Winterreifen: Von O bis O und ab sofort nur mit A! Das „Alpine-Symbol“ ist jetzt Pflicht

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Das Alpine-Symbol auf den Winterreifen ist seit 1. Oktober Pflicht – das gilt auch für Ganzjahresreifen. Das Bergpiktogramm mit Schneeflocke ist zwar aktuell in aller Munde, aber eigentlich nicht neu. Bereits seit 2018 ist es, neben der M+S Kennzeichnung, auf Winterreifen zu finden. Ältere Reifen, die nur die M+S Kennzeichnung tragen, sind ab sofort nicht mehr für Eis und Schnee zugelassen. Wer bei schlechten Wetterbedingen mit ihnen unterwegs ist, riskiert ein Bußgeld und seinen Versicherungsschutz. Mit einem DIY-Reifencheck lässt sich schnell rausfinden, ob das geforderte Alpine-Symbol auf den eigenen Reifen zu finden ist. ADAC Experte Werner Kerkow aus dem Prüfzentrum in Stuttgart erklärt was hinter dem Reifen-Symbol steckt, wo es zu finden ist und auf was man bei Winterreifen achten sollte.

Was ist das Alpine-Symbol?

Das Alpine-Symbol ist ein dreigezacktes Bergpiktogramm mit Schneeflocke. Um dieses Symbol tragen zu können, müssen die Reifen festgelegte Standardtests absolvieren und bestimmte Mindestanforderungen auf Schneefahrbahnen erfüllen. Das Alpine-Symbol gewährleistet, dass der Reifen die gängigen Standards für Winterreifen erfüllt, und das auf der Basis eines herstellerunabhängigen Testverfahrens. Das Symbol befindet sich auf der Reifenflanke.

Alpine Symbol auf einem Reifen
Das Alpine-Symbol für Winterreifen ist jetzt Standard© ADAC

Fahren ohne Winterreifen: Welche Strafen drohen?

Wird ein Unfall auf das Fahren ohne Winterreifen zurückgeführt, können neben dem Bußgeld auch Einschränkungen beim Versicherungsschutz die Folge sein.

Wird ein Unfall auf das Fahren ohne Winterreifen zurückgeführt, können neben dem Bußgeld auch Einschränkungen beim Versicherungsschutz die Folge sein.

Werner Kerkow, ADAC Experte Prüfzentrum Stuttgart©Aurelius Maier

In Deutschland gilt eine situative Winterreifenpflicht. Eine Orientierung bietet die „O bis O-Regel“ – von Oktober bis Ostern. Der Zeitpunkt, wann der Wechsel zum Winterreifen stattfindet, ist aber nicht gesetzlich vorgeschrieben. Sollte man aber bei schlechten Wetterbedingungen (Schnee und Eis) ohne entsprechende Reifen unterwegs sein, drohen Strafen.

VergehenBußgeldPunkte in Flensburg

Falsche Bereifung bei Matsch, Schnee, Eis

60 Euro

1

...mit Behinderung anderer Verkehrsteilnehmer

80 Euro

1

...mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer

100 Euro

1

Im Ausland gelten für Winterreifen teilweise andere Bestimmungen als hierzulande. Wer zum Skiurlaub in andere Länder aufbricht, sollte unbedingt vorher abklären, welche Regeln dort gelten.

TIPP: Die Reifenangaben an der Flanke geben unter anderem Auskunft über Typ, Größe und Produktionsdatum und helfen bei der Reifenwahl. Die letzten vier Ziffern der mehrstelligen DOT-Nummer an der Flanke geben das Produktionsdatum an. Steht dort z. B. „1324“, bedeutet das: Der Reifen wurde in der 13. Kalenderwoche des Jahres 2024 produziert.

Worauf muss man bei gebrauchten Winterreifen achten?

Ermüdungserscheinungen bei Winterreifen können besonders schwere Folgen haben. Die Reifen brauchen immer ausreichend Grip, um tiefen Temperaturen sowie Eis und Schnee zu trotzen. Deshalb sollten beim Kauf die Aspekte Qualität und Sicherheit im Vordergrund stehen. Gute Haftung auf nasser Fahrbahn, gutes Brems- und Lenkverhalten und hohe Belastbarkeit bei extremen Bedingungen sind wichtige Kriterien.

Lesen Sie mehr zum Thema im ADAC Winterreifentest 2024: Nicht jeder Reifen ist empfehlenswert.

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