusses soll auch für die künftige Stabilisierung der Mitgliederbeiträge reserviert werden. Auch Unterstützungsleistungen für die Luftrettung sowie die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie des ADAC können so finanziert werden: In ihrem Fokus stehen neben der wirtschaftlichen Stabilität des Clubs auch soziale und ökologische Aspekte.

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